Sushi – für viele Menschen auf der ganzen Welt ein Genuss, der weit über ein einfaches Gericht hinausgeht. Die Kombination aus perfekt gesäuertem Reis, frischem Fisch und feinen Beilagen macht es zu einer Kunstform, die in Japan über Jahrhunderte hinweg perfektioniert wurde.
Als echter Sushi-Liebhaber wollte ich mehr über die Herstellung erfahren und freue mich natürlich sehr über einen Sushi-Kurs in Kyoto, der alten Kaiserstadt Japans. In diesem Blogbeitrag nehme ich Euch mit auf meine kulinarische Reise und erzähle Euch von meinen Erlebnissen, Herausforderungen und den wertvollen Erkenntnissen, die ich mitgenommen habe.
Warum Kyoto für einen Sushi-Kurs?
Kyoto ist bekannt für seine reiche kulturelle Geschichte, wunderschöne Tempel und traditionelle Teehäuser. Doch auch die kulinarische Szene dieser Stadt ist bemerkenswert. Während Tokio als Hochburg moderner Sushi-Kreationen gilt, schätzt man in Kyoto die klassischen Zubereitungsarten und eine besondere Liebe zum Detail. Es war also für mich der perfekte Ort, um die Kunst des Sushi-Handwerks von Grund auf zu lernen.
Unser Kurs find in einem der wunderschönen traditionellen Häuser im Herzen von Kyoto statt. Im Maikoya at Nishiki in der Nähe des Nishiki Markt werden nicht nur Sushi-Kurse sondern auch Kimono- und Tee-Zeremonien angeboten. Falls ihr also einmal tief in die japanische Kultur eintauchen möchtet, seid Ihr hier genau richtig.
Der erste Eindruck – Ankommen und Kennenlernen
Die Atmosphäre war sofort herzlich und einladend. Unsere kleine Gruppe bestand aus den Reisenden unserer ersten Japan-Rundreise. So konnte unsere Reiseleiterin hier und da auch auf deutsch mit helfen. Bucht Ihr selbst einen Kurs, ist dieser sicherlich bunt gemischt und ihr werdet in englischer Sprache folgen müssen.
Unsere Lehrerin begrüßte uns mit einem freundlichen Lächeln und begann damit, uns in die Welt des Sushi einzuführen. Sie erklärte, dass Sushi mehr ist als nur ein Gericht – es ist eine jahrhundertealte Kunstform mit strengen Regeln und tiefem Respekt vor den Zutaten. Diese erste Einführung machte mir schnell klar, dass es nicht einfach nur darum geht, Reis mit Fisch zu rollen, sondern dass Präzision, Wissen und Erfahrung eine große Rolle spielen.
Die Basis: Sushi-Reis perfektionieren
Der erste Schritt im Kurs war die Zubereitung des Sushi-Reises, auch „Shari“ genannt. Unsere Lehrerin erklärte, dass der Reis das Herzstück von Sushi ist – nicht der Fisch, wie viele denken. Wir erfuhren viel spannende Informationen, wie der Reis richtig gewaschen und zubereitet wird. Um Zeit zu sparen war unser Reis bereits vorbereitet und gekocht. Dieser wurde anschließend mit einer Mischung aus Reisessig, Zucker und Salz gewürzt. Spannend war es auch zu sehen, dass es eine spezielle Technik gibt, um die Mischung korrekt herzustellen.
Ein wichtiger Tipp, den ich gelernt habe: Der Reis sollte nach dem Kochen nicht direkt verarbeitet, sondern auf eine angenehme Körpertemperatur abgekühlt werden. Zu heißer Reis zerstört die Textur des Fisches, zu kalter Reis klebt nicht richtig und verliert an Geschmack. Ein echter Aha-Moment.
Die Kunst des Schneidens: Fisch richtig vorbereiten
Der nächste Abschnitt des Kurses widmete sich dem Fisch. Hier wurde es richtig spannend, denn wir lernten, wie man Fisch für Sushi richtig schneidet. Mit einem traditionellen, extrem scharfen japanischen Messer zeigte man uns, wie man den Fisch präzise in die richtigen Stücke schneidet. Dabei kommt es nicht nur auf die Form an, sondern auch auf die Richtung der Schnitte. Ein falscher Schnitt kann die Struktur des Fisches verändern und sogar den Geschmack beeinflussen.
Gerade deshalb war ich auch recht froh, dass uns der Fisch bereits geschnitten zur Verfügung gestellt wurde. Wer will schon Lebensmittel verschwenden oder durch einen falschen Schnitt das gesamte Kunstwerk zerstören.
Die verschiedenen Sushi-Arten
Nun ging es an die eigentliche Herstellung der Sushi-Varianten. Unsere erklärte uns die wichtigsten Arten:
- Nigiri-Sushi – Der Klassiker: ein kleines Reisbällchen, das mit einer dünnen Scheibe Fisch belegt wird.
- Maki-Sushi – Die berühmten gerollten Sushi mit Noriblättern.
- Temaki-Sushi – Handgerolltes Sushi in einer kegelförmigen Algenrolle.
- Chirashi-Sushi – Eine Schale mit Reis, auf der Fisch und andere Zutaten angerichtet werden.
Besonders spannend fand ich die Zubereitung von Nigiri-Sushi. Es sieht so einfach aus, aber die richtige Technik zu finden, um den Reis in der Hand zu formen, ohne ihn zu stark zu drücken, war schwieriger als gedacht. Mein erstes Nigiri sah eher aus wie ein unförmiger Klumpen, aber mit ein bisschen Übung wurde es immer besser.
Die Kunst des Maki-Rollens
Das Rollen von Maki-Sushi war eine der spannendsten und zugleich herausforderndsten Aufgaben im Kurs. Unsere Lehrerin zeigte uns, wie man das Noriblatt (die Alge) auf eine spezielle Bambusmatte, die Makisu, legt und dann den Sushi-Reis gleichmäßig darauf verteilt. Ein wichtiger Punkt dabei war, eine dünne Schicht Reis zu verwenden, um das Rollen zu erleichtern. Anschließend legten wir die Füllungen – in unserem Fall Thunfisch, Avocado und Gurke – in die Mitte des Reises.
Dann kam der entscheidende Moment: das Rollen. Mit sanftem, aber sicherem Druck mussten wir die Bambusmatte anheben und das Sushi langsam zusammenrollen, während wir leichten Druck ausübten, um die Rolle kompakt zu formen. Der schwierigste Teil war es, die Enden gut zu verschließen, damit die Rolle ihre Form behält. Ich brauchte einige Versuche, bis meine Rollen gleichmäßig aussahen. aber auch hier betonte unsere Lehrerin, dass Übung der Schlüssel zum perfekten Maki ist und dass selbst erfahrene Sushi-Köche Jahre brauchen, um diese Technik zu meistern.
Nachdem wir die Maki-Rollen geschnitten hatten – mit einem leicht angefeuchteten Messer, um saubere Schnitte zu gewährleisten –, war ich stolz auf das Ergebnis. Die Rollen sahen nicht nur ansprechend aus, sondern schmeckten auch hervorragend. Das Maki-Rollen war definitiv eine der wichtigsten Lektionen des Kurses und zeigte mir, wie viel Geschick und Präzision in dieser Kunst steckt.
Die finale Präsentation und der Genuss
Nachdem wir alle Sushi-Arten zubereitet hatten, richteten wir sie kunstvoll auf schönen Keramiktellern an. Auch hier gab es einiges zu beachten – die richtige Anordnung und die Farbharmonie spielen in der japanischen Ästhetik eine große Rolle.
Dann kam der beste Moment: das Probieren! Es war ein unbeschreibliches Gefühl, mein eigenes, selbstgemachtes Sushi zu essen. Die Aromen waren perfekt ausbalanciert, und ich konnte den Unterschied spüren, den die richtige Technik macht.
Fazit – Meine Erkenntnisse und Tipps
Der Sushi-Kurs in Kyoto war eine unglaubliche Erfahrung. Ich habe nicht nur gelernt, wie man Sushi zubereitet, sondern auch viel über die japanische Esskultur und die Philosophie hinter diesem Gericht erfahren. Hier sind meine wichtigsten Erkenntnisse:
- Sushi ist Präzision – Jeder Handgriff zählt, und kleine Fehler können das Endergebnis stark beeinflussen.
- Der Reis ist das Wichtigste – Ein guter Sushi-Meister erkennt die Qualität des Sushi nicht am Fisch, sondern am Reis.
- Übung macht den Meister – Mein erstes Sushi sah nicht perfekt aus, aber mit Geduld und Übung kann man seine Technik verbessern.
- Wertschätzung der Zutaten – Japanische Köche behandeln ihre Zutaten mit großem Respekt und versuchen, deren natürlichen Geschmack bestmöglich zur Geltung zu bringen.
Falls Ihr selbst Sushi liebt und die Zubereitung einmal ausprobieren möchtet, kann ich Euch nur empfehlen, einen Kurs zu besuchen*.
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- Natürlich gibt es Sushi-Kurse auch in ganz Japan*
- Hier findet Ihr viele Informationen zum Essen in Japan allgemein
- Natürlich könnt Ihr die Herstellung von Sushi auch hier lernen. Dazu gibt es viele tolle Kochbücher*
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