Ihr liebt Tiere und möchtet Japan-Makaken einmal ausgiebig aus der Nähe beobachten und vielleicht auch füttern? Dann solltet Ihr unbedingt dem Monkey Park in Arashiyama in Kyoto einen Besuch abstatten. Ihr solltet Hierfür ungefähr zwei Stunden Eurer Zeit einplanen, damit Ihr das Ganze auch genießen könnt.
Der Affenpark liegt im Bezirk Arashiyama und ist ein Naturschutzgebiet, in dem über 170 japanische Makaken – auch Schneeaffen genannt – leben. Das Besondere an diesem Park ist, dass die Affen frei herumlaufen, sodass Besucher sie in ihrem natürlichen Lebensraum aus nächster Nähe beobachten können. Und anders als bei den Schneeaffen im Affenpark Jigokudani in den japanischen Alpen, die man nur in den Wintermonaten sehen kann, ist der Park das ganze Jahr geöffnet.
Wie komme ich zum Monkey Park Iwatayama in Arashiyama?
Von der Kyoto Station aus nehmt Ihr ganz einfach die JR San-In Line die Euch in etwa 16 Minuten zur Saga-Arashiyama Station bringt. Diese Strecke ist sogar vom JR-Rail Pass* abgedeckt. Von dort aus sind es noch etwa 15 Minuten Fußweg bis zum Eingang des Monkey Park. Haltet Euch in Richtung der berühmten Togetsukyo Brücke, einer hölzernen Brücke über den Katsura mit einem wunderschönen Ausblick. Wenn Ihr diese überquert habt, dann folgt einfach der Ausschilderung zum Affenpark.
Etwas Geschichte
Der Monkey Park Iwatayama wurde 1954 ursprünglich zu Forschungszwecken eröffnet. Der Park sollte damals die vorhandene Makaken-Population auf dem Berg erforschen und schützen. Durch die regelmäßige Fütterung mit kleinen Snacks gewöhnten sich die Affen an die Menschen und an die willkommenen Mahlzeiten. Immer mehr Makaken kamen täglich den Berg hinunter, um sich verköstigen zu lassen.
1957 wurde die Fläche zum öffentlichen Monkey Park umgewandelt. Damals war er als Iwatayama Nature Park bekannt. Bereits von Anfang an konnte man hier die Makaken auch selbst füttern. Zuerst einfach direkt – also ohne besondere Schutzmaßnahmen. Doch mit der Zeit wurden die Affen immer aufdringlicher gegenüber Menschen und es kam zu gefährlichen Situationen. Der Monkey-Park musste hier Maßnahmen ergreifen und so wurde nach 15 Jahren das Gebäude errichtet, aus dessen Innerem heraus die Affen bis heute gefüttert werden können.
Die Rundwanderung im Monkey Park
Den Monkey Park Iwatayama in Arashiyama könnt Ihr über einen Rundweg erwandern, der in einer 20-30-minütigen Wanderung über einen Hügelpfad führt. Der Weg ist stellenweise ziemlich steil, aber gut ausgebaut. Zudem bietet der Weg immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die Stadt und die umliegende Natur.
Schon beim Aufstieg kann man die Affen in der Ferne sehen, wie sie auf Bäume klettern und miteinander spielen. Die Affenfamilie auf dem Titelbild habe ich ebenfalls unterwegs entdeckt. Die hatte sich ein gemütliches Plätzchen abseits des ganzen Trubel gesucht. Unterwegs gibt es auch immer wieder Schilder, die darauf hinweisen, wie man sich im Affenpark verhalten sollte. So sollen potentiell gefährliche Situationen vermieden werden.
Um den Aufstieg zu erleichtern gibt es zudem unterwegs immer wieder kleine Tafeln mit Ratespielen, die auch in englisch sind. Perfekt für eine kleine Verschnaufpause. Bei unserem Besuch im September gab es zudem auf halben Weg eine „Abkühlstation“ bei der Sprühwasser mit einem Ventilator versprüht wurde. Auch die war sehr beliebt bei allen Besuchern.
Insgesamt ist die Wanderung zwar teilweise steil aber nicht allzu schwierig. Zudem laden auch Bänke zum kurzen Verweilen ein. Bequeme Schuhe werden jedoch – wie eigentlich immer auf Eurer Japan-Reise – empfohlen.
Unterwegs im Monkey Park
An der oberen Spitze der Rundwanderung angekommen, erwarten die Besucher jede Menge niedlicher Japan-Makaken. Die Spitze des Hügels bietet als Aussichtsplattform nicht nur einen einen tollen Aussichtspunkt über Kyoto. Man kann hier auch stundenlang den Affen beim Spielen und Interagieren zusehen.
Im Besucherraum können Besucher auch Futter für die Affen erwerben. Dieses wird in kleinen Tüten für 100 Yen verkauft und man gibt die Apfelstücke und Erdnüsse dann durch ein Gitter an die Affen draußen Es ist spaßig zu sehen wie es mal „umgekehrt“ ist: die Menschen im Käfig und die Tiere draußen. Was Ihr übrigens auf gar keinen Fall im Monkey Park machen solltet, ist Essen offen außerhalb des Besucherzentrums auszupacken. Das gilt für das gekaufte Futter genauso wie für Eure eigene Verpflegung. Die Makaken können hier schnell aggressiv werden und es kann zu gefährlichen Situationen kommen.
Übrigens, die Affen sind alle freiwillig hier. Sie erhalten zu regelmäßigen Zeiten mehrmals am Tag eine Fütterung und nur dadurch zum Bleiben animiert. Es ist auch viel Personal vor Ort, das die Makaken ebenfalls vor zu aufdringlichen Besuchern schützt – genau wie umgekehrt. Die Tiere können sich zudem frei bewegen und jederzeit auf ihren Berg zurückkehren und die Menschen hinter sich lassen. Hier wird wirklich im Sinne der Tier gehandelt, was leider in Japan nicht immer der Fall ist.
Der Affenpark ist zudem natürlich auch ein ausgezeichneter Ort für Fotografen, da die Affen vor der Kulisse der Stadt und der Berge tolle Motive abgeben. Aber auch diese zu beobachten und in ihrem alltäglichen Leben zu fotografieren macht sehr viel Spaß. Deswegen gibt es jetzt auch ein paar Fotos von mir.
Lohnt sich ein Besuch im Iwatayama Monkey Park?
Alles in allem kann ich diese Frage mit einem Ja beachtworten. Der Arashiyama-Affenpark ein Muss für Tierliebhaber und alle, die ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis in Kyoto suchen. Mit seinen atemberaubenden Ausblicken, den Interaktionen mit Affen aus nächster Nähe und den wunderschönen Wanderwegen ist es kein Wunder, dass der Monkey Park eine beliebte Attraktion für Besucher von Kyoto ist.
Das Wichtigste im Überblick
- Adresse: 〒616-0004 Kyoto, Nishikyo Ward, Arashiyama Nakaoshitacho, 61
- Öffnungszeiten: täglich 9:00–16:00 Uhr (bis 16:30 Uhr am Gipfel) | die Affen kehren abends nach oben in den Berg zurück, daher kann auch früher geschlossen werden
- Eintritt: Erwachsene 600 Yen | Kinder (4-15 Jahre) 300 Yen
- Weitere Informationen: www.monkeypark.jp
- Hier findet Ihr alle meine Reisetipps für Kyoto
- So findest Du Dein perfektes Hotel in Kyoto
- Und so kannst Du in Kyoto mit Bus und Bahn unterwegs sein
- Vor unserem Besuch im Monkey Park waren wir am Kinkaku-ji
- Danach haben wir dem berühmten Bambus-Wald von Arashiyama einen Besuch abgestattet
- Leider nur in englisch ist dieses Buch über die Affen von Arashiyama*
- Oder entdecke noch mehr von der Stadt in diesem Kyoto-Reiseführer*
- Mache eine geführt Tour durch den Bamboo Forest und den Monkey Park*
- Diese Tour gibt es auch mit dem Fahrrad zu erleben*
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