Miyajima – die heilige Insel in der Seto-Inlandsee in der Nähe von Hiroshima – ist ein Ort voller Magie, der euch mit atemberaubender Natur, reicher Geschichte und tief verwurzelter Spiritualität verzaubert. Eine Übernachtung auf der Insel ist die beste Möglichkeit, ihre wahre Schönheit abseits der Tagesausflügler zu entdecken. Besonders, wenn Ihr in einem traditionellen Ryokan wie dem Kikunoya* übernachtet, wird Euer Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Schon bei unserem ersten Besuch auf der Insel war klar, dass wir hier unbedingt einmal eine Nacht verbringen möchten. Schon auf unserer zweiten Rundreise konnten wir uns diesen Wunsch erfüllen. Also lasst uns gemeinsam eintauchen in eine Nacht auf Miyajima.
Die Ankunft auf Miyajima – der erste Eindruck
Schon die Anreise auf die Insel ist ein kleines Abenteuer. Die Fähre von Miyajimaguchi setzt euch in nur zehn Minuten über, doch diese kurze Fahrt reicht aus, um euch in eine andere Welt zu versetzen. Sobald ihr am Hafen ankommt, begrüßen euch freundliche Rehe, die ohne Scheu durch die Straßen schlendern. Diese Tiere gelten als heilig und gehören zum Stadtbild von Miyajima wie das berühmte „schwimmende“ Torii des Itsukushima-Schreins.
Während die meisten Touristen nach einem Tagesausflug wieder abreisen, genießt Ihr den Vorteil, hier eine Nacht zu bleiben. Das bedeutet: weniger Menschen, ruhigere Gassen und eine Atmosphäre, die fast magisch wirkt. Sobald die letzten Fähren abgelegt haben, kehrt eine Stille ein, die nur durch das sanfte Rauschen des Meeres und das gelegentliche Blöken der Rehe unterbrochen wird. Die engen Gassen, die am Tag voller Trubel sind, wirken nun beinahe verlassen, und Ihr habt die Gelegenheit, die Insel in einer ganz besonderen Stimmung zu erleben.
Check-in im Ryokan Kikunoya
Das Ryokan Kikunoya* liegt nur wenige Gehminuten vom berühmten Itsukushima-Schrein entfernt. Schon beim Betreten des traditionellen Gasthauses spürt Ihr die warme Gastfreundschaft. Das Personal begrüßt Euch mit einem Lächeln und einem heißen Tuch zur Erfrischung. Die Einrichtung ist eine Mischung aus traditionellem japanischem Stil mit modernen Annehmlichkeiten.
Nach dem Check-in betretet ihr euer Zimmer – eine Welt für sich. Besonders, wenn Ihr Euch für einen Raum mit Tatami-Matten entschieden habt. Doch keine Sorge, es gibt auch Zimmer mit „normalen“ Betten, das wir auf Grund von Knieproblemen bevorzugt haben. Wobei ich sagen muss, dass ich auch immer wieder gerne auf Tatami-Matten übernachte. Denn anders als es aussieht, sind diese durchaus bequem.
Erkundung der Insel bei Sonnenuntergang
Bevor Ihr euch auf euer Abendessen freut, solltet Ihr den besonderen Zauber der Insel in den Abendstunden genießen. Sobald die Tagesbesucher die letzte Fähre genommen haben, wird Miyajima ruhiger – fast mystisch. Die Straßenlaternen tauchen die Tempel und Schreine in ein sanftes Licht, und das berühmte rote Torii schimmert im Wasser.
Ein Spaziergang entlang der Uferpromenade führt euch zum Itsukushima-Schrein, der mit seiner eleganten, auf Stelzen gebauten Architektur bei Flut besonders beeindruckend aussieht. Vielleicht habt ihr Glück und erlebt eine traditionelle Zeremonie oder eine Shinto-Hochzeit, die den spirituellen Charakter des Ortes noch verstärken.
Es lohnt sich übrigens auch, schon am Vormittag nach Miyajima anzureisen, denn es gibt hier viele Sehenswürdigkeiten, die es zu erkunden gilt. Neben dem weltbekannten Itsukushima-Schrein lohnt sich auch ein Besuch des Daishoin Tempel. Und auch das Miyajima Public Aquarium lockt Besucher an. Oder wie wäre es mit einer Seilbahnfahrt zum Mount Misen Observatory. Leider war selbige bei unserem Besuch gerade in Revision, was wirklich sehr schade war.
Abendessen im Miyajima Shoufuku
Nach einem ereignisreichen Tag ist es Zeit für ein kulinarisches Highlight. Wenn Ihr möchtet, dann könnt Ihr natürlich im Ryokan zu Abend essen und Euch dort mit einem tollen Kaiseki-Dinner verwöhnen lassen. Allerdings lohnt sich das nur, wenn alle Fisch und Meeresfrüchte essen.
Da das bei uns nicht der Fall ist, entschieden wir uns statt im Ryokan zu speisen, ins Miyajima Shoufuku einzukehren. Das kleine, gemütliche Restaurant, das direkt an der Fähranlegestelle liegt, ist für seine frischen Austern und regionalen Spezialitäten bekannt. Hier genossen wir eine dampfende Schüssel Udon, gegrillten Reis und frittierte Austern. Absolut lecker!
Die Atmosphäre im Miyajima Shoufuku war total entspannt und da war Off-Season unterwegs waren, waren wir die einzigen Ausländer zwischen den Einheimischen, die hier nach einem anstrengenden Tag den Abend mit uns zusammen ausklingen ließen. Zum Abschied gab es dann sogar noch Schokolade geschenkt. Wir fühlten uns auf jeden Fall herzlich willkommen.
Auf dem Weg zum Abendessen haben wir übrigens noch eine lustige Szene beobachtet. Zwei der Zika Hirsche standen vor einem geschlossenen Restaurant und es sah aus, als würden sie darauf warten, dass das Restaurant öffnet und sie zum Abendessen gehen können. Im Endeffekt war das dann auch so. Ein Mann kam heraus und fütterte die Tier mit einer Getreidemischung. Die beiden hatten das genau gewusst und geduldig auf die Fütterung gewartet. In Japan herrscht sogar bei den Tieren Ordnung.
Das Torii des Itsukushima-Schreins bei Nacht
Auf dem Rückweg zum Ryokan erwartete uns dann ein echtes Highlight unserer Übernachtung auf Miyajima. Denn wenn sich die Dunkelheit über die Insel legt, dann wird das berühmte Torii des Itsukushima-Schreins in ein sanftes Licht getaucht. Was für ein Anblick.
Das riesige rote Tor steht dann wie ein leuchtendes Symbol im dunklen Wasser, reflektiert vom ruhigen Meer. Wenn wir bei uns gerade noch Ebbe herrscht, könnt Ihr die Gelegenheit nutzen und zum Torii laufen. Dort kann man dann Fotos ohne andere Touristen darauf machen, oder einfach nur den Anblick genießen.
Die Stille, die jetzt auf der Insel herrscht, verstärkt den Eindruck der Erhabenheit. Ohne die Menschenmassen könnt ihr in aller Ruhe am Ufer stehen und die Aussicht genießen – ein Moment der vollkommenen Harmonie zwischen Natur und Spiritualität.
Wenn Ihr um den Itsukushima-Schrein herum lauft, findet Ihr auch einige Bänke, auf die Ihr Euch setzen und alles in Ruhe auf Euch wirken lassen könnt. Während langsam das Wasser zurück kam und das Torii immer wieder anders erscheinen lies saßen wir einfach nur da und ließen den vergangenen Tag noch einmal Revue passieren. So konnte es dann gemütlich zurück zum Ryokan gehen.
Entspannung im Onsen
Was wäre ein Aufenthalt in einem Ryokan ohne ein heißes Bad? Das Kikunoya bietet übrigens ein hauseigenes Onsen, das perfekt ist, um nach einem langen Tag zu entspannen. Die heißen Quellen sind nicht nur wohltuend für den Körper, sondern auch ein Erlebnis für die Sinne.
Eine Nacht auf Miyajima
Zurück im Zimmer wartet Euer Bett oder das vorbereitet Futon bereits auf Euch. Die Stille auf Miyajima ist bemerkenswert – keine hupenden Autos, keine lauten Menschenmassen, nur das sanfte Rauschen des Windes und das entfernte Murmeln der Wellen.
Ihr schlaft tief und fest, eingehüllt in eine warme Yukata (japanischer Bademantel), und träumt von den Eindrücken des Tages.
Am Morgen wurden wir von der Glocke des Daishoin Tempel geweckt. Eine ganz besondere Art aufzuwachen. Nur noch übertroffen von den Kanon-Schüssen, die uns damals in Matsumoto geweckt haben.
Frühstück im Ryokan
Am Morgen erwartet Euch im Ryokan Kikunoya* ein traditionelles japanisches Frühstück. Ihr bekommt eine ausgewogene Mahlzeit mit Reis, Misosuppe, gegrilltem Fisch, eingelegtem Gemüse und einer Tasse frisch gebrühten grünen Tees. Die Speisen sind leicht und nahrhaft, genau das Richtige, um gestärkt in den Tag zu starten.
Während Ihr es euch schmecken lasst, könnt Ihr den Blick nach draußen genießen und die ruhige Morgenstimmung auf euch wirken lassen.
Morgenspaziergang und Abschied
Ein weiteres Highlight Eures Aufenthalts ist mit Sicherheit der frühe Morgen auf Miyajima. Noch vor dem Frühstück solltet ihr einen Spaziergang machen. Der Schrein ist jetzt fast menschenleer, die Sonne steigt langsam über die Berge, und das Licht taucht die Insel in ein sanftes Gold.
Vielleicht steigt ihr hinauf zum Daisho-in-Tempel, einer der schönsten und spirituell bedeutendsten Tempelanlagen der Insel. Die vielen Buddha-Statuen, steilen Steintreppen und friedvollen Ecken laden zum Meditieren und Innehalten ein.
Für uns ging es nach dem Frühstück durch die leeren Straßen zurück zur Fähre und nach Hiroshima und danach weiter nach Tokyo. Doch die Nacht auf Miyajima wird immer in unserem Herzen bleiben. Und wer weiß, vielleicht wiederholen wir diesen Aufenthalt auch noch einmal.
Fazit: Warum eine Übernachtung auf Miyajima ein Muss ist
Eine Nacht auf Miyajima ist weit mehr als nur eine Übernachtung – es ist eine Reise in eine Welt voller Ruhe, Schönheit und japanischer Tradition. Während die meisten Touristen nur einen kurzen Eindruck von der Insel bekommen, erlebt Ihr ihre wahre Magie erst nach Sonnenuntergang.
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