Wer kennt es nicht? Die erste Reise nach Japan steht an und man fragt sich, was ist die beste Reiseroute? Eine allgemeine Antwort darauf gibt es allerdings nicht, auch wenn viele Euch das verkaufen wollen. Denn die perfekte Reiseroute ist immer Eure perfekte Reiseroute, nach Euren Interessen geplant und ausgewählt. Japan hat so viel zu bieten und auch so viel unterschiedliches zu bieten.
Dazu kommt, dass man oft das Gefühl hat, etwas wichtiges zu verpassen. Auf neudeutsch heißt das FOMO – Fear of missing out. Oder wie es so schön an der Wand des TeamLab Borderless in Tokio steht:
Wenn Du etwas siehst und erlebst, dann heißt das auch, dass Du etwas anderes nicht siehst und erlebst.
Deshalb lasst Euch nicht von den Must-sees verwirren und nehmt Euch Zeit, die für Euch perfekte Reiseroute zu planen. Damit Ihr im Nachhinein nichts bereuen müsst. Oder für Eure nächste Reise besser plant.
So sah übrigens unsere Reiseplanung für unsere letzte Reise nach Tokio aus. Natürlich haben auch wir viel zu viel geplant. Am Ende haben wir aber alles, was uns wirklich wichtig war, gesehen – indem wir jede Menge gestrichen haben. Und wir waren glücklich mit dem, was wir erlebt haben.
Die beliebteste Reiseroute – Die Golden Route
Die golden Route ist wohl die beliebteste und bekannteste Reiseroute durch Japan, vor allem für Erstreisende. Sie befindet sich zwischen Tokio und Kyoto / Osaka, manchmal auch bis Hiroshima. Auch die meisten Pauschalreisen folgen dieser Route, denn ja, sie beinhaltet die bekanntesten Ort in Japan und ist ein guter Start.
Wer nur darauf aus ist die wichtigsten und bekanntesten zu sehen, der ist auf der Golden Route sehr gut aufgehoben. Und auch all diejenigen, die einfach nur mal in dieses tolle Land hinein schnuppern möchten, sind hier perfekt aufgehoben. Es ist also nichts schlechtes an dieser Reiseroute, wer aber gerne tiefer in das Land der aufgehenden Sonne eintauchen möchte, dem wird diese Route schnell langweilig werden.
Die erweiterte Golden Route – eine alternative Reiseroute
Um die Golden Route etwas aufzumotzen könnt Ihr zum Beispiel einige Abweichungen und zusätzliche Orte mit einplanen. Auf unserer ersten Rundreise zum Beispiel waren wir zusätzlich in Fukuoka, in Koyasan und Matsumoto. Das hat die Reise sehr bereichert, da wir dort auch abseits der sehr breit ausgetretenen Touristenpfade unterwegs sein konnten.
Nehmt Euch also gerne die Zeit, auch einige Orte abseits der Golden Route zu besuchen. So könnt Ihr nicht nur die wichtigsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten besuchen, sondern Eurer Reise auch noch etwas mehr Individualität verleihen und vielleicht noch etwas ganz neues für Euch entdecken. Denn Interessen sind nun mal äußerst unterschiedlich.
Individuell reisen – Eure persönliche perfekte Reiseroute
Wer Japan wirklich zugeschnitten auf seine eigenen Interessen entdecken will, muss zwar etwas Zeit und Arbeit investieren, wird dafür aber mit seiner persönlichen perfekten Reiseroute belohnt. Und wenn das nicht den Aufwand wert ist, was dann.
Individuell reisen heißt aber nicht, dass Ihr die bekannten Sehenswürdigkeiten nicht besuchen sollt, aber Ihr könnt selbst entscheiden, was Ihr sehen möchtet, ohne zwanghaften Route zu folgen. Ja, auch wir haben die meisten wichtigen Orte in Japan besucht, aber darüber hinaus haben wir auch schon sehr viele Orte besucht, die uns einfach interessiert haben.
Die Planung für Eure persönliche Reiseroute
Eine Karte mit allem wichtigen anlegen
Unsere Reiseplanung startet immer mit eine Karte, zu Beispiel bei Google MyMaps. Dort tragen wir alle Sehenswürdigkeiten ein, die uns interessieren und die wir gerne besuchen würden. Mancher mag eher Tempel und Schreine, während ein anderer sich eher für das Thema Popkultur interessiert. Oder Ihr mögt Museen, oder tolle Ort ein der Natur. Also stöbert Euch durch Blogbeiträge, Pinterest, Gruppen auf Facebook, YouTube-Videos und durch Google, um Eure perfekten Sehenswürdigkeiten zu finden.
So ergibt sich langsam ein Bild davon, welche Städte und Regionen für Euch wirklich interessant sind. Genau das sind die Orte, die auf Eurer perfekten Reiseroute liegen sollten.
Plant Eure Reiseroute
Nun geht es an die konkrete Reiseplanung für Eure Reiseroute. Und hier kommt wieder die FOMO – Fear of missing out ins Spiel, denn egal wie gut Ihr plant, ihr werdet es nie schaffen, als zu sehen, was Ihr gerne möchtet. Selbst Reisende, die bereits viele Male in Japan waren, haben noch unzählige Orte an die sie noch reisen möchten.
Also nehme Euch Euren Plan noch einmal vor und schaut Euch an, wo sich die meisten Sehenswürdigkeiten befinden, die Ihr gerne sehen möchtet. Hilfreich kann auch sein zu entscheiden, welche der Sehenswürdigkeiten besonders wichtig für Euch sind. Vielleicht könnt Ihr einige davon auch auf ein Eurer nächsten Reise verschieben – wer weiß.
Ihr solltet Euch außerdem anschauen, wie Ihr von Ort zu Ort kommt und wie lange das jeweils dauert. Denn viele unterschätzen, wie viel Zeit Ihr in der Bahn oder auf der Straße verlieren könnt. Auch das solltet Ihr bei der Planung Eurer Reiseroute berücksichtigen. Wahrscheinlich ist die Golden Route auch deshalb so beliebt, weil nur wenige Stunden Fahrzeit zwischen den Städten liegen.
Gerade wenn Ihr plant, öfter nach Japan zu reisen, dann solltet Ihr in Betracht ziehen, Eure Reiseroute in einer Region zusammenzufassen, so wie wir auf unserer Kyushu-Reise. Auch so könnt Ihr lange Reisezeiten vermeiden.
Wie viel ist zu viel? Über das Kunststück, Reiserouten zu kürzen
Jetzt kommen wir zum wohl schwierigsten Teil jeder Japanplanung: Das Streichen. Was bleibt drin, was muss raus? Die Antwort: weniger ist mehr.
Ja, Japan hat viel zu bieten. Aber Ihr wollt ja nicht von Zug zu Zug hetzen, sondern Japan erleben. Und das geht nur, wenn man Luft lässt für Spontanes – für Umwege, Begegnungen, Pausen. Es ist okay, nicht alles zu sehen. Wirklich.
Wenn Ihr zwei Wochen Zeit habt, konzentriert Euch vielleicht auf maximal drei Regionen. Drei Wochen? Dann gehen auch vier bis fünf Stopps. Alles darüber wird stressig. Es ist verlockend, alles mitzunehmen – aber glaubt uns: Die schönsten Erinnerungen entstehen oft in Momenten des Innehaltens, nicht beim Abhaken von Sehenswürdigkeiten.
Die Angst, etwas zu verpassen – und wie man sie überwindet
Diese Angst wird Euch begleiten. Sie meldet sich beim Scrollen durch Instagram, beim Lesen von Reiseblogs, beim Betrachten der Landkarte. Aber sie ist nicht Euer Feind. Sie zeigt nur, dass Ihr Euch wirklich auf das Abenteuer einlasst.
Der Trick ist, sie nicht regieren zu lassen. Denn Japan ist kein Wettbewerb, sondern eine Liebesgeschichte. Und wie jede gute Geschichte lebt auch diese von den Zwischentönen, den Pausen, dem Ungeplanten.
Vielleicht verpasst Ihr den Fuji bei gutem Wetter. Vielleicht ist das Ghibli Museum ausgebucht. Vielleicht reicht die Zeit nicht für Okinawa. Aber Ihr werdet dafür andere Schätze entdecken: eine alte Frau, die Euch in einer kleinen Ramen-Bar Geschichten erzählt. Ein Sonnenaufgang über den Reisterrassen. Eine Überraschung im 7-Eleven.Es sind diese kleinen Dinge, die eine Reise nach Japan so besonders machen.
Also lasst die Angst etwas zu verpassen hinter Euch und genießt stattdessen, was das Land der aufgehenden Sonne für ein bereit hält. Und vielleicht habt Ihr ja die Gelegenheit für eine zweite oder dritte Reise, auf der Ihr dann gestrichene Punkte besuchen und vor allem in Ruhe genießen könnt, ohne Euch zu stressen.
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