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Ein klarer Fluss schlängelt sich durch Utsunomiya, eine Stadt mit mittelhohen Gebäuden und bunten Dächern. Der blaue Himmel ist wolkenverhangen und ein Vogel fliegt über uns, während kahle Bäume den Uferweg in diesem städtischen Juwel säumen.

Utsunomiya – Ein unterschätztes Juwel nördlich von Tokio

Wenn Ihr an Japan denkt, kommen Euch wahrscheinlich zuerst Tokio, Kyoto oder vielleicht auch Hiroshima in den Sinn. Aber habt Ihr schon mal von Utsunomiya gehört? Zugegeben, die Stadt in der Präfektur Tochigi ist nicht unbedingt das erste Ziel auf der typischen Japan-Reiseroute – und genau das macht sie so spannend! Denn hier könnt Ihr das authentische, etwas ruhigere Japan entdecken, ohne auf spannende Sehenswürdigkeiten, gutes Essen oder kulturelle Highlights zu verzichten.

Utsunomiya ist besonders bekannt für eine ganz bestimmte Leckerei: Gyoza, die japanischen Teigtaschen. Doch wer denkt, dass sich hier alles nur ums Essen dreht, irrt gewaltig. Zwischen alten Tempeln, unterirdischen Höhlen, riesigen Friedensstatuen und kuriosen Museen hat uns diese Stadt wirklich überrascht. Utsunomiya hat es geschafft, uns mit seiner charmanten Mischung aus städtischem Leben, Natur und einem Hauch von Abenteuer zu verzaubern – und das ganz ohne Touristenmassen.

In diesem Blogbeitrag nehmen wir Euch mit auf unsere Reise durch Utsunomiya. Wir zeigen Euch, was Ihr auf keinen Fall verpassen solltet, wo man am besten schlemmt, welche versteckten Ecken uns besonders beeindruckt haben – und warum sich ein Abstecher in diese unterschätzte Stadt mehr als lohnt. Also, kommt mit uns auf Entdeckungstour durch Utsunomiya.

Ankommen in Utsunomiya – Stadt der Gyoza und Überraschungen

Wenn Ihr von Tokio aus in den Shinkansen steigt und eine knappe Stunde in nördlicher Richtung rauscht, landet Ihr in Utsunomiya. Ihr könnt natürlich auch regionale Bahnen nutzen und so Geld sparen, dann dauert die Fahrt aber deutlich länger. Daher haben wir lieber etwas mehr gezahlt und den Shinkansen genutzt.

Innenraum eines modernen Zuges in Tokio mit gelben Oberlichtern, grauen Sitzen und Fahrgästen, die es sich bequem gemacht haben. Oben ist das Gepäck verstaut, an den Sitzlehnen befinden sich Bildschirme, und digitale Schilder weisen den Weg zu unterschätztem Juwel Utsunomiya.

Und wir hatten sogar eine kleine Überraschung, denn wir konnte mit dem Disney-Shinkansen fahren. Ein spannendes Erlebnis, das ein kleiner Bonus auf diesem tollen Ausflug war.

Ein grüner Zugwaggon an einem Bahnhof zeigt bunte Fantasy Springs- und Tokyo DisneySea-Logos mit skurrilen Motiven und Figuren, die durch die Fenster zu sehen sind - wahrlich ein unterschätztes Juwel von Tokio.
Bei unserer Ankunft erwartet uns eine Stadt, die auf den ersten Blick nicht unbedingt wie ein Touristenmagnet wirkt. Keine Tempelriesen wie in Kyoto, kein Fuji-Blick wie in Hakone. Aber genau das macht Utsunomiya so charmant. Es ist eine Stadt, in der man das echte, ungeschönte Japan entdecken kann – ohne Filter und ohne Touristenmassen. Und vor allem: mit einer unfassbaren Liebe zu Teigtaschen. Ja, Ihr habt richtig gelesen – Utsunomiya ist die Gyoza-Hauptstadt Japans. Allein das war schon Grund genug für diesen Tagesausflug von Tokyo aus.

Auf einem Schild am Bahnsteig steht "Willkommen in Tochigi! ようこそ栃木へ!! mit dem JR-Logo, Zeichentrickfiguren und Gebäuden im Hintergrund - und lädt Sie ein, Utsunomiya zu erkunden, ein unterschätztes Juwel nur eine kurze Fahrt von Tokio entfernt.

Erstmal stärken: Gyoza-Genuss von früh bis spät

Wenn Ihr in Utsunomiya ankommt, könnt Ihr dem Gyoza-Hype kaum entgehen. Schon am Bahnhof begrüßen Euch überdimensionale Teigtaschen-Skulpturen, und selbst der örtliche Touristenplan ist mit Gyoza-Icons übersät. Mehr als 200 Gyoza-Restaurants gibt es hier – und jedes schwört, die besten der Stadt zu servieren.

Auf einem weißen Teller liegen mehrere in der Pfanne gebratene Japan-Gyoza mit knusprigem, goldbraunem Rand auf einem Holztisch. Andere Speisen und Getränke sind unscharf im Hintergrund zu sehen und erinnern an die lebhaften Essensszenen in Utsunomiya.

Unser erster Stopp: Die berühmte Gyoza Street, in der viele Restaurants befinden. Hier dreht sich alles um die leckeren Teigtaschen. Allerdings öffnen diese Restaurants meist etwas später, so dass wir uns wieder zurück auf den Weg zum Bahnhof machten. Dort fanden wir endlich ein schon offenes Restaurant, in dem wir unsere ersten Gyoza genießen konnten.

Ein Straßenschild mit der Aufschrift "GYOZA STREET" mit einer Illustration von Stäbchen, die Teigtaschen halten, und einem japanischen Text darunter, das an einem Pfahl neben einer Backsteinmauer angebracht ist, zeugt von der Liebe Utsunomiyas zu Gyoza im urbanen Japan.

Dampfend heiß und knusprig gebraten kamen diese auf den Tisch, gefüllt mit fein gewürztem Schweinefleisch, Kohl und Knoblauch. Dazu ein Schälchen Sojasauce mit einem Hauch Chili-Öl und Pfeffer – simpel, aber unfassbar lecker. Wir haben uns an diesem Tag noch weiter durch gebratene, gedämpfte und frittierte Varianten geschlemmt und dabei festgestellt: Gyoza ist nicht gleich Gyoza. Jede Variante hat ihren Reiz – und man kann tatsächlich den ganzen Tag nichts anderes essen, ohne dass es langweilig wird. 

Ein Teller Utsunomiya-Gyoza mit geschreddertem Gemüse und einer braunen Soße auf einem Holztisch in einem Restaurant.

Zwischen Steinen und Stille: Das Oya History Museum

Nach dem kulinarischen Start ging’s für uns raus aus dem Stadtzentrum, Richtung Westen – zum Oya History Museum. Was sich erstmal nach einem langweiligen Museum anhört, ist in Wirklichkeit eine gigantische unterirdische Welt aus Vulkangestein, die einst als Steinbruch diente.

Eine große unterirdische Höhle im Oya History Museum mit strukturierten Steinwänden, beleuchtet von farbenfrohen roten, gelben und blauen Lichtern; die Besucher gehen einen Weg entlang, der auf der rechten Seite mit kleinen Lichtern gesäumt ist, und haben das Gefühl, in einer anderen Welt unter Tagen zu sein.

Ich empfehle Euch an der Touristinformation am Bahnhof einen Tagespass zu kaufen. Dieser enthält die Busfahrt sowie den Eintritt zum Oya History Museum sowie in den Ōya-ji Tempel und Ihr könnt dabei etwas Geld sparen.

Auf einem Holztisch in einem Restaurant liegt ein farbenfrohes japanisches Sightseeing-Ticket mit Zeichentrickfiguren, Aussichtspunkten, Karten und Preisen, das auf das Oya History Museum und seine faszinierende Unter Tage Geschichte hinweist.

Schon die Busfahrt dorthin war spannend – kleine Straßen, viel Grün, und plötzlich steht Ihr vor einem unscheinbaren Eingang in den Berg. Drinnen eröffnet sich ein riesiges Gewölbe aus Oya-Stein, bis zu 20 Meter hoch, kühl und mystisch beleuchtet. Es fühlt sich ein bisschen an wie eine Kathedrale unter der Erde.

Der Abstieg ins Oya History Museum 2

Früher wurde hier das Material für viele berühmte Gebäude in Japan gewonnen – heute ist es ein Ort für Kunst, Musik und sogar Hochzeiten. Ja, richtig gelesen – in dieser unterirdischen Halle könnt Ihr heiraten. Zwischen alten Steinblöcken und kunstvollen Lichtinstallationen haben wir eine Ausstellung entdeckt, die moderne Skulpturen mit der Geschichte des Ortes verbindet. Eine beeindruckende Kulisse, die Ihr so schnell nicht vergessen werdet.

Eine geräumige unterirdische Kammer mit Steinwänden wird im Oya History Museum von bunten blauen, grünen und gelben Lichtern beleuchtet. Zwei Personen stehen neben einer Treppe, während eine andere ein Foto in dieser faszinierenden anderen Welt mit rauen, strukturierten Oberflächen macht.

Der Ōya-ji Tempel – Spiritualität im Stein

Nur einen kurzen Spaziergang vom Oya History Museum entfernt findet Ihr den Ōya-ji Tempel, einen der eindrucksvollsten Orte, die wir auf unserer Reise entdeckt haben. Dieser buddhistische Tempel ist nicht einfach nur ein Gebäude – er ist teilweise direkt in die Felswand gehauen und wirkt dadurch wie eine natürliche Erweiterung des Berges.

Der Ōya-ji-Tempel in Utsunomiya ist ein traditioneller japanischer Tempel mit roten Mauern und Steinstufen an einer Straße, eingebettet zwischen felsigen Hügeln. Ein Regenschirm beschattet einen kleinen Sitzbereich in der Nähe eines kahlen Baumes, der an einen spirituellen Schatz erinnert.

Die Atmosphäre hier ist ruhig, beinahe mystisch. Besonders berührend fanden wir die uralten Statuen und Reliefs, die direkt aus dem Oya-Stein gehauen wurden – manche über 1.200 Jahre alt! Im Inneren des Hauptgebäudes befindet sich eine elfköpfige Statue von Kannon, der Göttin des Mitgefühls, die als Nationalschatz gilt. Umgeben von moosbewachsenen Steinen, stillen Teichen und alten Bäumen strahlt dieser Ort eine besondere Form von Ruhe aus. Leider darf im Inneren des Tempels nicht fotografiert werden, aber ich kann Euch sagen, es lohnt sich auf jeden Fall.

Eingebettet in Utsunomiya steht der Ōya-ji-Tempel als spiritueller Schatz - ein traditioneller Holzschrein mit kunstvollen Schnitzereien, flankiert von Steinlaternen auf einem Kiesplatz und eingebettet in eine dramatische Felsklippe. Stufen führen hinauf zu seinem heiligen Eingang.

Wenn Ihr noch Zeit habt, dann solltet Ihr auf jeden Fall noch im japanischen Garten hinter dem Tempel vorbei schauen. Hier ist es einfach wunderschön und sehr entspannt und man kann natürlich auch weitere tolle Fotos schießen. 

Eine leuchtend rote Brücke führt über einen Teich zu einem steinernen Torii-Tor und einer Treppe, umgeben von üppigem Bambus und hohen Bäumen im ruhigen japanischen Garten von Utsunomiya, der an den spirituellen Schatz des historischen Ōya-ji-Tempels erinnert.

Es ist der perfekte Ort, um nach dem Höhlenbesuch noch einmal in sich zu gehen, fernab vom städtischen Trubel. Wer mag, kann auch kleine Opfergaben darbringen oder sich in einem Meditationsraum Zeit zum Innehalten nehmen. Uns hat besonders die Verbindung aus Natur, Geschichte und Spiritualität begeistert – Ōya-ji ist ein stilles Highlight in Utsunomiya, das Ihr nicht verpassen solltet.

Zwei Steinlaternen stehen auf einem moosbewachsenen Felsen neben einer kleinen Statue mit roter Mütze und Lätzchen. Diese ruhige Außenanlage des Ōya-ji-Tempels in Utsunomiya strahlt die Gelassenheit eines spirituellen Schatzes inmitten von Bäumen und einem roten Holzzaun aus.

Die Heiwa Kannon – Friedenssymbol mit Weitblick

Ebenfalls im Oya-Distrikt thront eine weitere beeindruckende Sehenswürdigkeit über dem Tal: die Heiwa Kannon, eine monumentale Friedensstatue, die der buddhistischen Göttin Kannon gewidmet ist. Die Statue ist ganze 27 Meter hoch und wurde in den 1950er-Jahren als Mahnmal für den Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet.

Eine große Steinstatue des Heiwa Kannon steht in Utsunomiya in eine Felswand gehauen, umgeben von verwitterten Steinmauern und spärlichen Bäumen - ein stiller Ort unter dem bewölkten Himmel.

Sie wurde direkt in die Oya-Felswand gemeißelt – eine wahre Meisterleistung der Steinbildhauerei. Wenn Ihr vor ihr steht, spürt Ihr sofort ihre stille Größe. Die Figur wirkt nicht einschüchternd, sondern gütig und schützend – mit einem Blick, der weit über das Tal hinausgeht. Am Fuße der Statue befindet sich ein kleiner Park mit Sitzgelegenheiten und Hinweistafeln, die den Hintergrund der Statue und die Geschichte des Oya-Steins erklären.

In der Nähe von Utsunomiya ist eine große Steinstatue einer ruhigen, gewandeten Gestalt in eine hohe Felswand gemeißelt, umgeben von steilen Klippen und spärlichen Bäumen an der Spitze. Zwei Menschen stehen am Sockel und unterstreichen die Größe der Statue.

Es lohnt sich, ein paar Minuten in der Umgebung zu verweilen und die Atmosphäre auf Euch wirken zu lassen. Von hier oben habt Ihr außerdem eine schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft, besonders bei klarem Wetter. Die Kombination aus religiöser Symbolik, Handwerkskunst und Friedensbotschaft hat uns sehr beeindruckt – die Heiwa Kannon ist ein Ort, der still wirkt, aber tief nachhallt.

Eine große Steinstatue eines sitzenden Buddhas, bekannt als Heiwa Kannon, steht im Freien in Utsunomiya - einem ruhigeren, von der Zeit verwitterten Ort mit Bäumen und Hügeln im Hintergrund unter einem bewölkten Himmel.

Kleine Fluchten im Herzen der Stadt

Wenn Ihr nicht bis zum Ōya-ji Tempel fahren möchtet, habt Ihr auch im Zentrum die Möglichkeit einen Moment der Ruhe zu finden – zum Beispiel im Utsunomiya Futaarayama Schrein, dem spirituellen Herz Utsunomiyas. Auf einem kleinen Hügel mitten in der Stadt gelegen, führt eine steile Treppe hinauf zum Haupteingang. Oben angekommen, erwartet Euch eine Oase der Stille. Der Schrein ist nicht riesig, aber wunderschön gepflegt, mit roten Torii, goldenen Verzierungen und einem tollen Blick auf die Stadt.

Ein traditioneller japanischer Tempel mit Ziegeldach ist durch ein großes Steintor in Utsunomiya zu sehen, flankiert von schwarzen Metallzäunen und umgeben von Gebäuden und Bäumen an einem sonnigen Tag.

Besonders beeindruckend fanden wir die alten Zedern, die hier über Jahrhunderte gewachsen sind – sie verleihen dem Ort etwas Majestätisches. Auch wenn gerade keine Zeremonie stattfindet, liegt eine feierliche Ruhe in der Luft. Die Atmosphäre lädt zum Durchatmen ein – besonders nach einem Vormittag voller Gyoza und Sightseeing. 

Ein kleiner traditioneller japanischer Schrein mit kunstvollen Holzschnitzereien, einer Laterne und einer Statue im Vordergrund steht in Utsunomiya, wo moderne Gebäude und ein Baum im Hintergrund alte und neue architektonische Stile miteinander verbinden.

Auch der Hozoji-Tempel , der ruhig und ein wenig versteckt nicht weit vom Bahnhof entfernt liegt ist perfekt für einen kurzen Abstecher. Schon beim Betreten empfängt Euch ein hübsches Eingangstor mit wachsamen Wächterfiguren. Besonders beeindruckend fanden wir die alte Bronzeglocke, die früher täglich zum Sonnenuntergang geläutet wurde.

Ein schmaler Weg führt durch einen kleinen Stadtgarten in Utsunomiya zu einem Steinschrein mit Statuen. Die Bäume in der Umgebung sind spärlich belaubt, und rote Ornamente schmücken ein kleines Nebengebäude, während sich im Hintergrund moderne Gebäude erheben.

Auf dem Gelände entdeckt Ihr viele liebevoll gestaltete Details: kleine Buddha-Statuen, steinerne Laternen und kunstvoll verzierte Reliefs. Der Tempel ist nicht groß, aber gerade diese intime Atmosphäre macht ihn so charmant. Wenn Ihr einen Ort sucht, um kurz zur Ruhe zu kommen und ein bisschen spirituelle Luft zu schnuppern, seid Ihr hier genau richtig.

Ein japanischer Tempel in Utsunomiya ist mit Steinlaternen, Statuen und roten Bannern geschmückt, die den Gehweg säumen. Laublose Bäume umrahmen den Weg, der über breite Stufen zum Hauptgebäude mit einem dunklen, schrägen Dach führt.

Shopping mit Charme: Orion Dōri und seine versteckten Perlen

Nach einer Pause im Schrein habt Ihr vielleicht Lust auf etwas Shopping. Wie wäre es mit einem Bummel durch die Einkaufsstraße Orion Dōri – einem überdachten Arcade-Boulevard mit einem Mix aus modernen Läden, schrulligen Boutiquen und alten Teehäusern. Hier trifft Retro-Charme auf J-Pop-Kultur. Besonders gefallen hat uns das Angebot an Second-Hand-Läden – nicht diese ultra-coolen Hipstergeschäfte wie in Tokio, sondern kleine, liebevoll geführte Shops mit Kimonos, Schallplatten und Vintage-Kram.

Zwei Schaufensterpuppen in einem Schaufenster in Utsunomiya zeigen farbenfrohe, blumengemusterte Kimonos mit bunten Obi-Schärpen und passenden Handtaschen. Im Hintergrund sind die Innenräume der Geschäfte und Spiegelungen von außen zu sehen.

Auch kulinarisch gibt’s hier einiges: eine Crêperie, die eher wie ein Puppenhaus aussieht, ein Café mit Jazzplatten an den Wänden, und – Ihr ahnt es – noch mehr Gyoza. Unser Highlight: ein winziger Plattenladen, der gleichzeitig als Bar fungiert. Der Besitzer, ein älterer Herr mit endloser Jazzkenntnis, hat uns stundenlang Musik empfohlen und Geschichten erzählt. Orion Dōri ist kein Ort für große Marken oder Shopping-Stress – aber ein Paradies für Schatzsucher und Neugierige.

Hohe grüne Bambusstangen und hohle Bambusrohre mit kreisrunden Aussparungen und warmen Lichtern im Inneren sind in einem Innenraum in der Nähe eines Felsenarrangements ausgestellt und schaffen eine heitere Atmosphäre. Im Hintergrund sind die hell erleuchteten Geschäfte in Utsunomiya zu sehen.

Naturidylle am Stadtrand: Der Hachimanyama-Park

Nach so vielen Eindrücken wollt Ihr vielleicht raus ins Grüne – dann empfehle ich Euch den Hachimanyama-Park. Dieser Stadtpark liegt etwas erhöht und bietet eine schöne Mischung aus Spazierwegen, vielen kleinen Möglichkeiten für Aktivitäten und einem Aussichtsturm. Von oben habt Ihr einen tollen Blick über ganz Utsunomiya – besonders bei Sonnenuntergang ein Traum. Der Park ist beliebt bei Familien und Joggern, aber nie überlaufen. Hier kann man zwischen Azaleen und Kirschbäumen entspannen, ein Picknick machen oder einfach den Eichhörnchen zuschauen.

Steintreppen und ein hölzernes Torii-Tor führen zu Höhleneingängen in einer felsigen Klippe bei Utsunomiya, umgeben von blattlosen Bäumen und trockenem Gras. Eine Steinlaterne und Seile markieren Teile des Geländes.

Wer noch mehr Lust auf Bewegung hat, findet rund um den Park zahlreiche Wanderwege, die durch kleine Bambuswälder führen. Für uns war das die perfekte Möglichkeit, das urbane Utsunomiya mit seiner überraschend grünen Umgebung zu verbinden. Und das Beste: Direkt unterhalb des Parks gibt’s wieder – Ihr ahnt es – ein Gyoza-Restaurant.

Ein verwitterter Felsen erhebt sich hinter einem alten, moosbewachsenen Friedhof mit steinernen Grabmalen und Grabsteinen, umgeben von spärlichen Bäumen und trockenem Gras unter einem wolkenverhangenen Himmel in Utsunomiya.

Übernachten in Utsunomiya – Vom Businesshotel bis zur heißen Quelle

Utsunomiya ist vielleicht keine Touristenhochburg wie Tokio oder Kyoto, aber was Unterkünfte* angeht, hat die Stadt uns wirklich positiv überrascht. Egal ob Ihr nur für eine Nacht bleibt oder ein paar Tage länger in der Region verbringen wollt – hier findet Ihr für jedes Budget die passende Schlafgelegenheit.

Ein klarer Fluss schlängelt sich durch Utsunomiya, eine Stadt mit mittelhohen Gebäuden und bunten Dächern. Der blaue Himmel ist wolkenverhangen und ein Vogel fliegt über uns, während kahle Bäume den Uferweg in diesem städtischen Juwel säumen.

Die meisten von Euch werden wahrscheinlich in einem der zahlreichen Businesshotels landen, die rund um den Bahnhof liegen. Praktisch, sauber, bezahlbar – und oft mit richtig gutem Frühstück. Ihr könntet zum Beispiel im Richmond Hotel* übernachten, das super zentral liegt, gemütliche Zimmer hat und mit besonders freundlichem Personal punktet. Wer’s noch günstiger mag, findet auch einige solide Capsule Hotels, die inzwischen weit mehr Komfort bieten, als man denkt – perfekt für Solo-Reisende.

Eine bronzene Löwenstatue steht auf einem Marmorsockel in einem Innenraum in Utsunomiya, flankiert von Auslagen mit großen, roten Erdbeerbildern. Im Hintergrund sind grüne Kioske und ein gefliester Boden zu sehen.

Wenn Ihr etwas Besonderes sucht, lohnt sich der Blick ins Umland: In der Nähe von Utsunomiya gibt es ein paar Onsen-Ryokans, also traditionelle Gasthäuser mit heißen Quellen. Ideal, wenn Ihr Euch nach einem Sightseeing-Tag richtig entspannen wollt. Besonders schön sind die Ryokans im ländlicheren Teil von Oya – dort könnt Ihr nicht nur baden, sondern auch den Sternenhimmel genießen, der in Utsunomiya erstaunlich klar ist. Ob praktisch und citynah oder naturnah und entspannend: Utsunomiya bietet mehr Übernachtungsoptionen*, als man auf den ersten Blick vermutet – und genau das macht die Stadt auch in Sachen Unterkunft zu einem echten Geheimtipp.

Ein ruhiger Fluss fließt zwischen modernen mehrstöckigen Gebäuden unter blauem Himmel in Utsunomiya. Bürgersteige, blattlose Bäume und Geländer säumen beide Seiten des Flussufers in einer urbanen Stadtlandschaft.

Abschied mit Geschmack: Gyoza zum Mitnehmen und letzte Eindrücke

Bevor es zurück nach Tokio ging, haben wir uns natürlich noch mit Gyoza-Souvenirs eingedeckt. Im Bahnhof findet Ihr Mitnahmeboxen in allen Variationen – von klassisch bis vegan. Dazu gibt’s T-Shirts, Schlüsselanhänger, Magnete – alles mit Teigtaschen-Motiv.

Ein glatter, grün-silberner Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug fährt an einem leeren Bahnsteig des modernen Bahnhofs Utsunomiya unter einer überdachten Struktur vorbei, mit Oberleitungen und städtischen Gebäuden im Hintergrund.

Ein letzter Spaziergang durch die Straßen, ein letzter Blick auf den Futarayama-Schrein im Abendlicht, ein letztes „Kanpai!“ mit Nikko-Bier – und schon sitzt man wieder im Shinkansen. Zurück in die Großstadt, aber mit dem Gefühl, etwas Besonderes entdeckt zu haben. Utsunomiya ist kein klassisches Reiseziel – aber genau deshalb so spannend. Eine Stadt, die mehr ist als ihre Gyoza. Aber ja – die sind schon ziemlich genial.

LED-Anzeige in einem Zug nach Tokio und Utsunomiya über einer Tür, mit der Wagennummer 7, den Symbolen "Reserviert" und "Nichtraucher" sowie Notfallknöpfen, die in der Nähe unter der Deckenbeleuchtung sichtbar sind.

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Kathleen

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