Was kostet eigentlich eine Reise nach Japan? Das fragen sich viele, bevor sie mit der Planung für ihre eigene Reise beginnen. Schon 2022 habe ich mich mit dieser Frage beschäftigt gehabt. Inzwischen ist einige Zeit vergangen und wir waren noch zwei Mal in Japan unterwegs. Deshalb gibt es heute ein Update zu diesem Thema. So könnt Ihr Euch – auf Basis unserer Japan-Reise 2024 – vorstellen, was Euch in etwa an Kosten erwartet.
Was kostet eine Reise nach Japan – Unsere Übersicht 2024
Um der Frage auf den Grund zu gehen, habe ich mir die Mühe gemacht und alle Ausgaben unserer Reise im Februar 2024 notiert und ausgewertet. Auch für mich selbst war es spannend zu sehen, was man so wirklich ausgibt. Denn auf Reisen ist es ja oft so, dass mal hier 500 Yen weg gehen und dort mal 1000 Yen. Aber was kommt im Endeffekt an Kosten zusammen?
Für unsere Reise von 15 Tagen haben wir insgesamt 7.410,03 € ausgegeben, das macht pro Person also 3.705,02€ . Ich würde uns im Ausgabeverhalten als „normal“ einschätzen. Es muss nicht immer das teuerste sein, aber ich will im Urlaub auch nicht ständig auf jede Ausgabe achten. Ich denke also, dass wir einen guten Schnitt darstellen.
Um zu sehen, welcher Bereich wie zu den Gesamtkosten beiträgt haben ich diese in Flüge, Hotels, Transport (JR-Pass und sonstige Tickets), Essen, Eintritte/Unterhaltung etc. und Shopping aufgeteilt. Heraus kam eine spannende Übersicht, die ich hier mit Euch teilen und dann die entsprechenden Posten näher vorstellen möchte.
Flüge – Der teuerste Teil der Reise nach Japan
Wie bereits erwartet waren, die Flüge der teuerste Teil der Reise. 37% unseres Reisebudgets sind hier bereits darauf gegangen. Allerdings gibt es bei Flügen wohl auch das größte Sparpotential. Denn wir buchen aus diversen Gründen immer einen Direktflug. Sollte für Euch ein Zwischenstopp kein Problem sind, dann könnt Ihr mit Sicherheit auch einen deutlich günstigeren Preis finden. Wenn man jemanden mit Flugangst dabei hat, ist das allerdings keine Option. Also beißen wir hier in den sauren Apfel und geben mehr als ein Drittel unserer Reisekosten aus.
↗ Hier gibt es meine Tipps zum Buchen Eurer Flüge nach Japan
↗ Und hier gibt es meine Tipps, wie Ihr den langen Flug gut übersteht
Übernachtungen – ebenfalls ein hoher Posten im Reisebudget
Der zweithöchst Posten in der Aufstellung ist – ebenfalls erwartet – das Thema Übernachtungen, die mit 26% des Reisebudgets zu Buche schlagen. Auch hier gilt wieder, wir haben weder etwas besonders teureres gebucht, noch auf jeden Cent sondern eher auf die Lage geachtet. Ihr habt also auch bei den Übernachtungen noch etwas Sparpotential.
Bitte beachtet: Die Kosten für Übernachten schwanken teilweise sehr – je nach Reisezeit. Wir selbst waren im Februar – also Off-Season – unterwegs. Während der Kirschblüte und der Herbstlaubfärbung solltet Ihr auf jeden Fall mit höheren Preisen rechnen.
Hier gibt es eine detaillierte Übersicht unserer Hotelkosten:
| Hotel | Übernachtungen | Kosten (DZ) | |
| Hotel Hokke Club Fukuoka | 6 | 579,28 € | Jetzt buchen* |
| Solaria Nishitetsu Hotel Kagoshima | 3 | 279,87 € | Jetzt buchen* |
| The Knot Hiroshima | 1 | 58,82 € | Jetzt buchen* |
| Asakusa Tobu Hotel Tokyo | 4 | 984,60 € | Jetzt buchen* |
Leider sind die Hotels in Tokyo anscheinend um einiges teurer geworden. Während wir im gleichen Hotel im März 2023 – also zu Beginn der Kirschblüte – noch für 7 Nächte noch 89.414 Yen bezahlt haben, waren es in diesem Jahr mit nur 4 Übernachtungen 93.500 Yen. Damit hat sich der Preis pro Nacht fast verdoppelt. Und das obwohl wir dieses Mal außerhalb der Saison unterwegs waren. Wir werden hier mit Sicherheit weiterhin ein Auge drauf haben.
Allerdings war das Asakusa Tobu Hotel bei unserer Buchung trotzdem vom Preis-Leistungs-Verhältnis das beste, was wir in Asakusa bekommen konnten. Es liegt also nicht nur an einem Hotel oder einer Hotelkette, sondern die Preise scheinen allgemein teurer geworden zu sein.
↗ Hier gibt es meine Tipps für Deine Hotelsuche in Japan
↗ Und hier gibt es verschiedene Beiträge – auch für die Hotelsuche in verschiedenen Städten Japans
Unterwegs in Japan – Die Kosten für „Transport“
Der drittgrößte Posten unseres Reisebudgets mit 18% steht unter dem Thema „Transport“. Hier wiederum ist die größte Position der JR-Pass, der sich laut Rechner für diese Reise noch einmal gelohnt hat. Er schlägt allein schon mit 1068,00 € für 2 Personen zu Buche. Wir haben ihn aber in den 14 Tagen auch sehr ausgiebig genutzt, so dass sich die Anschaffung letztendlich wieder für uns gelohnt und im Endeffekt Geld gespart hat.
Bei unseren Besuchen in Städten, haben wir uns immer vorher überlegt, für welche Strecken wir den öffentlichen Nahverkehr (der nicht durch den Pass gedeckt war) nutzen möchten. Dann haben wir die Einzeltickets mit dem Tagesticket verglichen. In 90% der Fälle waren die Tagestickets günstiger. Nur an unserem ersten Tag in Fukuoka sind wir mit unserer Pasmo-Card* gefahren.
Die meisten Städte bieten für Ihre Tagestickets zudem nicht nur die Nutzung von Bahnen und Bussen an, sondern auch andere Vergünstigungen, wie Rabatte auf Eintritte, beim Shopping in der Stadt und vieles mehr. Hier liegt oft echtes Sparpotential, wenn Ihr gut vergleicht und etwas plant.
In Tokyo haben zusätzlich das 48-Stunden-Ticket der Tokyo Metro genutzt. Dieses kostet 1200 Yen (etwa 7,50 €) und man kann damit alle Linien der Tokyo Metro und Toei Subway (wichtig, dass Ihr das Ticket für beide Linien wählt) nutzen. Auch hier haben wir etwas vorgeplant und festgestellt, dass wir richtig viel mit der Metro unterwegs sein werden, wodurch sich das Ticket absolut gerechnet hat.
Ihr seht, mit etwas Planung lässt sich im Bereich Transport das eine oder andere sparen. Auch regionale JR-Pässe können hier eine Option sein.
Shopping – eine flexibler Punkt im Reisebudget
Auf Platz 4 unserer Aufstellung findet sich mit 10% das Thema Shopping. Dieser Punkt ist natürlich sehr individuell. Denn so unterschiedlich wie die Interesse sind, so unterschiedlich können die entstehenden Kosten beim Shopping sein.
Auch bei uns ist das so. Während wir in den letzten Jahr eher nur kleine und damit kostengünstige Souvenirs gekauft haben, ist es in diesem Jahr etwas eskaliert. Schuld daran war vor allem ich, denn ich habe vor kurzem den japanischen Sänger und Schauspieler Gen Hoshino für mich entdeckt und dadurch wanderte die eine oder andere CD und DVD in unser Gepäck. Und auch japanische Kosmetik ist bei meinem empfindlichen Gesicht immer einen Einkauf wert.
Aber so hat jeder wohl sicher sein Steckenpferd. Seien es CD, DVD, Anime-Merch, Geschirr, Messer oder etwas anderes. Das eine oder andere Erinnerungsstück wandert sicher bei jedem in den Koffer. Jedoch habt Ihr auf diesem Punkt des Budgets wohl den größten Einfluss.
Alle, die nach kostengünstigen Erinnerungsstücken suchen: Das Sammeln von Stempeln ist kostenlos, auch die Goshuin, die es in vielen Tempeln und Schreinen gibt, sind eine recht kostengünstige Erinnerung an eine tolle Reise.
Gar nicht so teuer – Essen in Japan
Ganz besonders erstaunt war ich darüber, wie niedrig die Position „Essen“ ausgefallen ist. Nur 7% unseres Budgets wurden dadurch aufgebraucht. Insgesamt haben wir im Schnitt nur etwa 18-20,00 € pro Person pro Tag für Essen ausgegeben – waren dabei aber fast immer zwei Mal im „Restaurant“.
Da wir beide nicht wirklich viel frühstücken und morgens eher zu unserem Ziel aufbrechen möchten, gab es Frühstück meist „auf die Hand“ – entweder aus dem Konbini oder vom Bäcker im Bahnhof. Da selbst das in Japan sehr lecker ist und sich eine lange Zugfahrt wunderbar zum essen eignet, war das für uns fast immer die beste Lösung. Nur an den Regentagen in Tokyo und an unserem ersten Tag in Fukuoka haben wir uns ein Frühstück im Café gegönnt. Mit etwas Glück ergattert Ihr einen Fensterplatz und könnt beim Kaffee das bunte Gewirr der Stadt beobachten.
Zu Mittag und zum Abendessen waren wir fast immer in einem Izakaya oder einem Restaurant. Nur in Beppu und Nagasaki war ein Mittagessen zeitlich nicht ganz drin und wir haben auf verschiedene Snacks zurückgegriffen, dafür dann aber Abends hungrig zugeschlagen.
In Japan spart man allein schon viel, indem man nicht gezwungen ist, Getränke zu bestellen. Wasser oder Tee gibt es überall kostenlos zum Essen dazu. So gab es nur ab und zu eine Cola oder auch mal ein Bierchen. Und natürlich musste ich auch Shochu probieren. So beliefen sich die Kosten vor allem auf das Essen selbst, das je nach Lokal allerdings sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Auf jeder etwas längeren Zugfahrt im Shinkansen musste es natürlich ein Ekiben geben. Ich liebe diese liebevoll angerichteten Boxen mit ihren verschiedenen Leckereien einfach total. Sie machen eine Zugreise erst richtig perfekt.
Natürlich kann man mit Sicherheit noch einiges mehr für Essen ausgeben. Wer zum Beispiel Kobe- oder Wagyu-Rind probieren möchte, der sollte mit dem entsprechenden Preis rechnen. Auch Abendessen im Ryokan oder in einem Kaiseki-Restaurant schlagen schnell zu Buche. Wer aber „nur“ die normale japanische Küche genießen möchte, der muss nicht mit allzu hohen Kosten rechnen und wird mit Sicherheit immer satt.
↗ Hier geht’s zu meinem Japan-Foodguide
Eintritte und Unterhaltung – in Japan nicht teuer
Der letzte und kostengünstigste Punkt in unserem Reisebudget waren mit 2% die Eintritte und alles, was der Unterhaltung diente. Und das obwohl wir in vielen Museen wie dem Atomic Bomb Museum in Nagasaki oder auch im Madam Tussauds und im Trick Art Museum in Tokyo aber auch auf dem Fukuoka Tower, auf dem Nagasaki Ropeway, im Ibusuki Sand Bath und vielem anderen unterwegs waren.
Eintritte sind in Japan bis auf wenige Ausnahmen wirklich günstig. Das Atomic Bomb Museum in Nagasaki kostet zum Beispiel nur 200 Yen (etwa 1,30 €), der Zoo in Ueno kostet 600 Yen (etwa 3,70 €). Man kann also ohne große Kosten viel sehen. Doch es gab auch einige Negativ-Beispiele. Die Oura-Kathedrale in Nagasaki haben wir zum Beispiel nicht näher angeschaut, weil uns der Eintritt einfach zu teuer war im Vergleich zu dem was wir dort erwarteten zu sehen.
Auch im Kino waren wir auf unserer Reise 2024. Meine rudimentären Japanisch-Kenntnisse und die Bilder haben geholfen, dass ich der Handlung doch einigermaßen folgen konnte. Es war also ein echt spannendes Erlebnis. Die Kinokarte ist mit 1000 Yen (etwa 3,10 €) auch deutlich günstiger gewesen als in Deutschland.
Wenn Ihr plant einen Themenpark wie Disney World, die Universal-Studios oder den Ghibli-Park zu besuchen, dann solltet Ihr Euch natürlich auf entsprechende Kosten einstellen. Diese schlagen schnell mit einigem zu Buche, besonders wenn Ihr Express-Tickets kaufen möchtet.
Was kostet eine Reise nach Japan – jetzt kommt es auf Euch an
Ich hoffe, meine kleine Zusammenstellung unserer Reisekosten aus 2024 haben Euch etwas geholfen, eine bessere Übersicht zu bekommen, was Euch bei einer Reise nach Japan so erwartet. Wie schon geschrieben, kommt es viel auf die eigenen Prioritäten an und es gibt sicher hier und da noch einiges zu sparen aber auch mehr auszugeben.
So oder so wünsche ich Euch unglaublich viel Spaß beim Planen Eurer Japan-Reise. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude
↗ Hier gibt es meine Tipps, wie Ihr für eine Japan-Reise sparen könnt
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