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Kyoto - Der Nanzenji-Tempel und das Sanmon Tor

Kyoto – Der Nanzenji-Tempel und das Sanmon Tor

Kyoto ist zweifellos eine der faszinierendsten Städte Japans, und jeder, der sich für Kultur, Geschichte und Zen-Buddhismus interessiert, wird von der Vielfalt der Tempel und Schreine in dieser alten Stadt begeistert sein. Heute möchte ich Euch auf eine Reise zum Nanzenji-Tempel mitnehmen, einem der bedeutendsten Zen-Tempel in Kyoto, und Euch das majestätische Sanmon Tor näherbringen, das als eines der Wahrzeichen des Tempels gilt.

Eine kurze Einführung in den Nanzenji-Tempel

Beginnen wir mit ein wenig Hintergrundwissen. Der Nanzenji-Tempel, dessen vollständiger Name Zuiryusan Nanzenji lautet, ist im Stadtteil Higashiyama im Osten Kyotos gelegen. Der Tempel wurde im Jahr 1291 gegründet und gehört zur Rinzai-Sekte des Zen-Buddhismus, einer der drei Hauptschulen des Zen-Buddhismus in Japan. Ursprünglich diente der Ort als Rückzugsort für Kaiser Kameyama, der sich später entschied, den Palast in einen Zen-Tempel umzuwandeln. Bis heute gehört er zu den „Fünf Großen Zen Tempeln“ in Kyoto.

Eine kurze Einführung in den Nanzenji-Tempel

Der Tempel hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich, geprägt von mehreren Bränden und Zerstörungen durch Kriege. Trotz dieser Herausforderungen wurde der Tempel stets wieder aufgebaut und erstrahlt heute in einer Kombination aus historischen und modernen Elementen. Die meisten Gebäude stammen übrigens aus den Jahren 1570-1600, nachdem insgesamt drei Brände innerhalb von weniger als 100 Jahren viel der historischen Bausubstanz zerstört hatten.

Und so strahlt der Ort bis heute eine wunderbare Ruhe aus, die einen für einen kurzen Moment inne halten lassen. Für viele ist er sogar der schönste Tempel in Kyoto und und natürlich ist er auch Teil des Nationalschatzes Japans.

Eine kurze Einführung in den Nanzenji-Tempel

Das imposante Sanmon Tor

Eines der wichtigsten und beeindruckendsten Gebäude des Tempel-Areals ist wohl das Sanmon Tor. Bei einem Besuch ist es eines der ersten Dinge, die Ihr sehen werdet. Dieses monumentale Tor wurde im Jahr 1628 während der Edo-Zeit erbaut und ist ein beeindruckendes Beispiel für die traditionelle japanische Holzarchitektur.

Das Sanmon Tor ist etwa 22 Meter hoch und besteht aus zwei Stockwerken. Der Name „Sanmon“ bedeutet „Dreitor“, und es symbolisiert die drei Wege zur Befreiung von den drei Geistesgiften: Gier, Hass und Unwissenheit. Das Durchschreiten dieses Tores wird als spiritueller Akt betrachtet, der helfen soll, sich von diesen negativen Einflüssen zu befreien.

Das imposante Sanmon Tor im Nanzenji-Tempel

Die massive Holzkonstruktion ist nicht nur robust und langlebig, sondern auch ästhetisch ansprechend. Wenn Ihr Euch das Tor genauer anschaut, werdet Ihr kunstvolle Schnitzereien und Verzierungen entdecken, die Drachen, Löwen und andere mythische Kreaturen darstellen. Diese Symbole sollen den Tempel und seine Besucher vor bösen Geistern schützen.

Das imposante Sanmon Tor im Nanzenji-Tempel

Nachdem Ihr die steilen Treppen hinaufgestiegen seid, die zum oberen Stockwerk des Tors führen, werdet Ihr mit einer atemberaubenden Aussicht auf Kyoto und die umliegenden Berge belohnt. Der Ausblick ist besonders in den frühen Morgenstunden oder bei Sonnenuntergang beeindruckend, wenn das Licht die Landschaft in ein warmes, goldenes Glühen taucht.

Das imposante Sanmon Tor im Nanzenji-Tempel

Die spirituelle Bedeutung des Nanzenji-Tempels

Der Nanzenji-Tempel ist nicht nur ein architektonisches Wunderwerk, sondern auch ein Ort tiefer spiritueller Bedeutung. Die Rinzai-Sekte des Zen-Buddhismus, zu der der Tempel gehört, legt großen Wert auf Meditation und innere Einkehr. Viele Menschen besuchen den Tempel, um an Zen-Meditationen teilzunehmen und einen Moment der Ruhe und Besinnung zu finden.

Die spirituelle Bedeutung des Nanzenji-Tempels

Der Hojo-Garten, der Hauptgarten des Tempels, ist ein klassischer Zen-Garten, der mit sorgfältig angeordneten Steinen, Moosen und Kiefern gestaltet ist. Dieser Garten ist der perfekte Ort, um die Prinzipien des Zen zu erleben. Die schlichte Schönheit und die sorgfältige Anordnung der Elemente laden zum Verweilen und Meditieren ein. Wenn Ihr durch den Garten spaziert, könnt Ihr die harmonische Verbindung von Natur und menschlicher Gestaltung spüren, die ein zentrales Element der Zen-Philosophie ist.

Allein schon für diesen Garten ist ein Besuch im Nanzenji-Tempel absolut empfehlenswert.

Die spirituelle Bedeutung des Nanzenji-Tempels

Der Suirokaku-Aquädukt

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Nanzenji-Tempels ist der Suirokaku-Aquädukt. Dieses beeindruckende Bauwerk wurde im 19. Jahrhundert errichtet und ist ein seltenes Beispiel für westliche Architektur in einem traditionellen japanischen Tempelkomplex. Das Aquädukt leitet Wasser aus dem Biwa-See nach Kyoto und ist nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch beeindruckend.

Der Kontrast zwischen dem roten Backstein des Aquädukts und der grünen Umgebung des Tempels schafft eine einzigartige Atmosphäre. Viele Besucher nutzen diesen Ort für Fotos, und die Bögen des Aquädukts bieten einen malerischen Rahmen für Erinnerungen an Euren Besuch im Nanzenji-Tempel.

Der Suirokaku-Aquädukt

Weitere Sehenswürdigkeiten im Nanzenji-Tempel

Der Nanzenji-Tempelkomplex ist groß und bietet noch viele weitere Sehenswürdigkeiten und interessante Orte, die es zu erkunden gilt. Hier sind einige davon:

Die Hojo-Halle

Das dunkle, alte Hauptgebäude aus Holz, das Hojo, ist von einem großen Park umgeben und besteht aus mehreren wunderschönen Nebentempeln. Die Wandmalereien in den Tempelhallen gelten als wichtige Kulturgüter Japans. Der berühmteste Raum ist dabei der „Raum der Tiger“, in dem sich ein berühmtes Gemälde namens „Gunko Zu“ befindet.

Übrigens: Falls Ihr Euch bei Eurem Besuch wundert, warum die im Nanzenji-Tempel sehr oft dargestellten Tiger „etwas komisch“ aussehen, liegt das daran, dass es in Japan keine Tiger gibt. Der Maler musste sich also nur auf Berichte über dieses Tier verlassen und entsprechend malen. Mit diesem Wissen betrachtet man die Bilder noch einmal in einem ganz anderen Licht.

Die Hojo-Halle im nanzenji-Tempel

Der Nanzenji Oku-no-in

Der Nanzenji Oku-no-in ist ein wunderschöner kleiner Unterschrein von Nanzenji. Er befindet sich versteckt im Wald hinter dem Haupttempel. Der Schrein hat einen Wasserfall, zu dem die Pilger zum Beten kommen und dabei direkt unter dem Wasserfalls stehen – selbst im Winter. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass es eines großen Spiritualismus bedarf, um sich dem eiskalten Wasser auszusetzen.

Der Nanzenji Oku-no-in

Die weiteren Subtempel

Innerhalb des Nanzenji-Komplexes gibt es weitere kleinere Tempel, sogenannte Subtempel. Jeder dieser Tempel hat seine eigene Geschichte und einzigartige Merkmale. Zum Beispiel ist der Nanzen-in-Tempel bekannt für seinen wunderschönen Garten, der besonders im Herbst, wenn sich das Laub färbt, ein beliebtes Fotomotiv ist.

Die weiteren Subtempel des Nanzen-ji

Die Kaisando-Halle

Die Kaisando-Halle ist ein weiteres bedeutendes Bauwerk im Tempelkomplex. Diese Halle ist den Geistern der früheren Äbte des Tempels gewidmet und beherbergt ihre Porträts sowie andere wichtige religiöse Artefakte. Der Innenraum der Halle ist reich mit traditionellen japanischen Malereien und Schnitzereien verziert, die die Geschichte und die spirituelle Bedeutung des Tempels darstellen.

Die Kaisando-Halle des Nanzenji-Tempel

Die Lehmwände und Tore

Beim Spaziergang durch den Tempel werdet Ihr auch auf die beeindruckenden Lehmwände und Tore stoßen, die den Tempelkomplex umgeben. Diese traditionellen Mauern sind ein weiteres Beispiel für die meisterhafte Handwerkskunst der japanischen Baukunst und tragen zur ruhigen und friedlichen Atmosphäre des Tempels bei.

Die Lehmwände und Tore im Nanzenji-Tempel

Der Tenjyuan-Garten

Der Nanzenji-Tempel verfügt auch über einen wunderschönen klassischen Zen-Garten aus Felsen und Sand – den Leaping Tiger Garden. Es wurde von einem berühmten Architekten entworfen und ist vor allem für „Tora-no-ko-watashi“ bekannt – eine Tigermutter, die versucht, ihre Jungen einen Fluss überqueren zu lassen.

Der Tenjyuan-Garten im Nanzenji-Tempel

Praktische Tipps für Euren Besuch

Bevor Ihr Euch auf den Weg zum Nanzenji-Tempel macht, hier ein paar praktische Tipps, um das Beste aus Eurem Besuch herauszuholen:

  1. Früh aufstehen: Der Tempel ist ein beliebtes Ziel für Touristen, daher ist es ratsam, früh am Morgen zu kommen, um die Menschenmassen zu vermeiden und die friedliche Atmosphäre in vollen Zügen zu genießen.
  2. Bequeme Schuhe: Der Tempelkomplex ist groß und es gibt viele Bereiche zu erkunden, daher solltet Ihr bequeme Schuhe tragen, um problemlos durch die Gärten und über die steilen Treppen zu gehen.
  3. Kamera nicht vergessen: Es gibt viele fotogene Orte im Tempel, vom Sanmon Tor bis zum Suirokaku-Aquädukt. Eine Kamera oder ein gutes Smartphone ist ein Muss, um die schönen Momente festzuhalten.
  4. Respektvolle Kleidung: Da der Nanzenji-Tempel ein heiliger Ort ist, ist es wichtig, respektvolle Kleidung zu tragen. Vermeidet allzu freizügige Outfits und zeigt Respekt gegenüber den religiösen Stätten.
  5. Meditation ausprobieren: Wenn Ihr die Möglichkeit habt, an einer Zen-Meditationssitzung teilzunehmen, solltet Ihr dies unbedingt tun. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, die spirituelle Praxis des Zen-Buddhismus aus erster Hand zu erleben.

Tipps für Euren Besuch im Nanzenji-Tempel

Lohnt sich ein Besuch im Nanzenji-Tempel?

Ein Besuch im Nanzenji-Tempel und das majestätische Sanmon Tor ist ein unvergessliches Erlebnis, das Euch tief in die Kultur und Spiritualität Japans eintauchen lässt. Die beeindruckende Architektur, die reiche Geschichte und die tiefe spirituelle Bedeutung dieses Ortes machen ihn zu einem Muss für jeden Kyoto-Besucher.

Ob Ihr nun die atemberaubende Aussicht vom Sanmon Tor genießt, durch die Zen-Gärten spaziert oder die faszinierenden Subtempel erkundet – der Nanzenji-Tempel bietet für jeden etwas. Nehmt Euch die Zeit, diesen historischen und spirituellen Ort in aller Ruhe zu entdecken und lasst Euch von seiner einzigartigen Atmosphäre verzaubern.

Ich hoffe, dass Euch dieser Beitrag inspiriert hat und dass Ihr den Nanzenji-Tempel bald selbst besuchen könnt. Bis dahin, bleibt neugierig und offen für die wunderbaren Geschichten, die die Welt zu bieten hat.

Nanzenji-Tempel
  • Adresse: 86 Nanzenji Fukuchicho, Sakyo Ward, Kyoto, 606-8435
  • Öffnungszeiten: 1. Dezember – 28. Februar 8:40 bis 16:30 Uhr | 1. März bis 30. November 8:40 bis 17:00 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 400 Yen | Kinder 250 Yen
  • Weitere Informationen: nanzenji.or.jp

Unterwegs im Nanzenji-Tempel

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Kathleen

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