Wenn Euer Reiseführer in Tokyo Euch ausschließlich zu den allseits bekannten Hotspots wie dem Meiji-Schrein, dem Kaiserpalast oder dem pulsierenden Shibuya-Crossing führt, dann lasse ich Euch heute in ein wundervolles Geheimnis einweihen. Es ist ein Ort, der die Seele Tokyos in einer Weise einfängt, die sowohl historisch tiefgründig als auch visuell spektakulär ist, und doch von den riesigen Touristenmassen oft übersehen wird: der Nezu-Schrein (Nezu Jinja, 根津神社).
Stellt Euch vor: Ihr seid mitten in der Megacity, doch sobald Ihr durch das massive Haupt-Torii tretet, taucht Ihr in eine Oase der Ruhe, der satten Farben und der alten japanischen Geschichte ein. Ihr findet einen Ort, der nicht nur eine der ältesten und architektonisch bedeutendsten Schreinanlagen in ganz Tokyo beherbergt, sondern auch einen atemberaubenden, kleinen Torii-Tunnel, der es mühelos mit seinem großen Bruder in Kyoto aufnehmen kann, ohne von Tausenden von Besuchern überrannt zu werden. Und wenn Ihr zur richtigen Zeit kommt, erlebt Ihr das weltberühmte Nezu-Schrein Azaleenfest, ein Blütenmeer, das Euch schlicht den Atem rauben wird.
Dieser Beitrag ist Euer umfassender Führer, Euer persönlicher Reisebegleiter und Euer inspirierendes Leseerlebnis für Euren perfekten Besuch an diesem unvergesslichen Ort im charmanten Bunkyo-ku, einer der historisch reichsten Gegenden Tokyos. Wir tauchen tief in die Geschichte, die Architektur, die spirituellen Rituale und natürlich die beste Anreise ein, damit Euer Besuch im Nezu-Schrein reibungslos und magisch wird.
- Adresse: 1 Chome-28-9 Nezu, Bunkyo City, Tokyo 113-0031
- Öffnungszeiten: Täglich 05:30–18:00 Uhr
- Eintritt: Der Besuch des Schreins ist kostenlos
- Weitere Informationen: nedujinja.or.jp

Warum der Nezu-Schrein auf Eurer Tokyo-Liste ganz oben stehen sollte: Ein Blick in die Geschichte
Viele Reisende suchen in Tokyo nach dem Wahren Japan – einem Kontrastpunkt zum Neonlicht und der Hektik. Im Nezu-Schrein findet Ihr genau diesen Ruhepol. Er ist nicht nur ein Schrein; er ist ein lebendiges, atmendes Stück Edo-Zeit, eingebettet in das moderne Stadtbild.
Die Lage im Bunkyo-ku – Tokyos intellektuelles Herz
Der Nezu-Schrein liegt im nördlichen Teil von Tokyo, genauer gesagt im Bezirk Bunkyo-ku. Dieser Bezirk ist bekannt für seine historischen Wohnviertel, Universitäten (wie die renommierte Universität Tokyo) und seine ruhige, kultivierte Atmosphäre. Er gehört zum sogenannten Yanesen-Gebiet (Yanaka, Nezu, Sendagi) – einer Gegend, die den Zweiten Weltkrieg und spätere städtebauliche Entwicklungen relativ unbeschadet überstanden hat und daher den Charme des alten Tokyo bewahrt hat.
Bunkyo-ku ist der perfekte Ausgangspunkt, um das “andere Tokyo” zu erkunden, fernab der hochglänzenden Wolkenkratzer, aber dennoch zentral gelegen. Die Nähe zum Ueno-Park und dessen weltklasse Museen macht den Nezu-Schrein zu einer idealen Ergänzung für einen Tagesausflug in diese kulturell reiche Ecke. Wenn Euer Fokus auf der Kultur, Geschichte und dem entspannten Erleben der Stadt liegt, dann ist diese Region Tokyos wie für Euch gemacht. Plant Eure Route so, dass Ihr den Tag im Bunkyo-ku verbringt; Ihr werdet es nicht bereuen. Die sanften Hügel und die dörflich anmutenden Straßen kontrastieren auf wunderschöne Weise mit der Hektik Shinjukus oder Shibuyas.

Ein wichtiger historischer Meilenstein und Wichtiges Kulturgut
Der Nezu-Schrein wird oft als einer der ältesten Schreine Tokyos bezeichnet, mit einer Geschichte, die bis zu 1.900 Jahre zurückreichen soll, als er der Legende nach von dem legendären Prinzen Yamato Takeru gegründet wurde. Diese tief verwurzelte spirituelle Herkunft macht ihn zu einem Magneten für alle, die sich für die Ursprünge des japanischen Glaubens interessieren.
Die heutigen Gebäude stammen jedoch aus dem Jahr 1705, als der Schrein an seinen heutigen Standort verlegt und von Shogun Tokugawa Tsunayoshi im Stile des sogenannten Ishi-no-ma-zukuri neu aufgebaut wurde. Diese architektonische Form, die das Hauptgebäude mit der Gebetshalle durch einen Steinboden verbindet, ist nicht nur selten, sondern verleiht der gesamten Anlage eine besondere visuelle Einheit.
Diese Tatsache verleiht dem Nezu-Schrein den Status eines nationalen Wichtigen Kulturguts – ein Titel, den in Tokyo nur wenige Schreine, wie der Asakusa-Schrein und der Tōshōgū, tragen. Er ist zudem einer der Tōkyō Jissha (die zehn wichtigsten Schreine Tokyos, die als spirituelle Beschützer der Stadt dienten). Wenn Ihr also die wahre historische Architektur Tokyos erleben möchtet, führt kein Weg am Nezu-Schrein vorbei. Eure Reise in die Geschichte beginnt hier, weit entfernt von den modernen Betongiganten.

Die Architektonische Pracht: Farben, die Geschichten erzählen – Einblick in die Edo-Baukunst
Sobald Ihr die weitläufige Anlage betretet, wird Euch die architektonische Besonderheit des Schreins ins Auge fallen. Im Gegensatz zu vielen anderen Schreinen in Tokyo, die im Laufe der Jahrhunderte durch Feuer oder Erdbeben zerstört wurden, blieben die Hauptgebäude des Nezu-Schreins seit 1705 erhalten. Diese Langlebigkeit macht ihn zu einem seltenen und wertvollen Denkmal der Edo-Periode.
Das Hauptgebäude (Honden) und der Stil des Ishi-no-ma-zukuri
Das Hauptgebäude, der Honden, ist ein Meisterwerk der Edo-Periode. Es vereint die Haupthalle (Haiden), die Opferhalle (Heiden) und die Haupthalle der Gottheit (Honden) in einer beeindruckenden Struktur, die durch ihre leuchtend roten und goldenen Akzente besticht. Diese Farbkombination ist typisch für die Pracht des Shintoismus und strahlt eine feierliche Würde aus.
Der verwendete Stil des Ishi-no-ma-zukuri (wörtlich: Bauweise des Steinraums) ist eine Form, die oft mit dem Tōshōgū in Nikkō in Verbindung gebracht wird und die Pracht der Tokugawa-Shogune widerspiegelt. Die tiefroten Holzelemente, kontrastiert durch weiße Wände und reich verzierte goldene Beschläge, sind ein visueller Genuss. Nehmt Euch Zeit, die feingliedrigen Schnitzereien zu bewundern, die mythologische Kreaturen und Blumenmotive darstellen – sie sind ein Lehrbuch der japanischen Handwerkskunst.

Die Rōmon und die Karamon – Tore voller Symbolik
Achtet besonders auf das prachtvolle Haupttor (Rōmon) und das chinesisch inspirierte Tor (Karamon). Sie sind reich verziert mit Schnitzereien und Malereien, die Geschichten aus der japanischen Mythologie erzählen. Diese Tore sind nicht nur Eingänge; sie sind Kunstwerke, die eine Brücke in die Vergangenheit schlagen. Das Rōmon des Nezu-Schreins ist besonders imposant, mit seinen zwei flankierenden Wächterstatuen (Zuijin), die über die Anlage wachen.
Der Name Nezu-Schrein selbst ist tief in der lokalen Kultur verankert und zieht Gläubige an, die hier besonders um Glück, Schutz vor Unglück und Erfolg in der Bildung bitten.

Der absolute Höhepunkt: Der magische Torii-Tunnel
Kommen wir nun zu dem Merkmal, das den Nezu-Schrein so unwiderstehlich fotogen und einzigartig macht: der Pfad der unzähligen zinnoberroten Torii-Tore.

Die Alternative zum Fushimi Inari in Tokyo – Intimität statt Menschenmasse
Viele kennen die beeindruckende Allee aus Tausenden von Torii-Toren am Fushimi Inari Schrein in Kyoto. Nun, Tokyo bietet mit dem Nezu-Schrein eine wunderbare, deutlich intimere Alternative. Hier schlängelt sich ein Pfad, gesäumt von Hunderten kleiner, leuchtend roter Torii-Tore, einen leichten Hügel hinauf. Dieser Torii-Tunnel schafft eine faszinierende optische Illusion und ein fast mystisches Erlebnis.
Der Pfad führt Euch durch eine grüne Oase und bietet eine Flucht aus der Stadt. Die dicht aneinandergereihten Torii bilden einen Tunnel, der das Licht auf magische Weise filtert. Im Gegensatz zu Fushimi Inari in Kyoto, wo Ihr oft auf eine lange Reihe anderer Touristen warten müsst, habt Ihr hier, besonders außerhalb des Azaleenfestes, oft Momente der absoluten Ruhe, um Eure perfekten Fotos zu schießen und die Stille zu genießen. Das macht ihn zu einem wahren Geheimtipp Tokyo für Fotografie-Enthusiasten.

Die Bedeutung der Torii – Ein Pfad der Gebete
Jedes dieser Tore wurde von Gläubigen als eine Spende aufgestellt, um den Kami (Gottheiten) für einen erfüllten Wunsch oder eine geschäftliche Wohltat zu danken. Das Begehen dieses Torii-Tunnels ist somit auch eine spirituelle Reise, bei der Ihr die kumulierte Energie und die unzähligen Gebete der Menschen spürt, die diesen Ort über Jahrhunderte besucht haben. Die Inschriften auf den Toren, oft Namen und Daten der Spender, sind ein stilles Zeugnis dieser tief verwurzelten Tradition.
Folgt diesem Pfad bis zum kleinen Otome Inari Jinja (ein Nebenschrein), der am Ende des Tunnels liegt. Von dort habt Ihr einen schönen Blick zurück auf die Schreinanlage.

@verliebt.in.japan Nicht nur der Fushimi Inari hat tolle rote Torii, sondern auch der Nezu Schrein in Tokio. #verliebtinjapan #nezushrine #fushimiinarishrine #tokyo #tokio #japan #traveljapan #explorejapan #visitjapan ♬ Spring – COZY CLOU:D
Das Blütenwunder: Das Nezu-Schrein Azaleenfest (Tsutsuji Matsuri)
Wenn Ihr Eure Reise nach Tokyo plant, solltet Ihr versuchen, diese auf die Zeit des Nezu-Schrein Azaleenfestes zu legen. Dieses Festival ist der Höhepunkt des Jahres am Schrein und verwandelt die gesamte Anlage in ein Märchen aus Farben.
Wann blühen die Azaleen? Die optimale Reisezeit
Das Azaleenfest (Tsutsuji Matsuri) findet traditionell von Anfang April bis Anfang Mai statt, wobei die genaue Blütezeit von Jahr zu Jahr variiert. Die Azaleengärten des Schreins beherbergen über 3.000 Azaleenbüsche in etwa 100 verschiedenen Sorten. Dies ist eine botanische Vielfalt, die in Tokyo ihresgleichen sucht und ein Beweis für die hohe Gartenkunst der Edo-Periode.
Wenn die Azaleen in voller Blüte stehen, bedecken ihre Blüten in leuchtendem Rosa, Rot, Violett und Weiß die Hänge rund um den Schrein und bilden ein spektakuläres Mosaik. Die unterschiedlichen Sorten sind so gepflanzt, dass sie gestaffelt blühen und die Blütezeit so lange wie möglich andauert. Während des Festivals ist der Azaleengarten, der sonst oft geschlossen ist, für die Öffentlichkeit zugänglich (gegen eine geringe Eintrittsgebühr, die sich aber absolut lohnt!).
Tipp: Prüft vor Eurer Reise die genauen Daten des Tsutsuji Matsuri auf der offiziellen Schrein-Website oder lokalen Tourismus-Portalen. Bedenkt, dass die Blütenpracht bei schönem Wetter viele lokale Besucher anzieht, aber die Atmosphäre bleibt dennoch entspannt und festlich.

Atmosphäre des Matsuri – Eintauchen in die lokale Festkultur
Das Festival zieht zwar mehr Besucher an, aber es ist ein sehr lokales, entspanntes Ereignis, das Euch einen tiefen Einblick in die japanische Shitamachi-Kultur gewährt. Ihr könnt traditionelle Verkaufsstände (Yatai) finden, die japanische Snacks und Süßigkeiten anbieten, von Takoyaki (gebackene Oktopusbällchen) bis hin zu Amazake (ein süßes, schwach alkoholisches Reisgetränk). Es gibt oft auch traditionelle Musik- und Tanzvorführungen. Es ist die perfekte Gelegenheit, in die japanische Frühlingsfestkultur einzutauchen. Nutzt diese Gelegenheit, um mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen und die authentische japanische Gastfreundschaft zu erleben.

Einblicke in Shinto-Rituale und Brauchtümer – Eure spirituelle Erfahrung
Euer Besuch im Nezu-Schrein ist eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die tief verwurzelten Traditionen des Shintoismus, der ursprünglichen Spiritualität Japans, zu erfahren. Der Schrein ist den Gottheiten Susanoo no Mikoto (Gottheit der Stürme und des Meeres) und Ōyama-kui no Kami (Gottheit des Berges Hiei und der Landwirtschaft) gewidmet, was seine historische Bedeutung als Beschützer der Region unterstreicht.
Wie man sich richtig verhält: Die Shintoistische Etikette
Als Besucher seid Ihr herzlich willkommen, die Atmosphäre zu erleben und die Rituale zu beobachten, aber es ist immer respektvoll, sich an die Etikette zu halten:
Reinigung am Temizuya: Bevor Ihr das Hauptgebäude betretet, findet Ihr den Temizuya, einen Brunnen zur rituellen Reinigung. Reinigt zuerst die linke Hand, dann die rechte Hand, spült Euren Mund und gießt schließlich Wasser über den Löffelstiel. Dies dient der symbolischen Reinigung von Körper und Geist, bevor Ihr den Kami begegnet.
Die Ehrerbietung: Vor dem Hauptschrein folgt Ihr dem 2-Bögen-2-Klatschen-1-Bogen-Ritual (Nirei Nihakushu Ippai):
- Werft eine Münze in die Opferkiste (traditionell eine 5-Yen-Münze, da das japanische Wort für 5 Yen, go-en, auch gute Beziehungen bedeuten kann – ein schönes Wortspiel).
- Läutet die Glocke, falls vorhanden, um die Götter auf Euch aufmerksam zu machen.
- Verneigt Euch zweimal tief (90 Grad).
- Klatscht zweimal in die Hände (als Zeichen der Freude und des Respekts).
- Verneigt Euch noch einmal tief.
Dies ist Euer persönlicher Moment der spirituellen Verbindung.

Die Omamori, Ema und Goshuin – Spirituelle Souvenirs
Vergesst nicht, am Schrein-Büro (dem Shamusho) vorbeizuschauen. Hier könnt Ihr einzigartige Andenken erwerben:
- Omamori (Glücksbringer): Kauft kleine, verzierte Beutel, die Segen für Gesundheit, sichere Reise, Erfolg in der Ausbildung oder Liebe enthalten. Ein Omamori vom Nezu-Schrein ist ein wunderschönes und bedeutungsvolles Souvenir aus Tokyo.
- Ema (Holztafeln): Schreibt Eure Wünsche oder Gebete auf kleine Holztafeln und hängt sie an den dafür vorgesehenen Platz. Es ist ein bewegender Anblick, die Hoffnungen der Menschen zu lesen. Viele wünschen sich Erfolg bei Prüfungen, Gesundheit für die Familie oder eine glückliche Ehe.
- Goshuin (Stempelsiegel): Wenn Ihr ein Goshuin-cho (ein spezielles Notizbuch) besitzt, lasst Euch den wunderschönen kalligrafischen Stempel des Nezu-Schreins geben. Diese kunstvollen Siegel sind Sammlerstücke und spirituelle Nachweise Eurer Besuche.
- Extra-Tipp – Tōkyō Jissha: wenn Ihr alle der zehn wichtigsten Schreine Tokyos besucht, dann solltet Ihr Euch den Holz-Aufsteller kaufen, den es an jedem der Schreine zu erwerben gibt. In jedem Schrein gibt es dann dazu eine kleine Ema-Tafel, die in den Aufsteller eingesetzt werden. So entsteht ein wundervolles Souvenir.

Eure Anreise zum Nezu-Schrein (Einfach & Stressfrei)
Die gute Nachricht für alle, die das Verkehrsnetz von Tokyo kennen und lieben: Der Nezu-Schrein ist dank seiner Lage im Herzen des Bunkyo-ku hervorragend angebunden. Eure Reise wird einfach und effizient sein, was in einer Stadt von Tokyos Größe ein großer Vorteil ist.
Mit der Tokyo Metro – Die schnellste Route
Die einfachste Anreise erfolgt über die U-Bahn, die Euch direkt in das ruhige Viertel bringt:
- Nezu Station (Tokyo Metro Chiyoda Line): Dies ist die praktischste Haltestelle. Der Schrein ist von hier aus nur etwa 5 Minuten zu Fuß entfernt. Folgt einfach der Ausschilderung. Die Chiyoda Line verbindet viele wichtige Gebiete Tokyos, was die Anreise von zentralen Punkten wie Otemachi (nahe der Tokyo Station) oder Meiji-Jingumae (nahe Harajuku) unkompliziert macht.
- Todaimae Station (Tokyo Metro Namboku Line): Alternativ könnt Ihr an dieser Station aussteigen. Der Fußweg dauert von hier aus ca. 5 bis 10 Minuten. Dies ist ideal, wenn Ihr aus dem südlichen Teil Tokyos kommt.

Von Ueno aus zu Fuß – Der landschaftlich reizvolle Weg
Da der Schrein in unmittelbarer Nähe des Ueno-Parks liegt, könnt Ihr einen Spaziergang von dort aus in Betracht ziehen. Vom Ueno-Park oder der JR Ueno Station sind es etwa 15 bis 20 Minuten zu Fuß – eine angenehme Route durch charmante Wohngegenden und vorbei an kleineren Tempeln. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, Euren Besuch im Nezu-Schrein mit einem Besuch der Museen im Ueno-Park zu kombinieren.

Öffnungszeiten und Eintritt – Plant Euren Besuch
- Schreinanlage: Der Schrein ist in der Regel täglich von etwa 5:30 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Es empfiehlt sich, früh am Morgen zu kommen, um die Stille und die besten Fotos des Torii-Tunnels zu genießen.
- Eintritt: Der Eintritt zum Schrein selbst und zur Hauptanlage ist kostenlos.
- Azaleengarten: Während des Azaleenfestes (Tsutsuji Matsuri) wird für den Zugang zum Garten eine geringe Gebühr (meist um die 200 bis 300 Yen) erhoben.
- Führung buchen: Für alle, die noch mehr über den Schrein erfahren möchten, kann ich nur diese Führung durch den Nezu-Schrein mit Azaleenfest* empfehlen

Was Ihr in der Umgebung des Nezu-Schreins noch entdecken könnt: Das Yanesen-Viertel – Tokyos verlorene Zeit
Der Besuch des Nezu-Schreins ist nur der Anfang Eures Abenteuers. Da er im Herzen des Yanesen-Gebiets liegt (bestehend aus Yanaka, Nezu und Sendagi), bietet sich die Gelegenheit, dieses historisch erhaltene Viertel zu erkunden, das oft als der wahre Geheimtipp Tokyo gilt.
Das Nezu-Viertel: Ein Hauch von Shitamachi (Altstadtcharme)
Das Gebiet um die Nezu Station und den Schrein versprüht den Charme des Shitamachi – der alten Kaufmanns- und Handwerkerviertel Tokyos. Hier findet Ihr schmale Gassen, traditionelle Holzhäuser und kleine, familiengeführte Geschäfte, die seit Generationen existieren. Das Gefühl, das Ihr hier bekommt, ist weit entfernt vom glitzernden Neonlicht Shibuyas.
Lokale Cafés und Restaurants: Gönnt Euch einen Matcha oder traditionelle Süßigkeiten (Wagashi) in einem der gemütlichen, oft versteckten Cafés. Viele dieser Lokale sind in renovierten traditionellen Häusern untergebracht und bieten eine wunderbar nostalgische Atmosphäre. Probiert Taiyaki (ein fischförmiger Kuchen, gefüllt mit süßer Azukibohnenpaste) von einem lokalen Stand.
Traditionelle Handwerkskunst: Haltet Ausschau nach kleinen Läden, die traditionelle japanische Töpferwaren, Papierwaren oder Textilien verkaufen. Hier findet Ihr authentische Souvenirs, die nicht von der Stange sind.
Führung buchen: Allen, die noch mehr über den Schrein erfahren möchten, kann ich nur diesen Spaziergang durch das Nezu-Viertel* empfehlen

Yanaka Ginza Shopping Street – Nostalgie pur
Nur eine kurze Wanderung vom Schrein entfernt liegt die Yanaka Ginza, eine nostalgische Einkaufsstraße, die Euch das Gefühl gibt, in ein Tokyo der 1950er-Jahre zurückversetzt worden zu sein. Es ist der perfekte Ort, um lokale Leckereien zu probieren:
- Menchi Katsu: Frittierte Fleischfrikadellen – ein lokaler Favorit.
- Yakitori: Gegrillte Hähnchenspieße.
- Sake-Verkostungen: Einige Geschäfte bieten lokale Sake-Sorten an.
Die Atmosphäre ist lebendig, freundlich und sehr lokal. Die meisten Besucher sind Japaner, was Euer Erlebnis noch authentischer macht.
Führung buchen: Allen, die noch mehr über den Schrein erfahren möchten, kann ich nur diesen Spaziergang durch das Yanaka-Viertel* empfehlen

Der Yanaka-Friedhof (Yanaka Reien) und Tennoji-Tempel
Für einen weiteren ruhigen, kontemplativen Spaziergang empfehle ich Euch einen Besuch des Yanaka Reien. Es ist einer der schönsten Friedhöfe Tokyos, gesäumt von Kirschbäumen und beherbergt die Gräber berühmter Persönlichkeiten, darunter Tokugawa Yoshinobu, der letzte Shogun. Besonders zur Kirschblütenzeit ist dieser Ort von atemberaubender Schönheit und Stille.
Direkt daneben liegt der Tennoji-Tempel, bekannt für seine große Bronzestatue des sitzenden Buddhas. Diese Orte ergänzen Euren Besuch des Nezu-Schreins perfekt und bieten eine friedliche Abrundung Eures Tages im Bunkyo-ku.

Tiefere Einblicke: Die Rolle des Nezu-Schreins in der Geschichte Tokyos
Um die Bedeutung des Nezu-Schreins wirklich zu verstehen, ist ein Blick auf seine Rolle in der Edo-Zeit unerlässlich.
Der Shogun und der Schrein
Der Schrein verdankt seine heutige Pracht dem fünften Shogun der Tokugawa-Dynastie, Tokugawa Tsunayoshi. Tsunayoshi war nicht nur für seine Gesetze zum Schutz lebender Kreaturen bekannt, sondern auch für seine starke Bindung an den Shintoismus. Als er 1705 den Schrein umbauen ließ, war dies ein Akt von immense politischem und religiösem Gewicht. Er nutzte die Erneuerung des Nezu-Schreins als Mittel, um die Macht und Legitimität des Shogunats in einer Zeit zu demonstrieren, in der die Tokugawa-Herrschaft stark gefestigt war. Die Architektur im Ishi-no-ma-zukuri-Stil, die dem Stil des Tokugawa-Familienheiligtums (Nikkō Tōshō-gū) ähnelt, unterstreicht diese Verbindung.

Ein Schutzpatron der Stadt
Der Nezu-Schrein diente historisch als Ujigami (Schutzgott) für das gesamte umliegende Gebiet. Er ist bekannt als einer der zehn größten Schreine Tokyos (Tokyo Jissha), die über die Jahre als Schutzpatrone der gesamten Stadt dienten. Diese Geschichte der städtischen Schutzfunktion zieht auch heute noch viele lokale Besucher an, die hier um den Segen für ihre Gemeinde und ihre Familien bitten.

Eure Checkliste für den perfekten Nezu-Schrein Besuch
Damit Euer Tag perfekt wird, haben wir eine kleine Checkliste für Euch vorbereitet:
- Reisezeit prüfen: Versucht, im Frühling (April/Anfang Mai) zum Azaleenfest zu kommen, um das Blütenmeer zu erleben.
- Anreise optimieren: Nutzt die Tokyo Metro Chiyoda Line zur Nezu Station – das ist der kürzeste Weg.
- Temizuya-Etikette: Reinigt Euch vor dem Betreten.
- Der Torii-Tunnel: Plant genügend Zeit für den Spaziergang durch den Torii-Tunnel ein, insbesondere für Eure Fotos!
- Yanesen erkunden: Plant den Nachmittag für die Erkundung der Yanaka Ginza und des Bunkyo-ku-Viertels ein.
- Goshuin: Vergesst Euer Goshuin-cho nicht, um den besonderen Stempel zu erhalten.

Der Nezu-Schrein: Euer Tokyo-Geheimnis
Der Nezu-Schrein in Tokyo ist mehr als nur eine historische Stätte; er ist ein Erlebnis. Er verbindet die architektonische Pracht der Edo-Zeit mit der spirituellen Tiefe des Shintoismus und dem spektakulären Naturphänomen des Azaleenfestes. Seine Lage im ruhigen, kultivierten Bunkyo-ku und die hervorragende Anbindung über die Nezu Station machen ihn zu einem leicht zugänglichen, aber dennoch unverbrauchten Ziel.
Wenn Ihr nach dem perfekten Foto für Euer Japan-Album sucht – sei es der leuchtend rote Torii-Tunnel, die gold-roten Schnitzereien des Hauptgebäudes oder das Blütenmeer des Azaleengartens – werdet Ihr hier fündig. Und das alles, ohne sich durch die größten Menschenmengen Tokyos kämpfen zu müssen. Der Nezu-Schrein ist zweifellos ein absoluter Geheimtipp Tokyo, den wir Euch wärmstens ans Herz legen möchten.
Packt Eure Kamera ein, zieht bequeme Schuhe an und taucht ein in die zeitlose Schönheit dieses historischen Juwels. Ich bin mir sicher, Euer Besuch im Nezu-Schrein wird einer der unvergesslichsten Momente Eurer Tokyo-Reise!

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