Als Japan-Fans versuchen wir natürlich immer auch so viel Japan in Deutschland zu erleben, wie es möglich ist. Neben dem Japan-Tag in Düsseldorf gehörte 2022 dazu auch der Besuch auf der Main Matsuri in Frankfurt. Bereits 2021 waren wir dort – damals noch unter Corona-Bedingungen und mit strengen Regelungen. Doch das leckere und vielfältige Essen und die tollen kulturellen Beiträge haben uns sofort überzeugt, wieder zu kommen. Und wir haben diese Entscheidung definitiv nicht bereut.
Main Matsuri – was ist das?
Matsuri sind japanische Volksfeste, die meist aus dem Jahresablauf der Bauern entstanden sind und damit eine lange Tradition haben. Die Feste werden regional begangen, oft zur Zeit der Kirschblüte oder im Herbst im Zusammenhang mit der Reisernte. Aber auch im Sommer sind die Matsuri in allen Regionen Japans sehr beliebt. Wichtig dabei sind Tanz, Musik, Sake und Essen. Und das Zusammen-kommen der verschiedenen Menschen natürlich.
Das Main Matsuri gibt es seit 2018. Immer im August verwandelt sich dann der Walther-von-Cronberg-Platz in Sachsenhausen (Achtung ab 2023 findet das Matsuri in Offenbach statt) in ein kleines Stück Japan. Und auch hier stehen Tanz, Musik, Sake und Essen im Vordergrund. Kein Wunder, dass bis zu 30.000 Besucher das Fest stürmen. Dank einem zu kaufenden Ticket – das mit 5,00 € pro tag oder 13,00 € für alle drei Tage doch günstig ist – wird dabei dafür gesorgt, dass der Platz nicht zu überfüllt wird. Im Gegensatz zu manchen Zeiten auf dem Japan-Tag war es in Frankfurt jederzeit angenehm, sich hier aufzuhalten. Und Dank Armbändchen kann man den Platz auch zwischendurch bei Bedarf einmal verlassen und danach wieder betreten. Eine sehr gute Lösung, für die man gerne ein paar Euro zahlt.
Was gibt es auf der Main Matsuri zu erleben
Gutes Essen und Getränke
Ja, ich gebe es ehrlich zu, wir kommen vor allem wegen dem leckeren Essen hier her. An verschiedenen Ständen kann man sich gefühlt durch ganz Japan schlemmen. Dank kleiner Portionen kann man hier richtig viel probieren.
Neben den obligatorischen Gyoza und Okonomiyaki gab es auch japanisches Curry, Wagyu-Rind und ich habe einen tollen japanischen Wrap mit Schweinbauch zu probieren. Für alle, die es lieber süß mögen, gab es „japanische Gelato“ mit typischen Geschmacksrichtungen sowie original japanische Crêpe – fast wie aus der Takeshita Street– von S’j Crepe. Sooo lecker mit verschiedenen Füllungen. Wir konnte gar nicht genug davon bekommen. Und die Tayaki von Spherebay sind die leckersten, die ich bisher probiert habe.
Natürlich wurden auch jede Menge spannende Getränke zum ausprobieren und genießen angeboten – neben dem typischen Kirin-Bier gab es verschiedene Sake-Sorten und -Verkostungen, leckere Cocktails und japanischen Sekt zum Probieren. Dazu natürlich den typischen Bubble-Tea und verschiedene Grüntee-Spezialitäten. Ganz besonders lecker fand ich den tollen Kaffee der Ueshima Coffee Company – den es in kalt und warm zum Probieren gab.
Essenstechnisch sind wir auf jeden Fall voll auf unsere Kosten gekommen und haben jede Menge tolle Sachen entdeckt. Zum Abschied gab es dann noch für jeden ein Onigiri auf die Hand und eine Bento-Box für das Abendessen, so blieb uns das „japanische Gefühl“ noch etwas länger erhalten.
Japan-Shopping
Natürlich geht es beim Main Matsuri nicht nur ums Essen. An verschiedenen Ständen kann man hier die ewig schwellende Japan-Sucht stillen. Neben Kimonos, Geta-Schuhen und den dazu passenden Tabi-Socken gibt es japanische Glücksbringer in allen Formen und Farbe, japanische Handwerkskunst und vieles mehr zu entdecken. Auch tolles Geschirr, Bento-Boxen und noch mehr typisch japanisches kann man bei der hier kaufen.
Und natürlich darf auf so einem Event das Thema Manga und Anime nicht fehlen. Auch hier bieten verschiedene Stände alles, was das Fan-Herz begehrt. Und so ging so mancher mit voll bepackten Taschen nach Hause – voller Freude über das Erstandene. Auch wenn ich nicht ein so großer Fan dieser Kunst bin war es doch schön zu sehen, wie begeistert Fans hier an den Ständen einkaufen.
Kunst, Kultur und Cosplay
Natürlich wird auf der Main Matsuri auch das Thema Kultur groß geschrieben. Allen voran sind hier natürlich die Cosplayer zu nennen. Die Kostüme sind meist voller Liebe handgefertigt und viele haben einige Stunden Arbeit in ihr Aussehen gesteckt. Auch hier zeigt sich wieder die große Liebe zum Detail in der Szene, die es egal ob auf der Main Matsuri, dem Japan-Tag oder der Comic Con zu erleben gibt. Dafür ist den echten Fans nichts zu viel. Bei 30 Grad im Schatten konnte ich mir bei einigen Kostümen nur annährend vorstellen, wie die Person geschwitzt haben muss. Doch ein echter Fan ist eben ein echter Fan und viele davon wurden von anderen Gästen um ein Selfie gebeten Und der Cosplay-Wettbewerb war so für die Fans das Highlight des Tages.
Doch natürlich gab es auf dem Main Matsuri auch jede Menge japanische Kultur zu erleben. Auf zwei Bühnen konnte man jeder Menge Musik, Gesang sowie den speziellen Tönen von Taiko (zu deutsch „dicke Trommel“), Shamisen (japanische Gitarre), Koto (eine Art Zither) und Shakuhachi (japanische Bambusflöte) lauschen, die natürlich gleich wieder das Fernweh nach Japan weckten. Dazu gab es verschiedene Tanz-Vorführungen wie die Sword-Performance oder den Nichibu-Tanz. Auch eine kleine Zaubershow verzauberte die Besucher. Jeden Morgen verkündete Trompeter Naoki Otsubo aus Kurume den Start in den Tag. Das Programm war sehr abwechslungsreich und für jeden war etwas dabei.
Auch wer selbst künstlerisch tätig werden wollte, konnte sich hier austoben. Wir haben uns zum Beispiel für das Herstellen einer japanischen Laterne entschieden. Für einen kleinen Unkostenbeitrag bekamen wir so das Tusche-Zeichnen näher gebracht und durften uns dann selbst am Malen von Bambus versuchen. Neben einem ganz speziellen Erinnerungsstück hatten wir auf jeden Fall richtig viel Spaß und wieder einmal etwas Neues gelernt. Auch wenn sich wieder einmal gezeigt hat, dass ich absolut kein künstlerisches Talent habe.
Ihr wolltet schon immer einmal einen Kimono richtig professionell inklusive Frisur tragen? Auch dies ist auf der Main Matsuri möglich. Daneben gab es einen Ikebana- Workshop und einen Sushi-Workshop sowie eine traditionelle Teeverkostung zu erleben. Hierbei konnte man noch einmal richtig in die japanische Kultur eintauchen.
Dazwischen gab es immer wieder kleine Workshops, Verkostungen und Aktionen zum mitmachen. So wurde es an keinem der zwei Tage langweilig. Die Veranstalter haben hier ein tolles Programm und eine gute Mischung aus allem, was Japan betrifft, zusammengestellt.
Main Matsuri – Eine klare Empfehlung
Wenn Ihr Japan mögt, dann kann ich Euch die Main Matsuri nur empfehlen. Ihr werdet voll auf Eure Kosten kommen. Wir werden uns jedenfalls den Termin im nächsten August wieder freihalten. Nähere Informationen und alle Termine findet Ihr auf der offiziellen Webseite
Und wer nicht so lange warten möchte, dem kann ich Euch das Main Kurisumasu ans Herz legen. Der japanische Weihnachtsmarkt findet meist am ersten Adventwochenende ebenfalls auf dem Walther-von-Cronberg-Platz in Frankfurt Sachsenhausen statt.
- Auch 2023 waren wir auf der Main Matsuri unterwegs
- In Hessen könnt Ihr zudem die Connichi in Wiesbaden besuchen
- Alternativ dazu lohnt sich auch der Besuch des Japan-Tag in Düsseldorf
- Noch mehr Japan in Deutschland gibt es in Düsseldorf zu erleben
- Wenn Ihr in Stuttgart unterwegs seid, dann kann ich Euch das Tokio Dining ans Herz legen