Kumamoto – die Stadt in der Mitte von Kyushu hat einiges zu bieten: Kumamoto Castle, wunderschöne Gärten, das Maskottchen Kumamon und den Erfinder von One Piece. Alles an einem Tag zu schaffen, ist fast unmöglich. Es gibt hier so viel zu sehen.
Die Stadt wurde 2016 von einem schweren Erdbeben getroffen und stark zerstört. Aber sie ist aus diesem Ereignis sehr viel stärker hervor gegangen. Und erstrahlt heute in einem wunderschönen Glanz.
Was wir an unserem Tag in Kumamoto erlebt und gesehen haben, erfahrt Ihr hier. Ich hoffe, ich kann Euch zu einem Besuch inspirieren.
Wie komme ich nach Kumamoto?
Wie haben die Stadt als Tagesausflug von Fukuoka aus besucht. Von der Hakata-Station aus seid Ihr je nach Shinkansen etwa 40 Minuten unterwegs. Von Kagoshima aus seid Ihr etwa 50 Minuten unterwegs. Der Shinkansen fährt dabei alle 15 Minuten, es ist also relativ einfach hier her zu kommen. Mit dem JR-Pass* , dem All Kyushu Area Pass* oder dem JR Northern Kyushu Area Pass* fahrt Ihr dabei sogar ganz kostenlos.
Kumamoto verfügt auch über einen kleinen Flughafen, Ihr könntet also auch einen Inlandsflug buchen* und mehrere Tage in der Stadt verbringen. Ein paar Empfehlungen für Tagesausflüge findet Ihr weiter unten. Wer die Natur liebt, hat hier eine tolle Auswahl an Möglichen Reisezielen
Unterwegs in Kumamoto
Auch wenn man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt an einem Tag besuchen kann, sind diese jedoch teilweise nicht zu Fuß zu erreichen. Leichter funktioniert Euer Besuch, wenn Ihr die Straßenbahn nutzt, um Kumamoto zu erkunden.
Ihr könnt dazu einfach Eure IC-Card (Suica* oder Pasmo*) nutzen. Eine Fahrt kostet dabei 170 Yen. Wir haben uns, nach einigem nachrechnen, aber für den Tram-Tagespass entschieden. Dieser kostet nur 500Yen und damit sind die Kosten schnell wieder rein geholt. Außerdem habt Ihr so die Freiheit, Euch beliebig durch die Stadt zu bewegen.
Ein kleines Stück Deutschland haben wir unter den niedlichen kleinen alten Straßenbahnen auch noch entdeckt. Der Fahrer der „Heidelberg“-Bahn – einem Geschenk der Partnerstadt – hat sich total gefreut und sich zig mal verbeugt. Typisch Japaner, eben.
Kumamoto Castle
Die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist Kumamoto Castle. Die im frühen 17. Jahrhundert erbaute Burg ist neben Himeji Castle und Matsumoto Castle eine der schönsten Burgen Japans. Die Haupt-Burg ist sechs Stockwerke hoch, daneben befindet sich noch ein kleinerer Turm mit vier Stockwerke. Daneben befinden sich auf dem Gelände 13 weitere Gebäude, die als wichtige Kulturgüter gelten.
Leider wurde Kumamoto Castle beim Erdbeben 2016 sehr stark beschädigt und war über viele Jahre für Besucher geschlossen. Inzwischen ist die Burg selbst wieder restauriert und wurde dabei auch erdbebensicherer gemacht. An einigen Gebäuden und Mauern kann man aber immer noch die entstandenen Schäden sehen.
Im Rahmen der Restaurierung entstand auch ein neuer erhöhter Fußweg, der Euch zum Beispiel direkt vom Sakura no baba Josaien zur Burg bringt. Damit ist der Zugang zur Burg zudem barrierefrei geworden.
↗ Hier geht es zu meinem ausführlichen Bericht zu Kumamoto Castle
↗ Buche einen Audioguide*
↗ Buche eine private Führung durch die Burg*
- Adresse: 1-1 Honmaru, Chuo Ward, Kumamoto, 860-0002
- Öffnungszeiten: 9:00 – 17:00 Uhr (Letzter Einlass 16:30 Uhr)
- Eintritt: Erwachsene 800 Yen | Kinder 300 Yen
- Weitere Informationen: www.castle.kumamoto-guide.jp
Ihr könnt den Wiederaufbau der Burg übrigens auch unterstützen. Nicht nur durch Spenden, sondern durch den Kauf eines Omamori im Souvenirshop direkt an der Burg. Die kleinen blauen Säckchen sind mit keinen Gesteinsbrocken von Kumamoto Castle gefüllt. Das Geld geht direkt in die Restauration. So habt Ihr nicht nur eine tolle Erinnerung an Euren Besuch, sondern auch gleich noch etwas gutes getan.
Sakura no baba Josaien – Die Burgstadt
Am Fuße von Kumamoto Castle befindet sich eine weitere beliebte Touristenattraktion – Sakura no baba Josaien.
In der kleinen „Burgstadt, die 2011 eröffnet wurde findet Ihr 23 Geschäfte, die Souvenirs verkaufen, die es nur in Kumamoto gibt, ein Touristeninformationszentrum und eine interaktive historische Ausstellung, in der Sie mehr über die Geschichte Kumamotos erfahren können.
Dazu gibt es verschiedene kleine Streetfood-Läden, in denen Ihr für Kumamoto typische Snacks kaufen könnt. In der Mitte der Einkaufspassage gibt es einen tollen Bereich, in dem Ihr diese Snacks dann auch gleich genießen könnt.
Suizenji-Garten
Eine weitere tolle Sehenswürdigkeit in Kumamoto ist der Suizenji Jōjuen. Der wunderschöne Garten war ursprünglich Teil eines Tempelkomplexes, der 1632 von der Familie Hosokawa erbaut wurde. Heute ist er eine echte Oase der Ruhe in dieser ständig wachsenden Stadt.
Die Gestaltung des Suizenji Jōjuen ist eine Anspielung auf die 53 Poststädte, die früher die alte Tokaido-Strecke, einer wichtigen Straße zwischen Edo (Tokyo) und Kyoto, säumten. So gibt es hier unten anderem auch einen kleinen Fuji zu entdecken.
↗ Hier geht es zu meinen Bericht über den Suizenji-Garten
- Adresse: 8-1 Suizenji Koen, Chuo Ward, Kumamoto, 862-0956
- Öffnungszeiten: 8:30 – 17:00 Uhr (Letzter Einlass um 16:30 Uhr)
- Eintritt: Erwachsene 400 Yen | Kinder 200 Yen
- Weitere Informationen: www.kumamoto.guide
Entdecke Kumamon – Überall
Wenn es um Popularität, wirtschaftlichen Erfolg und kulturellen Einfluss geht, können nur wenige japanische Maskottchen dem süßen und knuddeligen Kumamon aus Kumamoto das Wasser reichen.
Das offizielle Maskottchen der Präfektur Kumamoto – ein schwarzer Bär mit großen Augen und roten Wangen – wurde ursprünglich geschaffen, um mehr Touristen anzulocken. Diesen Job macht er richtig gut. Laut der South China Morning Post „hat Kumamon in nur zwei Jahren einen wirtschaftlichen Nutzen von 1,2 Milliarden US-Dollar für seine Region geschaffen, unter anderem durch Tourismus und Produktverkäufe.“
Inzwischen ist Kumamon weit über die Grenzen Kumamotos hinaus bekannt und beliebt. Er hat sogar einen eigenen YouTube-Kanal. Und nicht nur mit Kindern macht es Spaß, sich auf die Suche nach Kumamon zu machen und ihn fast überall auch zu entdecken.
Bereits am Bahnhof erwarten Euch verschiedene Figuren und seine Präsenz zieht sich durch die ganze Stadt. Wenn Ihr auf der Suche nach Souvenirs seid, dann solltet Ihr unbedingt im Kumamon Square vorbei schauen. Dort gibt es das knuddelige Maskottchen in allen möglichen Varianten. Im Kumamon-Village habt Ihr zudem die Möglichkeit, Kumamon einmal persönlich zu treffen.
Bummelt durch die Shimotori-Einkaufspassage
Nach all dem Sightseeing habt Ihr Lust auf etwas Shopping und Bummeln? Dann ist die überdachte Shimotori Shopping Arcade mit ihren 511 Metern vielleicht genau das richtige für Euch.
Die Einkaufsstraße, die im alten Shotengai-Stil erbaut wurde, ist die größte Einkaufspassage in der Präfektur Kumamoto. Hier findet Ihr alles, was das Herz begehrt. Viele tolle Läden und Restaurants warten auf Euch.
Probiert Karashi Renkon
Es gibt natürlich viele verschiedene kulinarische Spezialitäten in Kumamoto, wie zum Beispiel die Kumamoto-Ramen. Etwas ganz besonderes sind aber die Karashi Renkon. Dieses traditionelle Gericht besteht aus einer mit japanischem Senf und Misopaste gefüllten Lotoswurzel. Diese wird dann mit einem Teig aus Ei und Mehl überzogen und frittiert. Einfach super lecker.
Erzählungen nach wurde Karashi Renkon erstmals in der Edo-Zeit für den Han der dritten Generation (einen Feudalherrn oder Daimyo) zubereitet wurde, der erkrankte. Die Textur der Lotoswurzel und der Geschmack von Senf-Miso sind sehr beliebt und werden gerne mit Alkohol genossen. Sie ist zudem beliebter Bestandteil von Bento-Boxen in der Region und wird sogar bei Teezeremonien serviert.
Auf der Suche nach den One-Piece-Statuen
Wusstet Ihr, dass der Manga-Künstler und Erfinder von „One Piece“ Eiichiro Oda in Kumamoto geboren wurde? Und so war es selbstverständlich, dass er nach dem schweren Erdbeben von 2016 die Stadt mit einer großzügigen Spende zum Wiederaufbau unterstützte. Das „ONE PIECE Kumamoto Revival Project“ war geboren.
Als Dank für die Spende wurden nach und nach verschiedene Statuen der One Piece Charaktere in der ganzen Präfektur errichtet. Heute können sich Fans auf die Suche nach insgesamt 10 Statuen machen. Dies bedarf allerdings einiger Zeit, denn die Figuren sind wirklich in der kompletten Präfektur verteilt.
Und so haben wir es auch nur zur Monkey D. Ruffy-Figur geschafft. Diese befindet sich am Haupteingang der Präfekturverwaltung Kumamoto. Am besten erreicht Ihr sie, wenn Ihr an der Straßenbahnhaltestelle „Shiritsutaiikukan-mae(City Gymnasium)“ aussteigt. Von dort sind es noch etwa 10 Minuten Fußweg. Alternativ dazu könnt Ihr auch wie wir in etwa 15 Minuten vom Suizenji Jojuen Garten hier her laufen.
Tagesausflüge von Kumamoto aus
Ihr seid länger in Kumamoto und möchtet von dort aus Tagesausflüge unternehmen? Dann habe ich hier einige Vorschläge für Euch. Allerdings ist für diese durchaus ein Mietwagen empfehlenswert, um Euch die Anreise zu erleichtern
- Wanderung auf den Mount Aso – ganz in der Nähe der Stadt liegt der Mount Aso mit einer der größten Calderas der Welt. Diese erstreckt sich von Osten nach Westen über 17 Kilometer und von Süden nach Norden über 25 Kilometer mit einer Gesamtfläche von 350 Quadratkilometern. Umrahmt wird das Ganze von verschiedenen Gipfeln, die Ihr ebenfalls erwandern könnt
- Den Ausblick genießen am Daikanbo-Aussichtspunkt – Der Daikanbo-Aussichtspunkt bietet jede Menge atemberaubende Ausblicke über das Tal innerhalb der Caldera des Mount Aso bis zum aktiven Vulkan im Nakadake-Krater. Hierher führen verschiedene Wanderweg, die Ihr nutzen könnt
- Wandern in den Kuju-Bergen – Die atemberaubende Kuju-Bergkette ist ebenfalls Teil des Aso-Kuju-Nationalparks. Hier findet Ihr unter anderem den Nakadake, der nicht nur den höchsten Gipfel im Nationalpark sondern damit auch den höchsten Punkt auf der Insel Kyushu zu bieten hat.
- Eine Fahrt mit dem Aso-Boy – Der Schnellzug verkehrt der auf der Nippo-Hauptlinie und der Hohi-Hauptlinie und verbindet die Städte Oita und Beppu mit Aso City. Das Maskottchen des Zuges ist Kuro, Neben einem Panoramabereich gibt es eine geräumige Lounge, ein Zimmer im japanischen Stil und eine Mini-Bibliothek
- Ein Besuch am Gorogotaki-Wasserfall – Der Gorogotaki-Wasserfall ist der größte Wasserfall in Yamato, Kumamoto, mit einer Fallhöhe von 50 Metern. Eine gemütliche Wanderung führt durch Reisfelder und eine Schlucht bis zum Fuß des Wasserfalls, den Ihr perfekt von einer Hängebrücke aus bestaunen könnt.
- Entdecke den Kamoshikimi Kumanoimasu-Schrein – Der Kamoshikimi Kumanoimasu-Schrein liegt in der Nähe von Takamori, mitten im Wald. Der Schrein gilt als Inspiration für den Manga „Into the Forest of Fireflies‘ Light“ von Yuki Midorikawa.
- Eine Fahrt mit dem A-Train – Der spezielle Expresszug fährt auf den Strecken Amakusa-Misumi und Amakusa-Takarajima. Der nach dem Jazz-Standard „Take the A-Train“ benannte A-Train ist ein wunderschöner Zug im Vintage-Stil. Die Strecke führt nicht nur durch eine wunderschöne Landschaft, der Zug nimmt Euch auch mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
- Ein Besuch am Nabegataki-Wasserfall – Lust auf noch mehr Wasserfälle? Der Nabegataki-Wasserfall liegt an der Grenze zwischen Oita und Kumamoto. Er ist mit 10 Metern zwar nicht besonders hoch, mit 20 Metern aber richtig breit, was den Wasserfall besonders beeindruckend macht. Zudem könnt Ihr hier auch hinter der breiten Kaskade entlanggehen, unter der Felswand, über die sich der Wasserfall ergießt. Ein ziemlich magischer Ort.
Lohnt sich ein Besuch in Kumamoto?
Diese Frage lässt sich auf jeden Fall mit einem absoluten „Ja“ beantworten. Selbst an einem regnerischen Tag, wie wir ihn erlebt haben, kann man hier eine tolle Zeit haben und viele sehen und erleben. Wir würden auf jeden Fall gerne noch einmal hier her zurück kehren.
- Hier gibt es unsere gesamte Reise nach Kyushu im Überblick
- Wir haben Kumamoto als Tagesausflug von Fukuoka aus besucht
- Danach ging es für uns weiter nach Kagoshima und Sakurajima
- Buche eine Übernachtung in Kumamoto*
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