Mit Tokio verbinden die meisten wohl eher hektisches Treiben und ein buntes Gewirr aus Menschen. Für alle, die dann eine kleine Pause und eine Oase der Ruhe suchen, empfehle ich einen Besuch im Hamarikyū-Park. Ein Spaziergang hier ist eine perfekte Mischung aus Geschichte, Natur und Moderne. Es ist ein Erlebnis, das nicht nur die Sinne anspricht, sondern auch das Herz berührt. Perfekt, um dem hektischen Rhythmus der Metropole zu entfliehen.
Der erste Eindruck
Der Hamarikyū-Park liegt im Stadtteil Chūō und ist leicht erreichbar. So könnt Ihr zum Beispiel die Yamanote Line bis zur Shimbashi Station. Von dort sind es etwa 10 Minuten zu Fuß zum Haupteingang des Parks. Alternativ könnt mit verschiedenen Metro-Linien die Stationen Daimon, Shiodome oder Tsukijishijo ansteuern und erreicht den Park in wenigen Minuten. Eine weitere schöne Option ist eine Bootsfahrt vom Asakusa-Pier aus mit einem Wasserbus, der direkt im Park anlegt.
Beim Besuch im Hamarikyū-Park solltet Ihr beachten, dass für Erwachsene eine Gebühr von 300 Yen verlangt wird. Kinder bis 16 Jahre können den Park kostenlos besuchen.
Schon beim Betreten fällt Euch sicherlich die beeindruckende Kombination aus alt und neu ins Auge. Hier stehen jahrhundertealte Kiefern, deren Zweige wie in einer Choreografie geformt sind, im Kontrast zu den modernen Wolkenkratzern des benachbarten Stadtteils Shiodome. Es ist, als ob die Zeit stehen geblieben wäre – und doch wird man ständig daran erinnert, dass man sich in einer der modernsten Städte der Welt befindet.
Zudem fühlt man sich plötzlich, wie in eine andere Welt versetzt. Die Luft ist klarer, die Geräusche gedämpfter, und es ist, als ob die hektische Energie Tokios an der Eingangstüre des Parks Halt macht. Perfekt, um wirklich all den Stress einfach abzuwerfen.
Ein Spaziergang durch die Geschichte
Der Hamarikyū-Park war einst ein Jagdrevier der Shōgun und wurde später in einen Landschaftsgarten umgewandelt. Der Park stammt aus der Edo-Zeit und ist ein lebendiges Beispiel für die Gärten jener Ära. Jeder Weg, jede Pflanze und jedes Gewässer scheint durchdacht und harmonisch in die Landschaft eingefügt zu sein.
Eine der Hauptattraktionen ist der Shōgun-Teich, der mitten im Park liegt. Das Besondere an diesem Teich ist, dass er mit Meerwasser aus der nahegelegenen Bucht gespeist wird. Dadurch ändert sich der Wasserstand mit den Gezeiten – ein kleines Detail, das die Verbindung zur umliegenden Natur verdeutlicht.
Wenn Ihr am Teich entlanggeht, werdet Ihr immer wieder von kleinen Inseln überrascht, die mit charmanten Brücken verbunden sind. Diese Brücken sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch perfekte Orte, um Fotos zu machen oder einfach innezuhalten und den Moment zu genießen.
Die Oase im Herzen der Stadt
Ein Highlight des Parks ist das Nakajima-no-Ochaya – ein Teehaus, das sich auf einer der Inseln im Teich befindet. Hier könnt Ihr traditionellen Matcha-Tee und japanische Süßigkeiten genießen. Bei schönem Wetter könnt Ihr Euch, so wie wir, auf die Terrasse setzen und den herrlichen Blick auf den Teich genießen.
Der Matcha-Tee war wunderbar warm, bitter und unglaublich beruhigend – eine perfekte Begleitung zum ruhigen Plätschern des Wassers und dem leisen Rascheln der Blätter. Und die japanischen Süßigkeiten waren nicht nur wunderschön anzusehen sondern auch unglaublich lecker.
Ich erinnere mich noch daran, wie ich eine Weile einfach nur dasaß und die Umgebung auf mich wirken ließ. Es war ein Moment der Meditation, ohne dass ich es geplant hatte. Der Alltag, der sonst so präsent ist, trat in den Hintergrund, und ich war einfach nur da – ganz im Hier und Jetzt.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, im Innenraum der Nakajima-no-Ochaya zu sitzen, so dass Ihr auch bei Regenwetter die Leckereien genießen könnt. Bei gutem Wetter kann ich aber nur die Terrasse von Herzen empfehlen.
Blumen, Bäume und Jahreszeiten
Der Hamarikyū-Park ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, denn die Pflanzenwelt ist beeindruckend vielseitig. Selbst Anfang März, als wir dort unterwegs waren, gab es die verschiedensten Blumen und Blüten zu bestaunen.
Im Frühling blühen hier natürlich die Kirschbäume und Azaleen, im Sommer bieten die hohen Gräser und Lotusblüten kühlen Schatten, und im Herbst erstrahlen die Ahornbäume in leuchtendem Rot und Orange. Selbst im Winter hat der Park seinen Charme, wenn die kahlen Bäume die Struktur und Eleganz der Landschaft betonen.
Ein weiteres Highlight im Frühling ist der Pflaumengarten. Wenn die Bäume in voller Blüte stehen, sind diese nicht nur schön anzuschauen, sondern der Duft der Blüten füllt die gesamte Luft. Dann ist ein Spaziergang hier wie ein Märchen.
Ein Ort der Begegnungen und ein Ort der Geschichte
Obwohl der Park eine Oase der Ruhe ist, ist er keineswegs einsam. Vor allem bei wärmeren Temperaturen sieht man hier viele Familien, die Picknicks veranstalteten, Pärchen, die Hand in Hand spazieren gingen, und sogar Geschäftsleute, die in ihrer Mittagspause die frische Luft genießen. Es ist ein Ort, der Menschen zusammenbringt, ohne dass man das Gefühl hat, dass es zu voll wird.
Daneben findet man immer wieder Orte, die an die Geschichte des Hamarikyū-Park und an die Nutzung als Jagdrevier erinnern. Macht zum Beispiel einen kleinen Spaziergang entlang der Wasserseite des Parks oder lasst Euch auf einer Infotafel erklären, wie hier früher Enten gejagt wurden.
Und vor allem – genießt die Ruhe und Entspannung und sammelt Kraft, bevor es mit dem Sightseeing weiter geht. Hier im Park kann man perfekt für ein paar Stunden die Seele baumeln lassen.
Tipps für Euren Besuch im Hamarikyū-Park
Wenn du den Hamarikyū-Park besuchen möchtest, habe ich ein paar Tipps für dich:
- Früh starten: Der Park öffnet bereits am Morgen, und wenn Ihr früh kommt, habt Ihr die besten Chancen, die Ruhe wirklich zu genießen.
- Bequeme Schuhe: Die Wege sind gut gepflegt, aber Ihr werdet viel laufen wollen, um alles zu erkunden.
- Eintrittsgeld: Der Eintritt ist mit etwa 300 Yen sehr erschwinglich. Es lohnt sich auf jeden Fall.
- Kamera mitnehmen: Der Park bietet unzählige Fotomotive, von der Architektur des Teehauses bis hin zu den Blumen und Bäumen.
- Teehaus besuchen: Plant Zeit ein, um das Teehaus zu besuchen. Es ist ein Erlebnis, das Ihr nicht verpassen solltet.
- Adresse: 1-1 Hamarikyuteien, Chuo City, Tokyo 104-0046
- Öffnungszeiten: Täglich 9.00 – 17.00 Uhr
- Eintritt: Erwachsene 300 Yen | Kinder bis 16 Jahre kostenlos
- Weitere Informationen: www.tokyo-park.or.jp
Fazit – Der perfekte Ort der Ruhe
Der Hamarikyū-Park ist mehr als nur ein Garten – er ist ein Ort der Begegnung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Mensch und Natur. Es ist ein Platz, an dem Ihr die Hektik der Stadt hinter Euch lassen und die schlichte Schönheit der japanischen Gartenkunst erleben könnt. Mein Besuch dort war eine unvergessliche Erfahrung, und ich kann jedem nur empfehlen, diesen wunderbaren Ort selbst zu erkunden.
- Hier findet Ihr alle meine Tipps für Euren Besuch in Tokio
- Und hier findest Du die 15 beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt
- Finde eine tolle Übernachtung in Tokio*
Transparenz und Vertrauen: In diesen Beitrag befinden sich Empfehlungs-Links, welche mit *gekennzeichnet sind. Diese bedeutet für dich keine Mehrkosten, aber: Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Diese hilf mir, diese Seite zu betreiben und unterstützt den Blog und meine Arbeit. Vielen lieben Dank!