Fukuoka, die Stadt an der Nordküste von Kyushu, haben viele bei einer Reise nach Japan eher nicht auf dem Plan. Dabei ist Sie die fünftgrößte Stadt Japans und das „Tor zu Kyushu“. Die Stadt, die lose in zwei Teile geteilt ist, nämlich Hakata und Tenjin – mit der Insel Nakasu in der Mitte, war der erste Stopp unserer Rundreise. Mit Ihrem Charm hat sie uns sofort gefangen genommen. Und auch wenn Fukuoka, verglichen mit anderen japanischen Städten vielleicht nicht mit so vielen Sehenswürdigkeiten aufwarten kann, lohnt sich dennoch ein Besuch – vor allem wegen dem guten Essen.
Auch wenn wir nur einen Nachmittag dort verbringen konnten, hat die Stadt doch unser Herz erobert und wir werden mit Sicherheit zurückkommen, um noch mehr zu entdecken. Und natürlich habe ich auch ein paar Tipps für Euren Besuch in Fukuoka.
Wie komme ich nach Fukuoka?
Am besten nutzt Ihr den Flieger, um nach Fukuoka zu kommen. Unser Flug* von Haneda hier her hat etwa 1 Stunde gedauert und war sehr angenehm. Vom Flughafen aus ging es direkt in die U-Bahn und nach 20 Minuten standen wir an unserem Hotel in Hakata.
Alternativ dazu könnt Ihr natürlich den Shinkansen nutzen. Die Fahrt von Tokyo dauert ca. 5 Stunden. Hier empfiehlt es sich, vor Beginn der Reise einen JR-Pass* zu kaufen.
Wer möchte, kann natürlich auch einen Transfer per Auto buchen* und so ganz gemütlich vom Flughafen zum Hotel fahren
Sehenswürdigkeiten in Fukuoka
Hakata Sennen-no-Mon Gate
Nur ein paar hundert Meter von der Hakata-Station und dem quirligen Leben dort befindet sich das Hakata Sennen-no-Mon Gate. Dieses ist der Eingang zum Historischen Viertel von Fukuoka mit seinen verschiedenen Tempeln und Schreinen. Tritt man durch das Tor, kommt man in die Jotenji-dori Avenue. Hier lässt es sich wunderbar einen Spaziergang machen, um dem Lärm der Stadt zu entkommen.
- Adresse: 1 Chome-7-29ー9 Hakata Ekimae, Hakata Ward
- Öffnungszeiten: 24/7, das Tor ist öffentlich
- Eintritt: Der Besuch des Tores ist kostenlos
Der Tochoji Tempel
Der Tochoji Tempel ist einer der schönsten Tempel der Stadt. Die fünfstöckige Pagode aus japanischer Zypresse ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Fotomotiv. Eine weitere Attraktion des Tochoji Tempel ist der große Holz-Buddha, dem Ihr unbedingt einen Besuch abstatten solltet.
Zudem empfehle ich einen Spaziergang durch „Himmel und Hölle“.
Adresse: 2-4 Gokushomachi, Hakata Ward
Öffnungszeiten: 9:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt: der Besuch des Tempels ist kostenlos | um den Buddha zu sehen muss man 50 Yen spenden
Der Jotenji Tempel
Ein weiterer wunderschöner Tempel der Stadt. Erbaut wurde er 1242 von Shoichi Kokushi. Dieser soll auch das bekannte Hakata Gion Yamakasa Festival begründet haben. Im Boden des Tempels gibt es eine Bodenplatte, auf der hinterlegt ist, dass hier die Udon und Soba Nudeln sowie die Manju Bohnenpaste Buns erfunden wurden, die alle auf Shoichi Kokushi zurückgehen. Die buddhistischen Statuen aus dem Kamamura-Peiord und die Kupferglocke aus dem alten Korea, die im Tempel untergebracht sind, werden als wichtige nationale Besitztümer bezeichnet.
Zudem befindet sich auf dem Areal auch noch ein Monument von Mitsuta Yazaemon sowie das Grab von Kawakami Otojiro, die besucht werden können.
1975 wurde ein altes Schiff vom koreanischen Meeresboden geborgen. Auf diesem fand man ein Holzbrett mit dem Namen des Tempels welches beweist, dass der Jotenji Tempel im Überseehandel tätig war.
- Adresse: 1 Chome-29-9 Hakata Ekimae, Hakata Ward
- Öffnungszeiten: es gibt, wie oft in Japan üblich, keine geregelten Öffnungszeiten, meist ist geöffnet, solange es hell ist
- Eintritt: der Besuch des Tempels ist kostenlos
Der Shofukuji Tempel
Der »Shofukuji Temple« ist der erste Zen-Tempel, der in Japan errichtet wurde. Er wurde 1195 von dem Priester Eisai mit Unterstützung des Samurai-Lords Minamoto no Yoritomo gegründet. Priester Eisai führte damit die Rinzai-Sekte des Zen-Buddhismus aus China in Japan ein.
Der Tempel wurde komplett basieren auf den Prinzipien des Zen errichtet. Diese sollen Besuchern des Tempels, basierend auf der Philosophie des Zen-Buddhismus, Erleuchtung bringen.
Leider ist der Shofuku-ji Tempel nicht für Besichtigungen geöffnet. Auch Fotos sind nur mit vorheriger Genehmigung möglich. Auf Grund seiner Wichtigkeit soll der Tempel hier allerdings zumindest der Vollständigkeit halber genannt werden
Die Fuku-Haku Deai-Brücke
Die Fuku-Haku Deai-Brücke findet Ihr in der Nähe der „Canal City“ mit ihren berühmten Yatai-Ständen. Die 78 Meter lange Brücke über den Naka-Fluss verbindet dabei Nakasu und Nishi-nakasu.
Der Name „Fuku-Haku-Deai-Brücke“ leitet sich von der Stelle ab, an der sich die Samurai-Stadt Fukuoka und die Handelsstadt Hakata treffen. In Anlehnung an Fukuokas Volkslied „Kurodabushi“ sind umgedrehte Becher und Speere in die Gestaltung der Brücke integriert.
Die Brücke ist besonders abends ein beliebter Ort für Touristen und Einheimische zugleich. Hier kann man gemütlich auf einer Bank sitzen und verschiedenen Straßenmusikern lauschen oder einfach den Blick auf die Stadt genießen.
Die alte Civil Hall der Präfektur Fukuoka
Die alte Civil Hall der Präfektur Fukuoka wurde 1910 als Ort für die Besucher der 13. Kyushu- und Okinawa-Produktausstellung errichtet. Sie beeindruckt vor allem durch seinen französischen Renaissancestil der Meiji-Periode, die es sonst nirgends in Japan gibt.
Hierdurch ist sie als eine der wenigen öffentlichen Gebäude aus Holz als national wichtiges Kulturgut ausgewiesen.
Fukuoka in riesige Buchstaben vor dem Gebäude bilden immer wieder ein beliebtes Fotomotiv und ist vor allem bei Touristen sehr beliebt.
- Adresse: 6-29, Nishi Nakasu, Chuo-ku
- Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 9:00-17:00
- Eintritt: Erwachsene 240 Yen | Kinder 120 Yen
Kokura Castle
Kokura Castle wurde 1587 im Auftrag von Toyotomi Hideyoshi von Mori Yoshinari erbaut. In der Edo-Zeit residierten dort zuletzt die Ogasawara als größere Fudai-Daimyō. 1866 wurde die Burg in Brand gesetzt und brant fast vollständig ab.
Der Burgturm wurde 1959 in Beton wieder aufgebaut und beherbergt ein Museum zur Geschichte der Burg unter dem Namen „Museum der Lebensreise“. Bei Ausgrabungen wurden vergoldete Dachziegel, hölzerne Überreste von Wachtürmen und Spuren der Vorgängerburg gefunden. 1998 wurden das Matsumoto Seichō Memorial Museum und der Schlossgarten auf dem Gelände der Burg eröffnet.
- Adresse: 2-1 Jonai, Kokurakita Ward, Kitakyushu
- Öffnungszeiten: täglich 9:00-20:00 Uhr
- Eintritt: 700 Yen für das Schloss, den Garten und das Matsumoto Seicho Museum
Das Hakata Gion Yamakasa Festival
Das Hakata Gion Yamakasa Festival ist eines der bekanntesten Feste in Japan. Es findet jährlich vom 1. bis zum 15. Juli rund um den Kushida-Schrein statt und wurde und wurde 2016 in die UNESCO-Liste der „Intangible Cultural Heritage“ aufgenommen.
Bekannt ist das Festival für seine großen „Tragen“ . Diese wiegen etwa eine Tonne – Einheimische rennen mit diesen durch die Straßen Hakatas um die Wette. Zwei Arten von Yamakasa-Tragen kommen dabei zum Einsatz. Zum einen die bunt dekorativen Tragen, die während des Festivals überall in Hakata bewundert werden können und Kazariyama genannt werden. Zum anderen die Tragen für das Rennen, die Kakiyama heißen. Die Ausstellung der Tragen am Kushida-Schrein ist übrigens das ganze Jahr über für Besucher geöffnet.
Die Geschichte des Festivals lässt sich fast 800 Jahre bis zum buddhistischen Priester Shoichi Kokushi zurückverfolgen. Damals wurde Fukuoka durch eine Seuche heimgesucht. Um ein Ausbreiten einzudämmen, wurde der Priester auf einer Trage durch die Stadt getragen, während er betete und heiliges Wasser versprühte. Diese Zeremonie wurde von da an jedes Jahr von den Einwohnern Hakatas wiederholt, um ein Wiederausbrechen der Krankheit zu verhindern. Sie entwickelte sich nach und nach zum Hakata Gion Yamakasa Festival, so wie wir es heute kennen.
Das Hakata Dontaku Festival
Und Fukuoka hat noch ein weiteres großes Festival zu bieten. Das Hakata Dontaku Festival wird jedes Jahr am 3. und 4. Mai gefeiert und macht es damit zu Japans größtem Fest zur Goldenen Woche. Auch dieses Fest kann auf eine 800 Jahre alte Tradition zurückblicken und geht auf die Heian-Zeit zurück.
Während des Festivals tanzen Zehntausende Menschen in traditionellen, leuchtenden Trachten in verschiedenen Paraden durch die Straßen Fukuokas . Dazu gibt es sechs mit Blumen geschmückte Flöße namens Hana Jidosha, die ebenfalls durch die Straßen getragen werden.
Essen gehen in Fukuoka
Fukuoka ist bekannt für einige der besten Gerichte Japans und ist nicht nur die Heimat von Udon und Soba-Nudeln sondern auch von Tonkotsu Ramen. Die vielen Yatai-Imbiss-Stände, die Ihr vor allem am Ufer des Naka-Flusses findet, gibt es für jeden etwas.
Wir haben uns natürlich auch für Ramen entschieden – ein Grundnahrungsmittel in Japan, das man variieren kann. Direkt vor unseren Augen zubereitet, waren die Udon Nudeln ein köstlicher Genuss und genau das richtige nach einem langen Tag.
Lust auf noch mehr leckeres Essen? Hier gibt es meinen Japan-Foodguide
Übernachten in Fukuoka
Übernachtet haben wir auf unserer Reise im Oriental Hotel Fukuoka Hakata Station*. Das Hotel befindet sich ganz in der Nähe der Hakata Station und ist damit auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Zudem sind viele Sehenswürdigkeiten, Shopping-Möglichkeiten und auch die Yatai-Imbiss-Stände gut zu Fuß erreichbar:
Das Hotel war trotz seiner Lage extrem ruhig und sehr sauber. Beim Frühstück konnte man zwischen japanischem und westlichem Frühstück wählen. Beide Varianten waren sehr lecker. Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung.
Fukuoka an einem Regentag
Ihr seid in Fukuoka und es regnet? Dann schaut doch mal im riesigen Shopping Center KITTE vorbei. Dieses liegt direkt an der Hakata-Station liegt. Auf 11 Etagen bieten verschieden Läden, Restaurant und Cafés eine gute Möglichkeit, die Zeit zu überbrücken. Für jeden lässt sich hier ein perfektes Plätzchen finden.
Natürlich gibt es auch noch weitere Shopping-Möglichkeiten, in denen man stundenlang bummeln kann.
Ein Ausflugstipp von Fukuoka aus
Solltet Ihr Ende April – Anfang Mai in Fukuoka unterwegs sein, dann habe ich noch einen Ausflugstipp für Euch. Etwa 50 Minuten Bahnfahrt entfernt liegt die Stadt Kitakyushu. Hier befinden sich Kawachi Wisteria Tunnel. Die Tunnel aus Blauregen locken in jedem Frühjahr tausende Besucher an, denn Sie sind ein wunderschönes Fotomotiv. Ein echtes Naturspektakel, dass der Kirschblüte in nichts nachsteht. Zur Sicherheit solltet Ihr Eure Karten schon vorab bestellen.
- Adresse: 2-2-48 Kawachi, Yahatahigashi-ku, Kitakyushu-shi, Fukuoka
- Öffnungszeiten: Ende April bis Anfang Mai, 8.00 bis 18.00 Uhr
- Eintritt: Erwachsene 1.000 Yen bis 1.500 Yen (7,00 – 11,00 €) | die Gebühr variiert je nach Zustand der Pflanzen) | Pro Erwachsenen können bis zu zwei Personen unter 12 Jahren kostenlos eintreten
- Weitere Informationen www.gururich-kitaq.com
Wir kommen wieder
Ihr seht, es gibt einiges in Fukuoka zu entdecken, und die Zeit die wir bei unserem ersten Besuch dort hatten war bei weitem nicht genug. Die Stadt hat es also auf direktem Weg wieder zurück auf unsere Bucket-Liste geschafft. Und dann nehmen wir uns genügend Zeit, alle Sehenswürdigkeiten in Ruhe und vor allem bei Tageslicht anzuschauen, denn Fukuoka ist ohne Zweifel eine ganz tolle Stadt, deren Besuch auf jeden Fall lohnt.
- Noch mehr Japan gefällig? Hier gibt es eine komplette Übersicht unserer Japan-Rundreise
- Von Fukuoka aus ging es für uns weiter nach Hiroshima und Miyajima
- 2024 waren wir zum zweiten Mal in Fukuoka. Diesmal etwas länger.
- Hier findet Ihr alle wichtigen Japan-Reisetipps
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