Die Reiseapotheke ist für uns ein ganz wichtiger Punkt auf der Packliste und die wichtigsten Sachen haben wir auch bei der kürzesten Reise mit dabei. Meist ist meine Lieblingsmitbewohnerin dafür zuständig. Kein Wunder, Sie arbeitet in der Apotheke und sitzt somit an der Quelle, um wirklich nichts Wichtiges zu vergessen.
Mit ihrer Hilfe ist auch dieser Beitrag hier entstanden, in dem ich Euch meine Tipps für Eure Reiseapotheke gebe. Die Links führen größtenteils zu Amazon, aber immer zu Produkten, die ich auch nutze und reinen Gewissens empfehlen kann.
Reiseapotheke – ja oder nein?
Einige glauben, eine Reiseapotheke sei nicht wichtig, da man bei Bedarf einfach das benötigte Medikament kaufen kann. In Deutschland mag das gelten, aber dem Apotheker in Japan zu erklären, was einem fehlt, kann manchmal ein echtes Abenteuer sein.
Zudem benötigt man manche Medikamente (wie zum Beispiel Schmerzmittel oder Mittel gegen Übelkeit) oft eher spontan. Wird Dir im Flugzeug plötzlich übel, dann nützen Dir die Medikamente am Boden auch nichts. Und auch auf Wanderungen macht es keinen Spaß, wenn man plötzlich schnell Hilfe braucht, aber keine Medikamente dabei hat und die nächste Apotheke weit entfernt ist.
Wer zudem regelmäßig auf Medikamente angewiesen ist, der muss gezwungenermaßen diese immer dabei haben. Und so versuchen auch wir immer, die wichtigsten Medikamente einzupacken. Falls dann doch etwas fehlt oder man an etwas nicht gedacht hat, kann man immer noch die Apotheke aufsuchen.
Verschreibungspflichtige Medikamente first
Verschreibungspflichtige Medikamente sollten natürlich immer zuerst in die Reiseapotheke wandern, denn diese am Reiseort zu ersetzen, kann ein echtes Problem werden.
Für verschreibungspflichtige Medikamente solltet Ihr, wie in den meisten Ländern auch, eine Kopie des Rezepts oder eine Bestätigung des Arztes vorlegen können. Bitte beachtet, dass Ihr im Normalfall Vorrat für 1 Monat nach Japan einführen dürft. Weitere Informationen findet Ihr auch beim Ministerium für Gesundheit.
Inhaltsstoffe, die in Japan verboten sind
Ganz besonders spannend wir es bei einer Reise nach Japan, wenn Ihr ein Medikament nehmen müsst, dass einen verbotenen Inhaltsstoff enthält. Diese dürfen im Normalfall nicht nach Japan eingeführt werden.
Hier findet Ihr eine Übersicht der Inhaltsstoffe, die nicht nach Japan eingeführt werden dürfen
Interessanterweise sind hier nicht nur Betäubungsmittel und Psychopharmaka enthalten, sondern auch Inhaltsstoffe, die sich in Blutdrucktabletten und anderen Medikamenten finden. Daher prüft bitte auch diese Medikamente, ob die verbotenen Inhaltsstoffe enthalten sind
Ausgenommen von dem Einfuhrverbot sind Medikamente, die für einen bestimmten Patienten verschrieben wurden. Hier müsst Ihr vor Eurer Reise die Einfuhr genehmigen lassen, dass diese von Euch mit nach Japan genommen werden dürfen. Die Erstellung des Yunyu Kakunin-sho ist auch online möglich
↗ Hier findest Du weitere Informationen zum Thema Betäubungsmittel
Das wichtigste in unserer Reiseapotheke
Desinfektionsmittel – Das Handdesinfektionsmittel* kennt seit Corona jeder, für uns gehört es schon seit Jahren zum festen Begleiter. Oftmals besteht unterwegs nicht die Möglichkeit, sich vernünftig die Hände zu waschen. Dann ist das Desinfektionsmittel die Rettung. Zudem haben wir noch eine Sprühdesinfektion für kleine Wunden* dabei. In Japan ist außerdem Betaisodona* bei kleineren Verletzungen unser Begleiter – so haben Keime keine Chance.
Schmerzmittel – auch das muss immer mit dabei sein. Nichts ist schlimmer, als wenn Kopfschmerzen den Tag ruinieren. Auch bei Bein- oder Rückenschmerzen kann man hier kurzfristig Abhilfe schaffen, sollte dann aber weitere Maßnahmen ergreifen, um die Ursache zu bekämpfen. Wirkstoffe gibt es bei Schmerzmitteln* verschiedene, die individuell unterschiedlich wirken. Am besten greift Ihr hier auf das Medikament zurück, das Euch am besten hilft. Vorsicht in tropischen Ländern bei Schmerzmitteln mit ASS. Bei Erkrankungen wie Malaria oder Dengue-Fieber können diese innere Blutungen auslösen.
Wundversorgung – Pflaster* und Blasenpflaster* habe ich eigentlich immer mit dabei. Schnell ist so eine kleine Verletzung oder eine geriebene Blase versorgt und kann einem nicht mehr den Tag vermiesen.
Mittel gegen Durchfall und bei Magenproblemen – Durchfallmittel* gehören bei mir inzwischen grundsätzlich zur Hauptausstattung meiner Reiseapotheke. Ich habe leider diverse Lebensmittelallergien und so kann es schnell mal zu Problemen kommen. Zudem haben wir auch ein Mittel gegen Sodbrennen* dabei. Auch das kann einen schnell mal erwischen und man braucht kurzfristige Hilfe
Erkältungsmittel – noch so etwas, das man auf Reisen überhaupt nicht gebrauchen kann und sich trotzdem schnell zuzieht – eine Erkältung. Gut wenn man dann Medikamente dabei hat, die dafür sorgen, dass man sich besser fühlt. Bei mir gehört dazu Grippostad*, das bei mir wahre Wunder wirkt. Auch Gelomyrtol* und Nasenspray* ist immer sehr beliebt und ein schneller Helfer. Sollte es Euch richtig erwischt habe, gönnt Euch allerdings lieber ein paar Tage Ruhe anstatt Euch mit Medikamenten voll zu stopfen und Euch durch den Tag zu schleppen. Zudem solltet Ihr beachten, dass auch einige in Erkältungsmitteln enthaltene Inhaltsstoffe in Japan nicht erlaubt sind. Auch hier solltet Ihr Euch vorab informieren.
Mittel gegen (Reise-) Übelkeit – es geht oftmals schneller als man denkt und die Reiseübelkeit schlägt zu. Wir mussten das leider auch schon öfter schmerzlich erfahren. Dann ist es gut, wenn man ein entsprechendes Medikament* dabei hat. Es verschafft nicht nur Linderung, sondern gibt einem auch ein besseres Gefühl, so dass man sich nicht in die Übelkeit hineinsteigert.
Sonnenschutz und After Sun – okay, in Japan gibt es hier sehr gute Produkte zu kaufen, so dass Sonnenschutz* von uns meist vor Ort gekauft wird. Sollte der Sonnenbrand trotzdem passiert sein, dann helfen kühlende Salben* oder After Sun Lotion*
Insektenschutz und juckreizstillendes Gel – Ich habe schon mehrfach gehört, dass der Insektenschutz, den es vor Ort zu kaufen gibt, besser ist. Wer sicher gehen will nimmt trotzdem schon ein entsprechendes Präparat* mit auf die Reise. Ist trotzdem ein Stich passiert hilft es ein juckreizstillendes Gel (z.B. Fenistil*) dabei zu haben.
Allergiemittel – Auch wenn Ihr bisher keine bekannte Allergie habt, kann ein Antihistaminika* ein guter Reisebegleiter sein. Ich habe sie auf Grund meiner Allergie gegen Schalentiere in Japan auf jeden Fall. Und – Antihistaminika helfen auch gegen stark juckende Insektenstiche, die im Prinzip auch nur eine allergische Reaktion sind.
Die spezielle Reiseapotheke
Während die oben genannten Produkte immer in unsere Reiseapotheke wandern, gibt es manche Produkte, die nur unter bestimmten Umständen benötigt werden. Diese möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten
- Koffeintablette und Melatonin – gerade bei Fernreisen wie nach Japan können die ersten Tage wegen des Jetlag der Horror sein. Koffeintabletten* und Melatonin* können dann helfen, die ersten Tage zu überstehen und den Körper an den neuen Tag-Nacht-Rhythmus zu gewöhnen
- Augentropfen und Lutschbonbons – manche bekommen im Flugzeug Probleme mit trockenen Augen – entsprechende Tropfen zur Befeuchtung* schaffen hier Abhilfe. Und Lutschbonbons helfen beim Druckausgleich bei Start und Landung.
- Kompressionsstrümpfe – sind auf Langstrecken-Flügen ebenfalls unser treuer Begleiter. Die Kompressionsstrümpfe* helfen, Thrombosen zu vermeiden. Risikopatienten sollten vor dem Flug unbedingt mit dem Arzt reden und sich ggf. entsprechende Medikamente verschreiben lassen.
Vor der Reise – Krankenversicherung und Impfungen
Wie heißt es doch so schön – Vorbeugen ist besser als Heilen. Für Japan benötigt Ihr im Normalfall zwar keine speziellen Impfungen, aber die Standard-Impfungen sollten ja immer aktuell sein. Warum also nicht die Gelegenheit nutzen, und das beim Arzt überprüfen lassen?
Einige Stellen empfehlen die Impfung gegen die japanische Enzephalitis empfohlen. Dies betrifft Euch allerdings eher nur, wenn Ihr Euch längere Zeit (ab 4 Wochen) im ländlichen Raum aufhaltet. Wir sind bisher immer ohne gereist. Wer aber ganz sicher gehen möchte, der sollte seinen Arzt nach dieser Impfung fragen.
Zudem empfehle ich auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung* abzuschließen. So seid Ihr im Fall der Fälle abgesichert und könnt, sollte Eure Reiseapotheke nicht mehr weiterhelfen, ruhigen Gewissens einen Arzt aufsuchen. In der Regel zahlst Du die Kosten vor Ort zwar erst einmal selbst, kannst diese jedoch durch die Versicherung wieder erstatten lassen. Also Belege immer gut aufheben.
↗ Falls Ihr auf der Suche nach einem passenden Arzt oder medizinischer Hilfe seid, dann solltet Ihr unbedingt auf dieser Seite vorbeischauen
↗ Hier geht es zu meinem Beitrag über die wichtigsten Reiseversicherungen
Noch Fragen?
Wo kaufe ich meine Reiseapotheke am Besten?
Auch wenn ich Euch hier die wichtigsten Medikamente verlinkt habe, Euer Apotheker vor Ort wird Euch sicher am Besten. Immer wieder genutzte Medikamente lassen sich natürlich auch ganz einfach online bestellen.
Wie bewahre ich die Medikamente der Reiseapotheke am besten auf?
Um alle Medikamente zu verpacken gibt es Medizintaschen in verschiedenen Größen und Formen. Schaut Euch doch einfach mal hier* um. Achtet zudem darauf, bis zu welcher Temperatur Eure Medikamente gelagert werden dürfen. Bei Reisen in tropische Länder benötigt Ihr eventuell noch eine entsprechende Kühltasche für Medikamente*
Gehört die Reiseapotheke ins Handgepäck oder in den Koffer?
Da immer wieder Gepäckstücke verloren gehen, sollte die Reiseapotheke, speziell wenn Ihr regelmäßig Medikamente einnehmen müsst, besser in das Handgepäck kommen. Allerdings solltet Ihr darauf achten, dass flüssige Arzneimittel und auch Tuben mit Salben, Gelen oder Cremes über 100ml nicht ins Handgepäck dürfen sondern immer in den Koffer gepackt werden müssen.
Am besten splittet Ihr hier etwas auf. Einen kleinen Vorrat an dringend benötigten Tabletten und so etwas wie Medikamente gegen Reiseübelkeit und Schmerztabletten ins Handgepäck, der Rest in den Koffer.
Kann ich die Reiseapotheke immer wieder verwenden?
Auch Medikamente haben ein Verfallsdatum. Dies gilt vor allem für angebrochene Packungen. Ihr solltet also in regelmäßigen Abständen prüfen, ob die Verfallsdaten überschritten sind und das Medikament entsprechend ersetzt werden muss.
Kann ich unbegrenzt viele Medikamente mit auf Reisen nehmen?
Laut den Bestimmungen des Ministeriums für Gesundheit könnt Ihr verschreibungspflichtige Medikamente für bis zu 1 Monat und nicht verschreibungspflichtige Medikamente für bis zu 2 Monate nach Japan einführen. WICHTIG! Dies gilt nicht für Betäubungsmittel und Psychopharmaka, für diese müsst Ihr speziell vor der Einreise eine Genehmigung einholen.
Tipps, um die Reiseapotheke nicht zu benötigen
Und zum Schluss noch ein paar kleine Tipps, damit Ihr die Reiseapotheke hoffentlich gar nicht erst braucht:
- Viel trinken – ein gut hydrierter Körper ist weniger anfällig für Krankheitskeime. Doch gerade wenn man ständig unterwegs ist vergisst man schnell zu trinken. Doch versucht darauf zu achten, Eurem Körper genug Flüssigkeit zuzuführen. Aber Achtung – während man in Deutschland in den meisten Fällen bedenkenlos Leitungswasser trinken kann, kann dies in anderen Ländern erst recht zu Problemen führen. Also besser auf Wasser aus der Flasche zurückgreifen
- Lieber einmal mehr desinfizieren – auf Reisen lernt man viel neues kennen, Viren und Bakterien, die der Körper noch nicht kennt und keine Abwehr aufgebaut hat, sollten besser nicht dazu gehören. Also lieber einmal mehr Hände und Co. desinfizieren als krank zu werden
- Schütze Dich vor der Sonne – ja, Sonnenstrahlen können gefährlich und damit meine ich nicht nur den schmerzvollen Sonnenbrand. Behaltet das immer im Hinterkopf und schützt Euch lieber etwas zu viel als zu wenig. Die Haut vergisst nichts.
- Mach mal Pause – Dein Körper ist nicht auf Dauerbelastung ausgelegt und macht dann gerne einmal schlapp. Denke also daran, ihm auch mal etwas Ruhe zu gönnen, auch wenn es auf manchen Reisen etwas schwer fällt. Lieber die Ruhe gegönnt wenn es Dir passt, als vom Körper dazu gezwungen zu werden
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