Die Straße am Dotonbori Fluss, die auch dessen Namen trägt kann man wohl als das Herz von Osaka bezeichnen. Egal wann man hier vorbei kommt -hier tobt immer das Leben. Es herrscht eine Art Lebenslust, die sofort ansteckt.
Wenn Ihr in Osaka unterwegs seid, dann solltet Ihr hier unbedingt vorbei schauen. Und das sowohl tagsüber als auch in den Abendstunden. Denn im Licht der Leuchtreklamen erstrahlt die Dotonbori noch einmal in einem ganz anderen Licht. Ein wunderbares Erlebnis.
Wissenswertes rund um die Dotonbori
Schrill und bunt – so lässt sich das Dotonbori-Viertel wohl am besten beschreiben. Hier tobt gefühlt 24 Stunden am Tag das Leben, und es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Die bunte Leuchtreklame beherrscht alles, und es scheint, als wollten sich die Restaurantbetreiber mit ihren Dekorationen übertrumpfen. Hier findet man riesige Krabben, Oktopusse und Kugelfische. Je größer und aufsehenerregender, umso besser. So lockt man Besucher an. Und die kommen wirklich in Scharen.
Allerdings kann es hier auch sehr voll und eng werden. Wenn Ihr wie ich Menschenmassen eher nicht so mögt, solltet Ihr eher morgens hier vorbeischauen. Auch am Abend, wenn viele zum Abendessen in die zahlreichen Lokale einkehren, ist die Straße wieder besser zu begehen. Nichtsdestotrotz solltet Ihr Euch einfach von dem leichten Lebensgefühl der Dotonbori anstecken lassen.
Die Geschichte der Dotonbori
Die Dotonbori hat eine lange und faszinierende Geschichte. Ursprünglich war der Dotonbori-Fluss ein Kanal, der von einem Geschäftsmann namens Yasui Doton im 16. Jahrhundert gegraben wurde, um die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern. Leider wurde Yasui Doton während der Kriege dieser Zeit getötet, aber seine Familie vollendete das Projekt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Gegend zu einem Unterhaltungsviertel mit Theatern, Restaurants und Geschäften, das heute als eines der bekanntesten Wahrzeichen Osakas gilt.
Die einst blühende Theaterkultur der Dotonbori erlebte im 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Kabuki- und Bunraku-Aufführungen waren hier weit verbreitet, und viele der berühmtesten Schauspieler Japans traten hier auf. Leider wurden viele dieser historischen Theater während des Zweiten Weltkriegs zerstört, aber das Viertel wurde wiederaufgebaut und behielt seinen Ruf als Unterhaltungszentrum bei.
Der Glico Mann
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Dotonbori ist wohl der „Running Glico Man“, ein beliebtes Foto-Motiv und millionenfach abgelichtet. Kein Wunder, dass der „Glico Mann“ ein echtes Wahrzeichen von Osaka geworden ist.
Der laufende Mann wirbt für Glico, eines der bekanntesten Süßwarenunternehmen Asiens. Glico stellt unter anderem die beliebten Pocky (in Deutschland als Mikado Stäbchen bekannt) her.
Das erste Schild des Glico Mann stammt aus dem Jahr 1935. Die Schilder wurde dann im Laufe der Jahre mehrfach überarbeitet und verändert, um verschiedene sportliche Triumphe zu feiern. Das heutige Schild ist schon das sechste seiner Art.
Die Hintergrundgeschichte, weshalb der laufende Mann als Glicos Maskottchen ausgewählt wurde, ist Gilcos erstem Produkt, einem Karamellbonbon, geschuldet. Firmengründer Ri-ichi Ezaki erfand den Snack 1922 als Energieprodukt, indem er diesem Glykogen aus Austern hinzufügte. Man sagte, dass jedes der der Bonbons Energie für einen 300-Meter-Lauf liefern könne, weshalb der laufende Mann bis heute als Maskottchen und Logo des Unternehmens verwendet wird.
Die Ebisu-Brücke unterhalb des Glico Running Man ist übrigens ein beliebter Treffpunkt – nicht nur für Japaner. Von hier aus könnt Ihr auch gute Fotos machen, noch besser wird es von der anderen Seite des Flusses oder vom Boot aus.
- Adresse: 1 Chome-10-3 Dotonbori, Chuo Ward, Osaka, 542-0071, Japan
- Öffnungszeiten: Durchgehend zu besichtigen
- Eintritt: Den Glico Mann könnt Ihr vor öffentlichen Straße aus bestaunen
- Weitere Informationen: www.dotonbori.or.jp
Das Don Quijote Riesenrad
Eine weitere „Sehenswürdigkeit“, die einem sofort ins Auge sticht, ist das gelbe Riesenrad am Kaufhaus Don Quijote. Dieses ist auch als Ebisu-Tower bekannt, von dem die gleichnamige Gottheit der Fischerei und des Handels herablacht.
Das Riesenrad selbst gibt es seit 2005. Allerdings stand es ab 2008 für einige Jahre still. Auf den Schienen entdeckte man damals Risse und aus Sicherheitsgründen musste der Betrieb eingestellt werden. Erst 2018 wurden die nötigen Restaurierungen in Angriff genommen und das Riesenrad setzte sich wieder in Bewegung. Es ist übrigens das erste längliche Riesenrad der Welt, denn hier dreht Ihr Euch nicht im Kreis, sondern im Oval.
Eine Fahrt mit einer der 32 Gondeln dauert etwa 15 Minuten und kostet aktuell (Stand 2023) 600 Yen. Mit dem Osaka Amazing Pass erhaltet Ihr 100 Yen Rabatt. Leider wurde das Riesenrad bei unserem Besuch gewartet, daher kann ich selbst noch nichts zu der Fahrt berichten.
Übrigens: Don Quijote ist das vielleicht ungewöhnlichste Kaufhaus Japans. Nirgendwo geht es lauter und chaotischer zu als hier. Die Firma beschreibt sich selber als den „Palast der Schleuderpreise“ und als Japan-Besucher sollte man mindestens einen der über 300 Don Quijote in Japan einmal besucht haben.
- Adresse: 7-13 Souemoncho, Chuo Ward, Osaka, 542-0084, Japan
- Öffnungszeiten: 16:00 – 22:00 Uhr
- Eintritt: 600 Yen
- Weitere Informationen: www.donki.com/kanransha/
Einen Moment der Ruhe in Dotonbori
Dotonbori ist fast 24 Stunden am Tag schrill und bunt und voller Leben. Kein Wunder, wenn man da mal einen Moment der Ruhe sucht. Ich empfehle dazu zum einen die beiden Stege entlang des Dotonbori River und zum anderen der Hozenji Tempel.
Auf den Stegen entlang des Dotonbori River geht es meist etwas ruhiger zu als auf den Straßen nebenan. Mit dem Blick auf das Wasser kann man hier einfach für einen Moment verschnaufen und die Seele baumeln lassen. Danach ist man wieder bereit, sich ins Getümmel zu stürzen.
Und auch der Hozenji Tempel in einer der Seitengasse von Dotonbori bietet einen Moment der Ruhe. Der niedliche kleine Tempel mit seinem mossbewachsenen Buddha lädt zum innehalten und Batterien aufladen ein. So kann es dann gestärkt weiter gehen.
Kuidaore-Taro – Der berühmteste Clown von Osaka
Ein weiteres Highlight ist Kuidaore-Taro, eine mechanische Figur eines Trommel spielenden Clowns, der als Maskottchen für die lokale Küche bekannt ist. Der Begriff “Kuidaore” bedeutet so viel wie “essen, bis man fällt”, und beschreibt die kulinarische Leidenschaft der Osakaner. Kuidaore-Taro wurde ursprünglich als Werbefigur für ein Restaurant eingeführt, entwickelte sich aber schnell zu einer Ikone von Dotonbori. Mit seiner rot-weiß gestreiften Kleidung, der Brille und der kleinen Trommel ist er ein Symbol für die unermüdliche Freude am Essen und Genießen.
Viele Besucher von Dotonbori nutzen die Gelegenheit, um Fotos mit Kuidaore-Taro zu machen, da er einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte darstellt. Ursprünglich stand er vor einem bekannten Restaurant, das jedoch 2008 schloss. Dennoch blieb Kuidaore-Taro erhalten und wurde an einen neuen Standort in der Nähe des Don Quijote-Geschäfts verlegt. Heute zieht er weiterhin Touristen und Einheimische an, die sich an seinem skurrilen Design erfreuen.
Sein Name steht für die berühmte Osaka-Kultur des “Essen bis zum Umfallen” – eine Mentalität, die in der Stadt tief verwurzelt ist. Osaka ist bekannt für seine lebendige Street-Food-Szene, und Kuidaore-Taro verkörpert diesen Geist perfekt. Er erinnert daran, dass Essen in Osaka nicht nur eine Notwendigkeit ist, sondern eine wahre Kunstform und ein sozialer Genuss. Wer Dotonbori besucht, sollte es nicht verpassen, Kuidaore-Taro einen kurzen Besuch abzustatten und das kulinarische Erbe Osakas in vollen Zügen zu genießen.
Kulinarische Erlebnisse in der Dotonbori
Die Dotonbori ist ein Paradies für Feinschmecker. Hier gibt es zahlreiche Spezialitäten, die man unbedingt probieren sollte:
- Takoyaki – Takoyaki sind kleine Teigbällchen, die mit Oktopus gefüllt und mit Soße, Mayo und Bonito-Flocken garniert werden. Sie sind eine der bekanntesten Spezialitäten Osakas und ein Muss für jeden Besucher.
- Okonomiyaki – Okonomiyaki ist ein herzhafter japanischer Pfannkuchen, der mit Kohl, Fleisch, Meeresfrüchten und einer speziellen Soße zubereitet wird. Es gibt viele Restaurants in Dotonbori, die Okonomiyaki frisch vor den Augen der Gäste zubereiten.
- Kushikatsu – Kushikatsu sind frittierte Spieße aus Fleisch, Fisch oder Gemüse, die in eine spezielle Soße getaucht werden. Die Regel lautet: Einmal eintauchen, dann genießen! Es gibt sogar spezialisierte Restaurants, die sich nur auf Kushikatsu konzentrieren.
- Fugu – Fugu, der berühmte Kugelfisch, ist eine Delikatesse in Japan. In Dotonbori gibt es einige bekannte Restaurants, die diese Spezialität sicher und professionell zubereiten.
Eine Bootsfahrt auf dem Dotonbori Fluss
Dotonbori ist nicht nur der Name des Viertels, sondern auch des Flusses an dem es liegt. Und nichts rundet einen Besuch in Osaka so perfekt ab, wie eine abendliche Bootsfahrt. Zwischen alle den bunten Reklamelichtern kommt man sich vor wie in einer anderen Welt und am Horizont versinkt die Sonne. Besser geht es eigentlich nicht. So bekommt man noch einmal eine ganz neue Perspektive. Und das Winken natürlich nicht vergessen. Viele Japaner stehen am Flussufer und winken den Besuchern auf den vorbeifahrenden Booten zu.
Es gibt übrigens verschiedene Veranstalter der Bootstouren. Am Besten schaut Ihr Euch vor Ort einmal um, die meisten Boote starten in der Nähe von Don Quijote. Vor Ort könnt Ihr auch direkt die Tickets buchen. Wir haben uns für Wonder Cruise entschieden, da diese Bootstour in unserem Osaka Amazing Pass enthalten war. Eine tolle Tour mit extra langem Aufenthalt am Glico Mann, damit auch jeder ein Foto/Selfie machen konnte.
.- Hier findest Du alle wichtigen Informationen rund um Deinen Besuch in Osaka
- Und hier gibt es weitere Detailinformationen für Osaka Castle, das Dotonbori-Viertel, das Umeda Sky Building, den Tsutenkaku-Tower und das HEP Five Ferris Wheel
- Du möchtest Osaka lieber im Rahmen einer Stadtführung erkunden? Dann schau mal hier* oder hier*
- Tolle Übernachtungen für Osaka findest Du bei booking.com*
Transparenz und Vertrauen: In diesen Beitrag befinden sich Empfehlungs-Links, welche mit *gekennzeichnet sind. Diese bedeutet für dich keine Mehrkosten, aber: Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Diese hilf mir, diese Seite zu betreiben und unterstützt den Blog und meine Arbeit. Vielen lieben Dank!