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Hachiko - auf der Suche nach dem treusten Hund Japans

Hachiko – auf der Suche nach dem treusten Hund Japans

Wenn ihr schon einmal in Tokio gewesen seid oder euch auch nur ein bisschen für japanische Kultur interessiert, ist euch vielleicht schon der Name Hachiko begegnet. Dieser berühmte Hund, ein Akita, ist nicht nur ein Symbol für Treue, sondern auch ein nationales Phänomen, das tief in der japanischen Kultur verankert ist. Seine Geschichte ist so herzergreifend und inspirierend, dass sie über die Jahrzehnte hinweg Menschen auf der ganzen Welt berührt hat.

Aber wer war Hachiko wirklich? Was macht seine Geschichte so besonders, dass ihm sogar eine Statue am berühmten Shibuya-Bahnhof gewidmet wurde? Und wie könnt ihr als Japan-Reisende auf den Spuren dieses treuen Hundes wandeln und mehr über sein bewegtes Leben erfahren? Lasst uns gemeinsam auf eine Reise gehen, um Hachiko und seine Geschichte besser zu verstehen.

Wer war Hachiko?

Hachiko wurde am 10. November 1923 in der Präfektur Akita geboren. Die Rasse der Akita-Hunde ist bekannt für ihre Loyalität, Kraft und ruhige Natur – Eigenschaften, die Hachiko auf eine ganz besondere Weise verkörperte. Schon als Welpe fiel er durch seine freundliche und aufmerksame Kunst auf, und bald wurde er von Professor Hidesaburo Ueno adoptiert, einem angesehenen Agrarwissenschaftler, der an der Universität von Tokio lehrte. Die beiden verband von Anfang an eine tiefe Freundschaft, die in Hachikos legendärer Treue gipfelte.

Jeden Tag begleitete Hachiko seinen Besitzer zum Shibuya-Bahnhof, von wo aus der Professor mit dem Zug zur Universität fuhr. Hachiko kehrte jedoch nicht einfach nach Hause zurück, nachdem sein Herrchen aufgebrochen war. Stattdessen wartete er stundenlang am Bahnhof auf die Rückkehr des Professors, um ihn wieder in Empfang zu nehmen. Diese Routine wiederholte sich Tag für Tag – eine wunderschöne tägliche Szene, die bald den Pendlern und Anwohnern des Shibuya-Bahnhofs auffiel. Sie kannten Hachiko und seine unerschütterliche Hingabe.

Doch am 21. Mai 1925 veränderte sich alles. An diesem Tag erlitt Professor Ueno während einer Vorlesung einen tödlichen Schlaganfall und kehrte nie wieder zum Shibuya-Bahnhof zurück. Für Hachiko war dies jedoch kein Grund, seine treue Routine aufzugeben. Er kam weiterhin jeden Tag zum Bahnhof und wartete auf die Rückkehr seines geliebten Herrchens – und das für unglaubliche neun Jahre , bis zu seinem eigenen Tod am 8. März 1935.

Entdecke die Geschichte von Hachiko

Hachiko wird zur Legende

Die Geschichte von Hachikos Treue sprach sich schnell herum, besonders nachdem ein ehemaliger Student von Professor Ueno, Hirokichi Saito , der ein Experte für die Rasse der Akita-Hunde war, 1932 einen Artikel über den treuen Hund veröffentlichte. Die Geschichte ging durchs Land und rührte die Herzen unzähliger Menschen. Hachiko wurde zu einer nationalen Berühmtheit und einem Symbol für bedingungslose Treue und Liebe.

Schon im Jahr 1934, während Hachiko noch lebte, wurde ihm zu Ehren eine bronzene Statue am Shibuya-Bahnhof errichtet. Hachiko selbst war bei der Enthüllung der Statue anwesend – ein Moment, der tief in die japanische Geschichte einging. Leider wurde die ursprüngliche Statue während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen, um Kriegsmaterial herzustellen, aber schon 1948 wurde eine neue Statue an der Stelle errichtet. Heute ist diese Statue ein beliebter Treffpunkt in Tokio, und täglich finden sich dort Touristen und Einheimische ein, um ein Foto mit dem berühmten Hund zu machen.

Hachiko ist überall zu finden

Die Statue von Hachiko – Ein Muss in Tokio

Wenn ihr Tokio besucht, ist ein Abstecher zur Hachiko-Statue fast Pflicht. Sie befindet sich direkt vor dem Shibuya-Bahnhof, einem der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Welt, und liegt nur wenige Schritte von der berühmten Shibuya-Kreuzung entfernt. Diese Kreuzung, wo Hunderttausende von Menschen täglich unterwegs sind, bietet einen krassen Gegensatz zu dem stillen, bewegenden Moment, den Hachiko repräsentiert – der Moment der unendlichen Treue und des Wartens.

An der Statue herrscht immer reges Treiben, doch es lohnt sich, einen Moment innezuhalten und Hachikos Geschichte in sich aufzunehmen. Viele Einheimische nutzen die Statue als Treffpunkt, und oft sieht man auch Menschen, die Blumen niederlegen oder Hachiko auf eine besondere Weise ihre Ehre erweisen.

Ein Besuch an der Hachiko-Statue

Hachiko in der Popkultur

Hachikos Geschichte hat nicht nur in Japan, sondern auch international große Aufmerksamkeit erregt. Im Jahr 2009 wurde die Geschichte des treuen Hundes sogar in einem Hollywood-Film mit dem Titel Hachiko: Eine wunderbare Freundschaft* verfilmt, in dem Richard Gere die Verantwortlichen als Professor spielte. Dieser Film brachte Hachiko weltweit noch mehr Ruhm und rührte das Publikum zu Tränen.

Ich persönlich mag die japanischen Verfilmungen lieber. Von 1987 stammt der FilmHachiko – Wahre Freundschaft währt ewig*, 2023 gab es dann eine Neuverfilmung unter dem Namen Hachiko – Eine Freundschaft für die Ewigkeit*. Beide kann ich nur sehr empfehlen. Aber – Taschentücher bereit halten.

Doch nicht nur Filme, auch Bücher, Theaterstücke und sogar Kinderlieder wurden über Hachiko geschrieben. In Japan kennt nahezu jedes Kind die Geschichte des treuen Hundes, und sie wird oft in Schulen als Beispiel für bedingungslose Liebe und Loyalität gelehrt.

Hachiko in der Popkultur

Auf den Spuren von Hachiko – Weitere besondere Orte für Hachiko-Fans

Wenn ihr tief in Hachikos Geschichte eintauchen wollt, gibt es neben der Statue in Shibuya noch einige weitere Orte, die mit ihm verbunden sind und die ihr besuchen könnt:

Akita-Inu-Museum in Odate

Hachiko war ein Akita-Hund, einer der ältesten und edelsten Hunderassen Japans. Um mehr über diese faszinierende Rasse zu erfahren, können Sie das Akita-Inu-Museum in Odate , Präfektur Akita, besuchen. Odate ist Hachikos Geburtsort, und das Museum widmet sich der Geschichte der Akita-Hunde und natürlich auch Hachiko. Hier können Sie mehr über die Herkunft der Rasse erfahren, ihre Rolle in der japanischen Geschichte und warum Akita-Hunde so besonders sind.

Akita-Inu-Museum in Odate
Akita-Inu-Museum in Odate | ©visitakita.com

 

Das Hachiko-Monument an der Universität Tokio

Eine weitere Statue zu Ehren von Hachiko steht auf dem Gelände der Universität Tokio, wo Professor Ueno lehrte. Dieses Denkmal wurde errichtet, um sowohl dem Professor als auch Hachiko Tribut zu zollen, und es zeigt beide in einer rührenden Pose: Professor Ueno und Hachiko, wie sie einander nach Jahren der Trennung wiedersehen. Dieses weniger bekannte Monument ist eine tief emotionale Erinnerung an die tiefe Bindung zwischen Mensch und Hund.

Das Hachiko-Monument an der Universität Tokio

Hachikos Ruhestätte im Aoyama-Friedhof

Nach seinem Tod wurde Hachiko im Aoyama-Friedhof in Tokio beigesetzt, wo er an der Seite seines geliebten Herrchens, Professor Ueno, ruht. Dieser Ort ist für viele Menschen, die die Geschichte kennen, ein emotionaler Höhepunkt. Es ist möglich, das Grab zu besuchen und einen Moment der Stille zu genießen, während man an die tiefe Bande der Freundschaft und Treue denkt.

Der präparierte Hachiko im Nationalmuseum der Naturwissenschaften

Hachikos präparierter Körper steht heute im Nationalmuseum der Naturwissenschaften in Tokio im Bezirk Ueno. Dort könnt Ihr ihn jederzeit besuchen. 2011 hat ein Forscherteam der Universität Tokyo herausgefunden, dass der Hund an Filariose, Lungenkrebs und Herzkrebs gelitten hat. An einer dieser Erkrankungen ist er wahrscheinlich auch gestorben.

Nationalmuseum der Naturwissenschaften

Das Hachiko-Relief am Bahnhof Shibuya

Das Hachiko-Relief befindet sich an einer Wand im Shibuya-Bahnhof , dem Ort, an dem Hachiko fast ein Jahrzehnt lang Tag für Tag auf die Rückkehr seines verstorbenen Herrchens, Professor Ueno, wartete. Im Gegensatz zur bekannten Statue vor dem Bahnhof, die als Treffpunkt für Touristen und Einheimische dient, ist das Hachiko-Relief eher ein ruhiger, weniger frequentierter Ort. 

Der Künstler stellte sich damals vor, wie es wäre, wenn Hachiko eine große Hundefamilie hätte und malte insgesamt etwa 20 Akita-Hunde als Begleitung für Hachiko, zusammen mit einer Sonne, einem Mond, Sternen und einem riesigen Regenbogen. Trotz der beeindruckenden Größe des Relief haben es nicht alle 20 Hunde bis zum Wandgemälde geschafft.

Das Hachiko-Relief am Bahnhof Shibuya

Hachikos Vermächtnis – Was wir von ihm lernen können

Warum bewegt uns Hachikos Geschichte auch fast 100 Jahre nach seinem Tod noch so sehr? Vielleicht liegt es daran, dass Hachiko für eine bedingungslose Hingabe steht, die uns Menschen oft fehlt. In einer Welt, die von Schnelllebigkeit und ständigen Veränderungen geprägt ist, erinnert uns Hachiko daran, was wahre Treue bedeutet – das Durchhalten, selbst wenn die gelegentlich sich ändern, und die Verbindung zu jemandem, den man liebt, niemals aufzugeben.

Hachikos Geschichte inspiriert uns auch, die Loyalität und Hingabe, die wir oft in Tieren finden, mehr zu schätzen. Hunde wie Hachiko lieben ohne Vorbehalte, und ihre Treue ist ein reines und ehrliches Gefühl, das uns Menschen oft zum Nachdenken anregen sollte. Wie oft sind wir wirklich loyal zu den Menschen, die uns am nächsten stehen? Und wie können wir von Hachiko lernen, diese Treue und Liebe in unserem Alltag zu leben?

Hachikos Vermächtnis – Was wir von ihm lernen können

Fazit – Hachiko, ein Hund für die Ewigkeit

Die Geschichte von Hachiko ist mehr als nur die Geschichte eines treuen Hundes. Sie ist ein tief verwurzeltes Symbol für Liebe, Loyalität und unerschütterliche Hingabe, das uns Menschen immer wieder berührt und inspiriert. Wenn ihr auch das nächste Mal in Tokio seid und an der Hachiko-Statue vorbeikommt, haltet einen Moment inne, schaut in das bronzene Gesicht des Hundes und denkt an die kraftvolle Geschichte, die hinter dieser Figur steckt.

Hachiko hat uns gezeigt, dass Treue keine Grenzen kennt und dass Liebe und Hingabe sogar über den Tod hinaus Bestand haben können. Ein treuer Hund, der auf seinen Besitzer wartet – das ist Hachiko, und das ist das Vermächtnis, das er uns allen hinterlassen hat.

Hachiko - auf der Suche nach dem treusten Hund Japans

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Kathleen

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