Der Tennoji Tempel ist nicht nur der älteste der zahlreichen Tempel im Stadtteil Yanaka, sondern war auch ein echtes Schmuckstück während unseres Spaziergangs durch das Viertel. Der alte Tempel, der 1274 gegründet wurde, ist heute von einer geschmackvollen Mauer in modernem Design umgeben. Hier trifft sozusagen Geschichte auf Moderne.
Kommt mit mir auf einen kleinen Rundgang durch den Tennoji Tempel und entdeckt nicht nur den große, mehrere Jahrhunderte alte bronzene Buddha, der das Tempelgelände bis heute bewacht
Tennoji Tempel – Ein verstecktes Juwel in Yanaka
Tokio ist bekannt für seine hektischen Straßen, neonbeleuchteten Viertel und futuristische Architektur. Doch wer ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade sucht, entdeckt Orte, die eine ganz andere Seite der Stadt zeigen. Der Tennōji-Tempel, gelegen im historischen Viertel Yanaka, ist genau so ein Ort.
Obwohl der Tempel direkt an der Yamanote Linie an der Nippori Station liegt, kann man hier ganz schnell herunter kommen und einen Moment der Ruhe genießen. Die Nippori Station erreicht Ihr über die Joban-Linie, die Keihin-Tohoku-Linie, die Keisei Linie und mit dem Toei Nippori-Toneri-Liner . Über den Süd-Ausgang der Station erreicht Ihr dann den Tennōji Tempel in etwa 3-5 Minuten.
Alternativ dazu könnt Ihr auch in der Uguisudani Station aussteigen und über den Yanaka Cementery zum Tennoji Tempel laufen. Mehr Ruhe und Entspannung werdet Ihr in ganz Tokio wohl nicht mehr finden. Oder Ihr verbindet das ganze wie wir mit einem Spaziergang durch das ganz Yanaka Viertel.
Die Geschichte des Tennōji Tempel
Der Tennōji-Tempel hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 1274 zurückreicht. Er wurde ursprünglich als Tempel der Tendai-Sekte gegründet, einer der wichtigsten Schulen des japanischen Buddhismus. Der Tempel hat mehrere Erdbeben und Brände überstanden und wurde immer wieder aufgebaut, wobei er seine historische Bedeutung und spirituelle Ausstrahlung stets bewahren konnte.
Übrigens: Heute ist Glücksspiel in Japan verboten, doch während der Edo-Zeit erhielten mehrere Tempel von der Regierung die Erlaubnis, Lotterien zu Spendenzwecken abzuhalten. Der Tennoji-Tempel gehörte dabei zu den drei wichtigsten Tempel in Tokio, in denen diese Lotterien abgehalten wurden. Erst 1842 wurde dem Tempel diese Erlaubnis entzogen.
Heute wird man beim Betreten des Tempelgeländes sofort von der friedlichen Atmosphäre und der Schönheit der Anlage ergriffen. Die gepflegten Gärten, die alten Bäume und die traditionelle Architektur vermitteln ein Gefühl der Zeitlosigkeit.
Der Buddha von Tennōji
Eine der Hauptattraktionen des Tennōji-Tempels ist die beeindruckende Buddha-Statue, die majestätisch in der Mitte des Geländes thront. Die Bronzefigur wurde 1690 von Ota Kyuemon geschaffen und konnte bisher allen Naturgewalten strotzen. Die Statue, die auch als „Tennoji Daibutsu“ bekannt ist, ist damit eine der ältesten in Tokio und strahlt eine tiefe Ruhe und Gelassenheit aus. Der Buddha sitzt in einer meditativen Pose und scheint über das hektische Treiben der Stadt zu wachen.
Die Statue ist ein beliebter Ort für Meditation und Besinnung. Viele Besucher setzen sich in die Nähe der Statue, um einen Moment der Stille zu genießen und ihre Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Es ist ein kraftvoller Ort, an dem der Mensch die spirituelle Energie förmlich spüren kann.
Der Tempelgarten
Ein weiteres Highlight des Tennōji-Tempels ist der wunderschöne Garten. Dieser ist ein Meisterwerk der japanischen Gartenkunst und lädt zum Verweilen und Spazieren ein. Die sorgfältig angelegten Pfade führen durch eine Landschaft aus Kies, Moos, Bäumen und Steinlaternen, die harmonisch miteinander verschmelzen.
Im Frühling, wenn die Kirschbäume blühen, verwandelt sich der Garten in ein Meer aus Rosa und Weiß. Es ist ein Anblick, der unvergesslich ist und zahlreiche Fotografen und Naturfreunde anzieht. Doch auch zu anderen Jahreszeiten hat der Garten seinen ganz besonderen Reiz. Im Herbst färben sich die Blätter in leuchtenden Rot- und Gelbtönen, und im Winter bietet der Garten eine stille, fast mystische Schönheit.
Früher stand hier zudem eine 35 m hohe, fünfstöckige Pagode, die die größten Pagode in der Region Kanto war. Doch 1957 wurde die Pagode von einer jungen Näherin und ihrem älteren und verheirateten Liebhaber niedergebrannt. Die steckten nicht nur das Gebäude, sondern auch sich selbst in Brand, als ihre Liebe durch die Umstände zum Scheitern verurteilt schien. Heute sind nur noch die Granitfundamente übrig, auf einem unscheinbaren, eingezäunten Grundstück mit einem Schild.
Die Sieben Götter des Glücks von Yanaka
Der Tennoji-Tempel ist die Heimat eines der berühmten Sieben Glücksgötter von Yanaka , des Gottes Bishamonten (Vaiśravaṇa). Tennoji ist dabei der einzige der sieben Tempel der Sieben Glücksgötter von Yanaka, der sich tatsächlich in Yanaka selbst befindet.
Die vollständige Liste der Tempel auf der Pilgerroute lautet von Norden nach Süden:
- Togakuji-Tempel (Fukurokuju)
- Shounji-Tempel (Ebisu)
- Shushoin-Tempel (Hoteison)
- Tennoji-Tempel (Bishamonten)
- Choanji-Tempel (Jurojin)
- Gokokuin-Tempel (Daikokuten)
- Shinobazunoike Bentendo (Benzaiten)
Eine Pause vom Stadtleben
Der Tennōji-Tempel ist auch ein aktives Zentrum des Gemeindelebens. Hier finden regelmäßig Zeremonien, Feste und kulturelle Veranstaltungen statt. Besonders beeindruckend ist das jährliche Obon-Fest, bei dem die Seelen der Verstorbenen geehrt werden. Während dieser Zeit erstrahlt der Tempel in einem warmen Licht, und die Gemeinschaft kommt zusammen, um zu beten und zu feiern.
Für Besucher gibt es die Möglichkeit, an Meditationen und buddhistischen Zeremonien teilzunehmen. Auch wenn Ihr keine tiefere Kenntnis des Buddhismus haben, ist es eine bereichernde Erfahrung, an diesen spirituellen Praktiken teilzuhaben und mehr über die buddhistische Kultur zu lernen.
Doch der Tennōji-Tempel ist nicht nur ein Ort der Spiritualität, sondern auch ein wunderbarer Ort, um dem hektischen Stadtleben zu entfliehen. Tokio kann überwältigend sein mit seinen Menschenmassen, dem Lärm und den unzähligen Eindrücken. Ein Besuch im Tennōji-Tempel bietet die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken.
Setzt euch einfach auf eine der Bänke im Garten, lauscht den Zwitschern der Vögel und lässt die friedliche Atmosphäre auf euch wirken. Es ist ein idealer Ort für eine Pause, um den Kopf frei zu bekommen und die Schönheit des Augenblicks zu genießen.
Also packt Eure Sachen, schnappt Euch eine Kamera und macht Euch auf den Weg zu diesem versteckten Juwel in Yanaka. Der Tennōji-Tempel wartet darauf, von euch entdeckt zu werden, und verspricht ein unvergessliches Erlebnis inmitten der geschäftigen Metropole Tokio.
Alles im Überblick
- Adresse: 7 Chome-14-8 Yanaka, Taito City, Tokyo 110-0001
- Öffnungszeiten: Täglich 9:00 – 17:00 Uhr
- Eintritt: Der Besuch ist kostenlos
- Weitere Informationen: www.tendaitokyo.jp
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