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Ein Besuch im Zōjō-ji Tempel in Tokio Geschichte, Kultur und Kinderseelen

Ein Besuch im Zōjō-ji Tempel in Tokio: Geschichte, Kultur und Kinderseelen

Wenn Ihr Tokio besucht, werdet Ihr schnell feststellen, dass diese riesige Metropole voller Kontraste ist. Auf der einen Seite gibt es die gläsernen Wolkenkratzer von Shinjuku und die hypermodernen Viertel wie Akihabara, und auf der anderen Seite finden Ihr auch Orte, die Euch das alte Japan näherbringen. Einer dieser Orte ist der Zōjō-ji Tempel, ein wahrer Schatz an Geschichte, Kultur und Spiritualität, der direkt neben dem berühmten Tokyo Tower liegt.

In diesem Blogbeitrag nehme ich Euch mit auf eine Reise durch den Zōjō-ji Tempel. Wir erkunden seine bewegte Geschichte, seine beeindruckende Architektur und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die diesen Ort zu einem Muss für jeden Tokio-Besucher machen. Macht es Euch bequem und lasst Euch von der Magie dieses einzigartigen Ortes verzaubern.

Die Geschichte des Zōjō-ji Tempels

Bevor wir uns die Sehenswürdigkeiten des Zōjō-ji Tempels genauer ansehen, lohnt es sich, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Der Zōjō-ji wurde 1393 gegründet und gehört zur Jōdo-shū (Reine-Land-Schule) des Buddhismus. Ursprünglich befand sich der Tempel in einem anderen Teil Tokios, wurde aber 1598 von Tokugawa Ieyasu, dem Begründer des Tokugawa-Shogunats, an seinen heutigen Standort verlegt. Der Tempel wurde daraufhin zum Familien-Tempel der Tokugawa-Dynastie und beherbergt die Grabstätten von sechs der fünfzehn Tokugawa-Shogune.

Während der Edo-Zeit (1603–1868) war der Zōjō-ji ein Zentrum der buddhistischen Lehre und Spiritualität. Zu seiner Blütezeit umfasste der Tempelkomplex mehr als 120 Gebäude und erstreckte sich über ein riesiges Areal. Leider wurden viele dieser Gebäude während des Zweiten Weltkriegs zerstört, doch der Tempel wurde nach dem Krieg teilweise restauriert und bewahrt bis heute seine historische Bedeutung.

Die Geschichte des Zōjō-ji Tempels

Ankunft am Zōjō-ji Tempel

Der Zōjō-ji Tempel liegt im Stadtteil Minato, nur einen kurzen Spaziergang vom Tokyo Tower entfernt. Bereits beim Betreten des Tempelgeländes werdet Ihr von der friedlichen Atmosphäre überrascht sein, die einen starken Kontrast zum geschäftigen Treiben der umliegenden Stadt bildet. Die Tempelanlage ist üppig mit Bäumen bewachsen, und Ihr werdet das Gefühl haben, in eine andere Zeit einzutreten.

Der erste Blickfang ist das riesige Sangedatsumon-Tor, das Haupttor des Tempels. Dieses imposante Tor wurde 1622 erbaut und ist eines der wenigen Gebäude, die die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs überstanden haben. Es ist ein klassisches Beispiel für die Architektur der Edo-Zeit und steht heute unter Denkmalschutz. Die massive Holzstruktur mit ihren kunstvollen Schnitzereien wird Sie beeindrucken und gibt Ihnen einen ersten Vorgeschmack auf das, was Sie im Inneren erwartet.

Die Ankunft am Zōjō-ji Tempel

Sehenswürdigkeiten des Zōjō-ji Tempels

Daiden (Hauptgebäude)

Das Hauptgebäude des Zōjō-ji, bekannt als Daiden, ist der zentrale Ort für Gebete und Zeremonien. Obwohl das ursprüngliche Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, ist der Wiederaufbau eine gelungene Hommage an die traditionelle japanische Architektur. Im Inneren findet Ihr eine beeindruckende Statue von Amida Buddha, der Hauptfigur der Jōdo-shū Schule. Die ruhige und spirituelle Atmosphäre im Daiden lädt dazu ein, einen Moment der Besinnung zu genießen.

Sehenswürdigkeiten des Zōjō-ji Tempels

Tokugawa-Mausoleen

Ein weiteres Highlight des Zōjō-ji sind die Mausoleen der Tokugawa-Shogune. Hier liegen sechs Mitglieder der Tokugawa-Familie begraben, darunter Tokugawa Hidetada, der zweite Shogun, und Tokugawa Iemitsu, der dritte Shogun. Die Grabstätten sind kunstvoll gestaltet und geben einen Einblick in die Pracht und den Reichtum der Tokugawa-Periode. Es ist ein faszinierender Ort, um mehr über die Geschichte Japans zu erfahren.

Leider war das Tor zum Mausoleum bei unserem Besuch verschlossen. Ein Grund noch einmal in den Zōjō-ji  Tempel zurück zu kehren.

Die Tokugawa-Mausoleen am Zōjō-ji Tempel

Jizō-Statue und der „Garten der ungeborenen Kinder“

Einer der berührendsten Orte des Zōjō-ji Tempel ist der Bereich mit den Jizō-Statuten. Jizō ist im Buddhismus der Schutzpatron der Kinder, insbesondere von ungeborenen und verstorbenen Kindern. Hier findet Ihr eine Reihe kleiner Statuen, die liebevoll mit Babykleidung und Windmühlen dekoriert sind. Viele Familien kommen hierher, um für ihre Kinder zu beten. Dieser Ort ist tief emotional und zeigt eine andere, sehr persönliche Seite des Tempels.

Die bunten Figuren mögen fröhlich erscheinen und zu Selfies oder ähnlichem einladen, doch Ihr solltet bedenken, dass dieser Ort für die hier Betenden oft große Trauer bedeutet, weil sie ein Kind verloren haben. Ihr solltet daher mit Anstand  durch diesen kleinen „Garten“ gehen und so den Toten Respekt zollen.

Jizo-Statuen im Zōjō-ji Tempel

Tempelveranstaltungen und Festivals

Der Zōjō-ji Tempel ist das ganze Jahr über ein lebendiger Ort, an dem zahlreiche Veranstaltungen und Festivals stattfinden. Besonders empfehlenswert ist der Hatsumōde, der erste Tempelbesuch des neuen Jahres, bei dem Tausende von Menschen den Tempel besuchen, um für ein glückliches und erfolgreiches Jahr zu beten. Auch das O-Bon-Fest im Sommer, bei dem der Ahnen gedacht wird, ist ein besonderes Erlebnis.

Tempelveranstaltungen am Zōjō-ji Tempel

Praktische Tipps für Euren Besuch

Wenn Ihr den Zōjō-ji Tempel besuchen, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen, um die verschiedenen Bereiche in Ruhe zu erkunden. Der Eintritt zum Tempelgelände ist frei, für den Zugang zu einigen speziellen Bereichen, wie den Tokugawa-Mausoleen, wird jedoch eine geringe Gebühr erhoben.

Es empfiehlt sich, früh am Morgen oder spät am Nachmittag zu kommen, um die friedliche Atmosphäre des Tempels zu genießen. Dann entfaltet der Zōjō-ji seine ganz besondere Magie. 

Praktische Tipps für Euren Besuch am Zōjō-ji Tempel

Der Zōjō-ji Tempel im Überblick

  • Adresse: 4 Chome-7-35 Shibakoen, Minato City, Tokyo 105-0011
  • Öffnungszeiten: täglich 9:00-17:00 Uhr
  • Eintritt: Der Besuch des Tempels ist kostenlos, für die Tokugawa-Mausoleen muss eine Gebühr bezahlt werden
  • Weitere Informationen: www.zojoji.or.jp

Fazit – mehr als nur ein historischer Ort

Der Zōjō-ji Tempel ist weit mehr als nur ein historischer Ort – er ist ein lebendiges Zeugnis der japanischen Kultur und Geschichte. Egal, ob Ihr Euch für Architektur, Geschichte oder einfach nur für einen ruhigen Ort inmitten der geschäftigen Stadt interessiert, der Zōjō-ji wird Euch nicht enttäuschen.

Der Besuch hier ist eine wunderbare Gelegenheit, die Seele baumeln zu lassen und gleichzeitig mehr über das reiche Erbe Japans zu erfahren. Und wer weiß – vielleicht nehmt Ihr sogar ein bisschen von der spirituellen Ruhe dieses Ortes mit nach Hause.

Ein Besuch im Zōjō-ji Tempel

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Kathleen

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