Aomori, die Präfektur im äußersten Norden der Hauptinsel Honshu haben leider nicht viele Japan-Reisende auf dem Plan. Doch gerade für alle. die Natur und Kultur erleben möchten, ist Aomori ein spannendes Reiseziel. Wunderschöne Naturphänomene, alte Kulturstätten, Schreine, Tempel und beeindruckende kleine Städte warten hier auf Euren Besuch. Perfekt, um ein paar Tage zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.
Hier gibt es meine 10 Gründe, nach Aomori zu reisen.
Erkunde Aomori City
Ein Besuch in der gleichnamigen Stadt sollte bei einer Reise nach Aomori natürlich auf dem Plan stehen. Egal zu welcher Jahreszeit Sie die Stadt besucht, hier gibt es immer etwas zu sehen und zu erleben. Im August findet hier das Aomori Nebuta Festival statt, zu dem ich weiter unten noch kommen werde. Und keine Sorge, wenn Ihr es nicht zum Festival schafft, im Nebuta Museum Wa-Rasse haben Sie die Möglichkeit, die Festwagen das ganze Jahr über aus nächster Nähe zu sehen und ihre Gestaltung in allen Einzelheiten zu bewundern.
Für einen tollen Ausblick auf die Stadt solltet Ihr das Tourismusinformationszentrum der Präfektur Aomori (ASPM). Dieses befindet sich in einem dreieckigen Turm – dass das A von Aomori symbolisiert – mit einer 360-Grad-Aussichtsplattform im dreizehnten Stock. Grandioser Ausblick garantiert. Im zweiten Stock des Gebäudes befindet sich übrigens Japans größtes 360-Grad-3D-Kino, in dem Vorführungen zum Nebuta-Festival und den vier Jahreszeiten in Aomori stattfinden.
Ein weiteres interessantes Museum der Stadt ist das Aomori Kunstmuseum. Das Design dieses zeitgenössischen Museums wurde von Jun Aoki entworfen, der sich von den nahen Sannai-Maruyama Ruinen inspirieren lies. Wohl berühmtestes Ausstellungsstück des Aomori Kunstmuseum ist die von Nara Yoshimoto entworfene Aomori-Ken Hunde Statue, die über 8,5 Meter hoch ist.
Sehenswert ist auch die Aomori Bucht. Hier befindet sich nicht nur die A-Factory, ein überdachter Markt mit mehreren Restaurants, Cafés und Geschäften, und der Aomori Ekimae Beach, ein 2021 neu angelegter wunderschöner Sandstrand, der zusammen mit der zusammen mit der Bay Bridge ein tolles Foto ergibt, sondern auch die Hakkodamaru. Dieses alte Fährschiff, dass Aomori mit Hokkaido verband war bis 1988 in Betrieb – bis der unterseeische Seikan-Tunnel eröffnet wurde. Heute ist das Schiff ein Museum.
Besuche das Aomori Nebuta Festival
Das Aomori Nebuta Festival ist eines der drei wichtigsten Festivals in Tohoku, neben dem Akita Kanto Festival und dem Sendai Tanabata Festival.
Jedes Jahr Anfang August ziehen bunt geschmückte und beleuchtete Festwagen – die Nebuta – durch die Straßen von Aomori City. Die Wagen sind dabei in Menschenform gestaltet und ähneln größtenteils alten Kriegsherren, historischen Figuren und Kabuki-Figuren aus früheren Zeiten. Dazu tanzen die Haneto-Tänzer zur aufregenden Musik der Nebuta-Bayashi-Bands. Ein wunderbares buntes Treiben.
Gekrönt wird das Ganze natürlich mit einem für Japan typischen Feuerwerk. Wenn Ihr also Anfang August in der Region unterwegs seid, dann lasst Euch das Festival auf gar keinen Fall entgehen (↗ Ticket buchen*)
Erwandere das UNESCO Weltkulturerbe Shirakami Sanchi
Shirakami Sanchi ist der größte verbliebene Buchenurwald Asiens, der 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Er erstreckt sich über die beiden Präfekturen Akita und Aomori und bedeckt seit mehr als 12.000 Jahren Teile des Nordens Japans. Der Buchenwald ist fast unberührt und ungestört von jeglicher technischer Entwicklung gewachsen, was ihn außergewöhnlich macht.
Der Wald beherbergt zudem eine große Anzahl von Tierarten – darunter den Schwarzbären und 87 Vogelarten. Dazu gibt es viele verschiedene weitere Attraktionen, die Ihr alle erwandern könnt.
Der beliebteste Wanderweg führt dabei zu den Anmon-Wasserfällen, drei Wasserfällen mit einer Höhe zwischen 26 und 42 Metern. Oder wie wäre es mit einer Wanderung zu den Juniko (Zwölf Seen) , einer Reihe von Seen und Teichen, die durch malerische Wanderwege miteinander verbunden sind. Außerdem solltet Ihr nicht den Aoike mit seinem unglaublich blauen Wasser, den Nihon-Canyon (Japans Miniaturversion des Grand Canyon) und den Berg Futatsumori verpassen.
Besuche den Kabushima-Schrein
Der Kabushima-Schrein, auf einer kleinen Insel am Meer gelegen, ist eine Schönheit und beliebtes Fotomotiv. Der Schrein ist der Göttin Benzaiten gewidmet und seit Jahrhunderten kommen lokale Fischer und Stadtbewohner hier her, um für Glück im Geschäft, beim Fischen und für vieles mehr zu beten. Da das Wort „Kabu“ auch Aktie bedeutet, finden sich seit einiger Zeit auch immer weider Menschen hier ein, die für Erfolg an der Börse beten möchten.
Der Kabushima-Schrein kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1269 wurde er von Fischern auf der Spitze der Insel Kabushima errichtet, um für Sicherheit und eine gute Ernte auf See zu beten. Leider wurde der ursprüngliche Schrein am 5. November 2015 bei einem Brand vollständig zerstört. Inzwischen ist er aber wieder aufgebaut und steht nun wieder für Besucher offen.
Genieße die wunderschöne Hirosaki Castle
Die Burg Hirosaki in der gleichnamigen Stadt ist eine der nur noch 12 Original-Burgen in Japan. Zudem gehört sie zu den „100 schönsten Burgen Japans“. Umgeben von den malerischen Gärten des Hirosaki-Parks ist die Burg ein echter Hingucker. Die Burg wurde zudem als wichtiges nationales Kulturgut ausgewiesen und wird das ganze Jahr über von vielen Touristen besucht – besonders im Frühling, wenn auf dem Schlossgelände über 2.600 Kirschblüten blühen.
Oura Tamenobu, der erste Feudalherr, der das Gebiet regierte, begann 1603 mit dem Bau. Nach seinem Tod wurde der Bau von Oura Nobuhira, seinem Sohn, der bis 1611 auch als zweiter Feudalherr bekannt ist, weitergeführt. Obwohl der ursprüngliche Hauptturm vom Blitz getroffen und dabei leider zerstört wurde, wurde dieser während der Edo-Zeit wieder aufgebaut und ist bis heute erhalten. (↗ Audioguide buchen*)
Erlebe die Natur am Towada-See
Aomori steht natürlich auch für Naturerlebnisse. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Wanderung am Towada-See? Besonders im Herbst (Mitte – Ende Oktober), wenn das Laub in allen möglichen Farben erstrahlt, ist es hier einfach nur wunderbar. Aber auch im Rest des Jahres lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall.
Der Towada-See liegt an der Grenze der Präfekturen Aomori und Akita im Towada-Hachimantai-Nationalpark und ist der größte Caldera-See auf Honshu. Die Wände der Caldera reichen an einigen Stellen bis über 1000 Meter hoch und erreichen ihren Gipfel in dem 1159 m hohen Vulkan Towada. Es warten hier also jede Menge Wandermöglichkeiten auf Euch.
Wer es lieber gemütlich mag, der kann den See auch von einem der Ausflugsboote aus erkunden. So könnt Ihr in aller Ruhe die Schönheit der Natur und der Berge genießen und entspannen. Die Ausflugsboote verkehren in den Sommermonaten mehrmals täglich. Im Winter ist der See allerdings zugefroren und der Schiffverkehr eingestellt.
Im Towada Besucherzentrum könnt Ihr etwas über die Geschichte des Sees sowie über die Bäume und Wildvögel der Gegend erfahren, falls Ihr Euch dafür interessiert.
Übrigens: Im Towada-See kann man auch baden. Eine herrliche Erfrischung nach einer tollen Wanderung.
Etwas ganz besonderes – Reisfeld-Kunst
Zwischen Juni und Oktober gibt es in Inakadate, einem kleinen Dorf im Westen der Präfektur, außergewöhnlich angelegte Reisfelder („Tanbo“) zu entdecken. Die aufwendig gestalteten Werke entstehen durch die Anpflanzung verschiedenfarbiger Reissorten und die Verwendung perspektivischer Zeichenmethoden kreiert. So entsteht jedes Jahr ein neues Kunstwerk, das tausende Besucher anzieht.
Am besten könnt Ihr dieses übrigens von der nahe gelegenen Aussichtsplattform bewundern.
Gehe auf Zeitreise in den Sannai-Maruyama Ruinen
Ihr habt Lust auf eine Zeitreise? Dann solltet Ihr unbedingt an der Sannai-Maruyama Ausgrabungsstätte vorbeischauen. Hier könnt Ihr die rekonstruierten Fundamente einer Siedlung aus der Jomon-Ära entdecken.
Die Ruinen wurden erst 1992 entdeckt und kurze Zeit später wurde bereits mir den Rekonstruktionen zu kommen. Im Jahr 2000 wurde Sannai-Maruyama dann zum Nationalen historischen Wahrzeichen erklärt – vor allem zum Schutz dieses historischen Schatzes und um zu verhindern, dass das Gelände bebaut wird.
Als Besucher könnt Ihr heute verschiedene Hütten entdecken, die so authentisch wie möglich rekonstruiert wurden, und auch deren Inneres erkunden. Ein Highlight ist dabei eine Konstruktion, erbaut auf sechs Pfeilern, die einfach einzigartig ist.
Suche nach Wundern im Takayama Inari-Schrein
Der Takayama Inari-Schrein gilt als einer der Orte mit den meisten Wundern in der gesamten Präfektur Aomori. Er bietet ein breites Spektrum göttlicher Segnungen, denn hier werden die Götter der guten Ernte, der Sicherheit auf See und des erfolgreichen Geschäftslebens verehrt. Errichtet wurde er bereits im späten 17. Jahrhundert.
Besonders berühmt ist der Takayama Inari-Schrein für seine tausend Torii, die sich hier aneinander reihen. Ein Spaziergang hier lässt einen richtig in Japan ankommen. Menschenmengen sucht man hier vergebens. Wer also nach einer Alternative für den Fushimi Inari in Kyoto ist, der sollte unbedingt hier vorbei schauen
Probiere die Äpfel von Aomori
Wenn ein Produkt für die Präfektur Aomori steht, dann der Apfel. Ihr gibt es sowohl als Obst als auch in unzähligen Produkten hier zu entdecken. Ein wahres Apfel-Paradies, sozusagen. In Restaurants, Cafés und Geschäften – um den Apfel kommt Ihr wohl nicht herum.
Der Fantasie an Verwendungen für den Apfel ist dabei keine Grenze gesetzt. Im Minamida Onsen Hotel Apple Land könnt Ihr zum Beispiel auch Euer Bad in den heißen Onsen-Quellen mit einem kleinen Extra genießen: Frische Äpfel schwimmen im Wasser und sorgen so für einen frischen und angenehmen Duft.
Übrigens: Wenn Ihr selbst einmal Äpfel pflücken möchtet, dann solltet Ihr im Hirosaki Apple Park vorbei schauen. Dort stehen Besuchern 1.300 Bäume mit etwa 65 unterschiedliche Sorten zur Auswahl. So könnt Ihr die Äpfel direkt frisch vom Baum genießen. Leckerer geht es nicht.
- in der Kategorie „10 Gründe“ stelle ich Euch weitere tolle Präfekturen vor
- Aomori grenzt an die Präfekturen Akita und Iwate. Im Norden erreicht Ihr die Insel Hokkaido.
- Finde eine Übernachtung in Aomori*
- Leider nur auf englisch ist dieser tolle Reiseführer für Aomori*
Transparenz und Vertrauen: In diesen Beitrag befinden sich Empfehlungs-Links, welche mit *gekennzeichnet sind. Diese bedeutet für dich keine Mehrkosten, aber: Wenn du über einen dieser Links etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Diese hilf mir, diese Seite zu betreiben und unterstützt den Blog und meine Arbeit. Vielen lieben Dank!