Ibusuki – die kleine Stadt im Süden von Kyushu ist vor allem wegen seines Sand Bath bekannt. Hier kann man sich in von vulkanischer Aktivität erhitztem Sand vergraben lassen. Das soll gut für die Gesundheit sein und die Reinigungskräfte des Körpers anregen. Seid ich das erste Mal davon gehört habe, wollte ich das unbedingt selbst ausprobieren. Und auch wenn die Anreise etwas abenteuerlich war, hat sich der Besuch in Ibusuki auf jeden Fall gelohnt. Ein außergewöhnliches Erlebnis, dass es nur selten auf dieser Welt gibt. Und damit gibt es eine klare Empfehlung von mir.
Wie komme ich nach Ibusuki?
Ibusuki liegt etwa 1,5 Stunden mit der Bahn von Kagoshima entfernt. Die Strecke ist im JR-Pass* enthalten und auch im All Kyushu Area Pass*. Natürlich könnt Ihr das Ganze auch mit Eurer IC Card (Suica* | Pasmo*) bezahlen. Dafür werden dann pro Strecke 1.020 Yen (im schnelleren Zug, der für Touristen eingesetzt wird und nur 52 Minuten fährt 2.800 Yen) berechnet.
Die Strecke mit der Bahn bietet erst einige tolle Ausblicke auf den Vulkan Sakurajima und führt später idyllisch am Meer entlang. Mit einem Fensterplatz gibt es also immer was zu sehen und die Zeit verging im Flug.
Vom Bahnhof aus fahren sporadisch Busse zum Sand Bath. Allerdings wirklich sporadisch. Als wir mit dem Zug ankamen, hätten wir weitere 1,5 Stunden auf den Bus warten müssen und haben uns daher entschieden, die etwa 1,5 Kilometer zu laufen. Auch beim Rückweg vom Sand Bath zum Bahnhof wäre eine Wartezeit von 45 Minuten gewesen, weswegen wir uns auch hier entschieden haben zu Fuß zu gehen.
Ich weiß nicht, ob die langen Wartezeiten daran lagen, dass wir im Februar dort waren und ob in der Saison mehr Busse eingesetzt werden. Der Spaziergang durch die Stadt war allerdings auch interessant. Und da wir als europäische Personen eine echte Seltenheit waren, wurden wir überall ganz herzlich gegrüßt. Ich muss sagen, nirgendwo habe ich mich mehr willkommen gefühlt als in Ibusuki.
Das Ibusuki Sand Bath
Das Sand Bath ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt und eine Seltenheit weltweit. Das Meer ist hier durch die vulkanische Aktivität so erhitzt, dass es dampft und es erwärmt damit auch den Sand am Strand, in den man im Sand Bath eingegraben wird. Ein einzigartiger Erlebnis, dass wir vielleicht nie wieder haben werden. Im Sand Bath selbst ist das fotografieren verboten. Ist auch in Ordnung, denn man ist ja einige Zeit dort auch nackt und da möchte ich auch nicht auf ein Foto gelangen. Schade fand ich nur, dass wir kein Erinnerungsfoto von uns haben.
Man kann im Sand Bath übrigens alles mieten und muss keine Handtücher etc. mitschleppen. Das Komplettpaket mit Eintritt, dem Yukata, einem kleinen Handtuch für den Kopf und später für den Onsen sowie einem großen Badetuch kostet 1.500 Yen.
Nachdem Ihr gezahlt habt, geht es getrennt nach Männern und Frauen in die Umkleide. Wer hier abgeschlossene Buchten erwartet, wird enttäuscht. Direkt vor den abschließbaren Fächern kann man sich hier komplett ausziehen. Unter dem Yukata, der nun angezogen wird, ist man also komplett nackt. Das große Badetuch lasst im abschließbaren Fach und nehmt nur das kleine Handtuch mit.
Mit frei verfügbaren Flip-Flops bestückt geht es nun nach draußen zum Sand Bath. Das kleine Handtuch wickelt Ihr Euch um den Kopf, um diesen vor dem heißen Sand zu schützen. Dann legt Ihr Euch einfach in die vom Personal zugewiesene Kuhle im Sand und werde eingeschaufelt. Ja und dann müsst Ihr die wohlig entspannende Wärme des Vulkan-Sandes einfach nur noch auf Euch wirken lassen. Die Liegeplätze befinden sich übrigens unter einem kleinen Dach. So seid Ihr nicht nur vor neugierigen Blicken sondern auch vor der Sonne geschützt.
Die Einwirkzeit für das Sand Bath beträgt etwa 10 Minuten. Danach besteht die Gefahr, dass Ihr Kreislaufprobleme oder auch leichte Verbrennungen bekommt. Der Mann neben mir hat so schön geschnarcht, dass ich fast selbst eingeschlafen wäre. Solltet Ihr vor dem Ablauf der 10 Minuten das Gefühl haben, dass Euch schwindlig oder übel oder zu heiß wird, dann solltet Ihr natürlich schon dann aufstehen. Ansonsten könnt ihr Euch nach den 10 Minuten einfach selbst „ausgraben“. Dabei langsam aufstehen, denn die Hitze belastet den Kreislauf doch etwas.
Nun geht es wieder zurück ins Haus und Männer und Frauen wieder getrennt. Zuerst gebt Ihr die Flip-Flops und den Yukata wieder ab. Dadurch ist der meiste hängen geblieben Sand schon weg. Für den Rest gibt es ein großes Becken mit Schüssel. Mit diesen schöpft Ihr einfach etwas Wasser und spült den Sand gut ab.
Als nächstes geht es in die Duschen vor dem Onsen Bad. Hier heißt es, sich gründlich zu waschen und alles abzuschrubben. Duschgel und Shampoo sehen zur Verfügung.
Wer mag kann sich im Anschluss noch ein gemütliches heißes Onsen Bad gönnen und den Körper weiter entspannen. Auch eine kleine Sauna steht vor Ort zur Verfügung inklusive kaltem Becken. Unser Kreislauf war danach auf jeden Fall gut in Schwung.
Mit dem kleinen Handtuch notdürftig abgetrocknet geht es nun zurück zu den Fächern mit Euren Sachen. Mit dem großen Handtuch gut abtrocknen und wieder anziehen. Auch Föne gibt es vor Ort, so dass Ihr nicht mit nassen Haaren unterwegs sein müsst. Nur Pflegeprodukte wie Gesichtscreme müsst Ihr selbst mitbringen.
Wer mag kann nach seinem Sandbad noch auf der Dachterrasse eine leckere Ramen-Suppe genießen oder im Souvenirshop etwas einkaufen, bevor er zurück nach Hause geht.
Ibsuki – ein kleiner Einblick in die Stadt
Wie oben schon geschrieben, sind wir die jeweils 1,5 Kilometer zum Sand Bath zu Fuß gegangen. Dadurch hatten wir natürlich auch die Chance, etwas von Ibusuki selbst zu sehen.
Leider ist die Stadt schon „etwas in die Jahre gekommen“. Und bei unserem Besuch im Februar war es leider auch total leer in der Stadt, was den veralteten Eindruck noch verstärkte. In seinen besseren Jahren war die Stadt wahrscheinlich wunderschön.
Doch man kann auch nicht sagen, dass man sich nicht bemüht. So wird aktuell die Strandpromenade komplett neu ausgebaut, um sie attraktiver für Besucher zu machen. Wenn dazu noch hier und da ein neuer Anstrich kommt, dann kann Ibusuki sicher wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Freundlichen sind die Leute dort auf jeden Fall. Wie oben schon geschrieben, wurden wir überall auf der Straße extrem freundlich gegrüßt. Der eine oder andere versuchte uns sogar in ein Gespräch zu verwickeln. Allerdings sind die Englisch-Kenntnisse hier meist so rudimentär wie unsere Japanisch-Kenntnisse. Aber ein freundliches Konnichiwa war immer drin.
Ihr solltet übrigens ein kleines Handtuch mit dabei haben (wie eigentlich immer auf Kyushu), denn am Bahnhof gibt es ein kleines Fuß-Onsen. Nach 1,5 Kilometern Fußmarsch hat das echt gut getan.
Gegessen haben wir übrigens sehr köstlich im Hidaka, einem kleinen traditionellen Restaurant. Im niedlichen Kotatsu Separee haben wir richtig gut geschlemmt. Eine klare Empfehlung von meiner Seite.
Fazit: Lohnt sich ein Besuch im Ibusuki Sand Bath?
Diese Frage kann ich mit einem klaren Ja beantworten. Dieses einmalige Erlebnis solltet Ihr Euch auf gar keinen Fall entgehen lassen. Auch wenn die Anreise etwas schwierig war, es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir waren nach dem Bad so entspannt wie schon lange nicht mehr.
Auch das mit den Giftstoffen scheint zu stimmen, zumindest wenn ich meinen Körper in den darauffolgenden Tagen betrachte.
Wir würden auf jeden Fall noch ein zweites Mal nach Ibusuki reisen, um das Sand Bath dort zu nutzen.
- Hier könnt Ihr nachlesen, was wir auf unserer Rundreise durch Kyushu sonst noch erlebt haben
- Ibusuki haben wir während unserer Aufenthalts in Kagoshima besucht
- Am nächsten Tag waren wir auf dem Vulkan Sakurajima unterwegs
- Suche eine Unterkunft in Ibusuki*
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